Das Netzwerk zwischen beiden Städten soll intensiver werden

Besuch in Schytomyr: Ein Zeichen der Solidarität und der Hilfe für die Partnerstadt in der Ukraine

Diese Schule in Schytomyr wurde bereit zu Beginn des brutalen Angriffskrieges im Frühjahr 2022 zerstört. Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Eine Delegation aus 19 Dortmunder:innen hat die ukrainische Stadt Schytomyr besucht. Die Stadt Dortmund plant, Schytomyr als nächste Städtepartnerin zu gewinnen und unterstützt sie bereits intensiv.

Teilnahme an einer Gedenkfeier für im russischen Angriffskrieg verstorbene Kinder

Zur großen Freude der jungen Fußballspieler*innen verteilte Bürgermeisterin Barbara Brunsing BVB-Artikel für die Jugend- und Mädchenmannschaften der Fußballakademie Schytomyr.
Zur Freude der jungen Fußballspieler:innen der Fußballakademie in Schytomyr verteilte Dortmunds Bürgermeisterin Barbara Brunsing BVB-Artikel an die Jugend- und Mädchenmannschaften. Foto: Stadt Dortmund / Martin van der Pütten

Seit Februar 2023 besteht eine Solidaritätspartnerschaft zwischen Dortmund und Schytomyr. Seitdem haben viele Spenden aus Dortmund die 120 Kilometer westlich von Kiew gelegene Stadt erreicht.

Die Delegation, angeführt von Bürgermeisterin Barbara Brunsing, wollte sich vor Ort ein Bild davon machen, wie die Spenden eingesetzt wurden und was weiterhin benötigt wird.

Die 19-köpfige Delegation aus Dortmund wollte vor allem Solidarität zeigen und das Netzwerk zwischen beiden Städten festigen und erweitern.

Viele Männer aus Schytomyr sind an der Front gestorben. Ständig muss der Friedhof erweitert werden. Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Zu den Teilnehmer:innen gehörten Vertreter:innen des Rates und der Stadtverwaltung, des städtischen Klinikums, der Diakonie, der Auslandsgesellschaft. de, des Vereins Grenzenlose Wärme, des Jugendrings sowie der Jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund.

Sie nahmen unter anderem an einer Gedenkfeier für im russischen Angriffskrieg verstorbene Kinder teil und legten Blumen an Kriegsgräbern nieder.

Herausforderungen im Krieg – fachlicher Austausch und Kooperationen

Diese Schule, das Lyceum Nr. 25 in Schytomyr, wurde unmittelbar nach Kriegsbeginn durch eine Rakete zerstört.
Diese Schule, das Lyceum Nr. 25 in Schytomyr, wurde unmittelbar nach Kriegsbeginn durch eine Rakete zerstört. Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Nach über zwei Jahren Krieg steht das Leben in Schytomyr weiterhin vor großen Herausforderungen, unter anderem durch ständigen Luftalarm. Trotzdem bemüht sich die Stadt mit 260.000 Einwohner:innen, den Alltag für alle Generationen aufrechtzuerhalten.

Die Dortmunder Delegation besichtigte ein Verwaltungsgebäude, in dem die Bevölkerung alle kommunalen Dienstleistungen erhält. Auch ukrainische Geflüchtete, die in Schytomyr Schutz gefunden haben, erhalten dort Unterstützung. Für sie entsteht derzeit ein eigenes Gebäude.

Die Stadt Schytomyr und das Team Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund organisierten Gespräche und Besichtigungen für verschiedene Fachgebiete.

Baustellenbesuch in Schytomyr: Andreas Grosse-Holz (re), Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft, informiert sich über ein Gebäude, das für die vielen Binnenflüchtlinge entsteht - inklusive Luftschutzbunker.
Baustellenbesuch in Schytomyr: Andreas Grosse-Holz (re), Leiter der städtischen Immobilienwirtschaft, informiert sich über ein Gebäude, das für die vielen Binnenflüchtlinge entsteht – inklusive Luftschutzbunker. Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Vertreter:innen des Klinikums Dortmund tauschten sich mit dem kommunalen Krankenhaus in Schytomyr über Kooperationsmöglichkeiten und Hilfslieferungen aus.

Andreas Grosse-Holz, Leiter der Städtischen Immobilienwirtschaft, stellte die Modulbauweise vor, die in Schytomyr dringend benötigte Kindertagesstätten ermöglichen könnte.

Dr. Stefan Mühlhofer, geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe, initiierte eine Kooperation der Musikschulen. FABIDO-Geschäftsführer Daniel Kunstleben sieht großes Potenzial in der Ausbildung von Fachkräften. Geflüchtete Ukrainer*innen könnten sich in Dortmund für die Arbeit im frühkindlichen Bereich qualifizieren und ihr Wissen später in der Ukraine nutzen.

Weitere Hilfslieferungen und Spenden – Jugendaustausch geplant

Zu den Spenden, die die Dortmunder Delegation im Gepäck hatte, gehörten Rettungsdienstkleidung für die Stadtverwaltung sowie eine WILO-Pumpe für die Wasserversorgung von Hochhäusern.
Zu den Spenden gehörten Rettungsdienstkleidung sowie eine WILO-Pumpe für die Wasserversorgung von Hochhäusern. Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Die Delegation brachte weitere Spenden mit, darunter Rettungsdienstkleidung für die Stadtverwaltung und eine WILO-Pumpe für die Wasserversorgung von Hochhäusern.

Zur Freude der jungen Fußballer:innen gab es zudem BVB-Artikel für die Jugend- und Mädchenmannschaften der dortigen Fußballakademie.

Foto: Stadt Dortmund / Fabian Zeuch

Bereits zuvor hatten Feuerwehrfahrzeuge aus Dortmund, Wohnungsausstattungen für Geflüchtete und ein Bus von DSW21 Schytomyr erreicht. Mit diesem Bus absolvierte die Delegation ihr Programm.

Noch in diesem Jahr sollen Jugendliche aus Schytomyr, die besonders vom Krieg betroffen sind, Dortmund besuchen. Beide Städte sind sich einig, dass die Partnerschaft im nächsten Jahr offiziell eingegangen werden kann. Die Reise wurde von Engagement Global mit Mitteln des BMZ gefördert.

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