Die Neonazis kamen, skandierten und waren kaum zu hören: Ein vielfaches Mehr an Gegendemonstranten stellten sich am Samstag ab 18 Uhr der Kundgebung der Partei „Die Rechte“ auf dem Münsterplatz in der Nordstadt entgegen.
Die 250 Demokratinnen und Demokraten veranstalteten gellende Pfeifkonzerte und Sprechchöre. Zudem hielten sie kreative Plakate und Transparente in die Höhe. Ein friedlicher Protest, der den 45 Neonazis sichtlich nicht schmeckte.
Polizeipräsident sieht sich bestätigt
Der Leiter des Polizeieinsatzes, Polizeidirektor Peter Monien, äußerte sich zufrieden über den gesamten Verlauf: „Einige wenige Rechtsextremisten standen heute in Rufweite einer deutlichen Überzahl des demokratischen Gegenprotestes gegenüber. Dabei verlief alles friedlich; alles in allem ein erfolgreicher Polizeieinsatz!“ resümierte Peter Monien.
Polizeipräsident Gregor Lange schloss sich dieser positiven Bewertung an: „Meine Verbotsverfügung und der Beschluss des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen haben den Rechtsextremisten deutliche Grenzen aufgezeigt. Wichtig war mir, die Dortmunder Bevölkerung heute vor Provokation und Einschüchterung durch die Rechtsextremisten zu schützen. Gemeinsam mit allen friedlichen und demokratischen Gegendemonstranten ist uns dieses eindrucksvoll gelungen.“
Was bleibt? Ein Haufen Scheiße und ein zertrampelter Platz
Was bleibt vom Neonazi-Aufmarsch: Viel Pferdescheiße, ein von der Reiterstaffel zertrampelter Münsterplatz und das Gefühl der Genugtuung bei den Demokraten, dass sie gemeinsam mit der Polizei die Neonazis in ihre Schranken verwiesen haben.
Die Nordstadt ist für „Die Rechte“ kein gutes Pflaster: Denn Deutsche und Migranten standen ihnen friedlich entgegen und sorgten dafür, dass deren ausländerfeindliche Parolen weitestgehend ungehört verhallten. Viele Parolen durften sie diese ohnehin nicht skandieren – dies untersagten die strikten Auflagen der Polizei. Auch die neuen „Ausländer raus“-Plakate der Partei waren nicht zu sehen.
Reader Comments
Torsten Sommer
Super Gegenaktion die trotz der Kurzfristigkeit zeigt, das die Menschen von den Nazis nichts halten. Das I-Tüpfelchen würde dadurch erreicht werden, das ALLE demokratischen Parteien bei solchen Aktionen mitmachen und zwar ohne das Ganze als Wahlkampfauftritt zu nutzen.
Willi Hoffmeister
Wieder einmal gab es ein Gerichtsentscheid gegen das demokratische Dortmund. Dem Polizeipräsidenten gebührt Dank für seine berechtigte Verbots-Beharrlichkeit. Wünschen wir ihm ein breites Kreuz bei sicher anstehenden weiteren Entscheidungen. Das demokratische Dortmund hat er an seiner Seite. Das geschlossene Auftreten der Bürgerinnen und Bürger in der Dortmunder Nordstadt am Samstag gegen den unerträglichen, rassistischen Aufmarsch der Nazis hat dies eindeutig unterstrichen. Der auf dem rechten Auge blinden Richterschar kann sicher nur der liebe Gott helfen, wenn er denn mal Hirn regnen ließe.