Bis zum Jahresende sollen endlich Ordnungsamts-Beschäftigte in die ehemalige Nordmarkt-Apotheke einziehen

Im Ladenlokal soll eine Anlaufstelle für die Ordnungspartnerschaften entstehen.
In der Nordmarkt-Apotheke soll nun endlich eine Anlaufstelle für das Ordnungsamt entstehen.

Was lange währt, wird (hoffentlich) endlich gut: Im Juni 2015 hatte der Rat beschlossen, einen Teil der für die Nordstadt zuständigen Ordnungsamtes-Beschäftigten in der ehemaligen Nordmarkt-Apotheke zu platzieren. Mehrfach wurde der Zeitplan verschoben. Jetzt ist das Ziel, doch noch bis Jahresende die ersten Beschäftigten einziehen zu lassen.

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen – unbefugte Nutzer sind ein großes Problem

Das bestätigten Liegenschaftsdezernent Jörg Stüdemann und Ordnungsdezernentin Diane Jägers auf Nachfrage der Nordstadtblogger. Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Nun fehlt noch das Mobiliar. Doch bis zum Abschluss der Beschaffung im kommenden Jahr will man nicht mehr warten: „Wir können die Immobilie nicht noch länger leer stehen lassen“, so Jägers.

Kati Eilinghoff betreibt mit viel Liebe das FINK auf dem Nordmarkt / Foto: Alexander Hügel
Kati Eilinghoff schließt am 23. Dezember das FINK auf dem Nordmarkt. Foto: Alexander Hügel

Denn mehrfach hat es im vergangenen Jahr Probleme gegeben, weil sich Obdachlose und Junkies nicht nur in den Kellerräumen, sondern vorübergehend auch im Ladenlokal niedergelassen hatten.

Ein Mal hatten sie während der Bauzeit sogar ein Feuer in der ehemaligen Apotheke gemacht, weil ihnen offenbar zu kalt war, so Jägers. Dabei war erheblicher Schaden entstanden, der zu weiteren Verzögerungen führte.

Eine Wiederholung des Vorfalls – zumal in den fertig umgebauten Räumen – wollen die Verantwortlichen unbedingt vermeiden. Daher sollen jetzt mit geliehenem Mobiliar zumindest erste Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. „Wir wollen, dass da endlich Licht angeht“, so Jägers.

Mit der unmittelbaren Platzierung der Ordnungsamts-MitarbeiterInnen am Nordmarkt erhofft sich die Stadtspitze eine positive Wirkung auf die problematische Umgebung. Nicht einziehen wird die Polizei  – eine Nordstadt-Wache wird es also nicht geben.

Kati Eilinghoff, Noch-Betreiberin der Szene-Gastronomie  Salon Fink auf dem Nordmarkt, hatte schon vor 15 Monaten den Einzug des Ordnungsamtes dringlich herbeigesehnt. Doch immer wieder wurde die Eröffnung des Büros verschoben. Nun erlebt sie die Eröffnung als Nordmarkt-Gastronomin nicht mehr – am 23. Dezember gibt sie ihre Abschiedsparty und schließt nach sieben Jahren das Fink.

Standort im ehemaligen Sparkassen-Gebäude an der Bornstraße bleibt erhalten

Auch wenn  in Kürze die Nutzung der ehemaligen Apotheke durch das Ordnungsamt möglich sein soll, soll das Nordstadt-Büro des Ordnungsamtes weiterhin im ehemaligen Sparkassen-Gebäude an der Ecke Mallinckrodtstraße und Bornstraße bleiben.

Auch die Service- und Präsenzdienste – die sogenannten „Rotkäppchen“, sollen zu ihren Einsätzen von ihrem bisherigen Standort an der U-Bahnstation Brunnenstraße in das Stadtgebiet aufbrechen.

Stadt will in Kürze Kauf des gesamten Gebäudekomplexes abschließen

Tobias Marx, Leiter des Nordstadtbüros des Ordnungsamt
Tobias Marx, Leiter des Nordstadtbüros des Ordnungsamtes, wird an der Bornstraße bleiben.

Die Stadt hatte in einem ersten Schritt den Gebäudeteil mit der Apotheke gekauft. Wegen einer unübersichtlichen Gemengelage mit der Vielzahl von anderen Eigentümern und Gläubigern gestaltete sich der Ankauf des gesamten Ensembles bisher extrem schwierig.

Seit fast zwei Jahren befindet sich die Stadt nun bereits in den sehr komplexen Verhandlungen um den Ankauf von insgesamt vier Häusern.

Allerdings ist Jörg Stüdemann hoffnungsvoll, nun bis Anfang nächsten Jahres den Eigentumsübertrag nicht nur für das Haus Nordmarkt 3 mit der Apotheke, sondern auch die benachbarten Problem-Objekte Mallinckrodtstraße 55, 57, und 59 vollziehen zu können.

Dann könnten auch die möglichen neuen Nutzungen diskutiert werden. Über Details will Stüdemann aber vor dem Abschluss der Kaufs nicht sprechen. Klar ist nur: Es gibt diverse Leerstände. Nicht nur die Apotheke, auch die Ärzte waren wegen der unhaltbaren Zustände ausgezogen. Zudem gibt es viele problematische NutzerInnen in dem Gebäude-Komplex – mit und ohne Mietverträge.

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