Von Joachim vom Brocke
Nicht nur Denkmale stehen im Mittelpunkt des Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September. Diesmal gehören auch Bäume dazu. Mit von der Partie ist der Rombergpark, seit zehn Jahren ebenfalls ein Denkmal.
Eröffnung im 65,5 Hektar großen Botanischen Garten
Dr. Patrick Knopf, der Leiter des 65,5 Hektar großen Botanischen Gartens, lud zu einer Baumpflanzaktion ein: „Insgesamt 220 Bäume, bis zu 4,5 m groß, und mehrere Sträucher müssen gepflanzt werden. Dazu brauchen wir Helfer“. Die Eröffnungsveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals findet um 11 Uhr im Nose-Arboretum des Gartens statt.
Nach Eröffnung durch OB Ullrich Sierau werden Dr. Patrick Knopf und Dr. Günther Spränge, Ehrenvorsitzender der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark, über die Geschichte und zum Wandel des Nose-Arboretums informieren.
Schließlich können die Gäste unter fachlicher Leitung in einer Mitmach-Aktion ausgewählte Bäume, gespendet von der van Eupen Stiftung für Umweltschutz, im Nose-Arboretum einpflanzen oder am bunten Programm für Groß und Klein teilnehmen. Zwischen 12 und 16 Uhr gibt es Führungen zu wechselnden Themen.
Abschluss in der St.-Remigius-Kirche in Mengede
Die Abschlussveranstaltung ist für 17 Uhr in der evangelischen St.-Remigius-Kirche in Mengede statt. Moderatorin ist Dr. Marian Grob (WDR).
Zum Thema „Gemeinsam Denkmale erhalten“ sprechen die Gäste Dr. Mathias Austermann, Stadtheimatpfleger Dortmund des Westfälischen Heimatbundes, Dr. Christoph Hellbrügge, Restaurator und Kunsthistoriker, Prof. Oskar Spital-Frenking, Leiter des Aufbaustudiengangs Baudenkmalpflege an der Fachhochschule Trier und Svenja Schicken, die Leiterin der Dortmunder Denkmalbehörde.
Mit einem kurzen Orgelkonzert und einem Umtrunk im angrenzenden Heimathaus des Heimatvereins Mengede geht der Tag des offenen Denkmal zu Ende.
Arbeit der Ehrenamtlichen steht im Mittelpunkt
Dazwischen gibt es für Interessierte ein vielseitiges Angebot. Erstmals ohne bestimmte Epoche oder Denkmalgattung.
Stadtrat Ludger Wilde, Dezernent Umwelt, Planen und Wohnen: „Die ehrenamtliche Beteiligung der vielen Vereine, Helfer, die für den Erhalt ihres Denkmals einen beispiellosen Einsatz zeigen, werden in den Mittelpunkt gestellt“.
An über 40 Orten in der Stadt wurde ein kostenloses Kulturprogramm vorbereitet, das zum Schauen, Lernen und Mitmachen einlädt.
Einzelne Highlights aus dem vielseitigen Programm
In und um die Werkssiedlung Oberdorstfeld wird das gemeinsame Handeln aufgezeigt wie an kaum einer anderen Stelle. Schüler des Fritz-Henßler-Berufskollegs, ehrenamtliche Mitglieder der Interessengemeinschaft Siedlung Oberdorstfeld, private Hauseigentümer und Mitarbeiter der Denkmalbehörde bieten ein informatives Programm hur Vergangenheit und Zukunft der Zechansiedlung.
Eine Wanderung durch Hörde zeigt an vielen Objekten das Engagement des Vereins zur Förderung der Heimatpflege Hörde auf. Beginnend am Freilichtmuseum an der Hörder Burg, dessen Erhalt in der ursprünglichen Planungen des Phoenixsees nicht vorgesehen war.
Erstmals dabei, obwohl nur als verhaltenswerter Bau und nicht als Denkmal eingestuft, ist das ehemalige Museum Ostwall, dessen Erhalt und Nutzung als Baukunstarchiv NRW von vielen Förderern initiiert und unterstützt wurde.
Das Engagement der Kirchengemeinden und deren Gemeindemitglieder steht ebenso im Fokus. 20 Kirchen in Dortmund und Lünen präsentieren sich und ihre Helfer in diesem Jahr am Denkmalsonntag und zeigen die Erfolge bei der Sanierung und dem Erhalt ihrer Kirchen.
„Öffel-Tag“: DSW21 verschenkt Freitickets für den 14. September
Ein weiteres Bonbon spendet DSW21, wie Dr. Heinz-Josef Pohlmann, Prokurist und Leiter Betrieb und Marketing bei DSW21, mitteilte. Angeboten wird ein „Öffel-Tag“. Dortmunder können am 14. September den ganzen Tag kostenlos fahren.
Pohlmann: „Ein Freiticket, mit dem zwei Erwachsene mit beliebig vielen eigenen Kindern unter 15 Jahren kostenfrei das Angebot der Stadtbahn- und Buslinien nutzen können, liegt ab Montag, 5. September, als Postwurfsendung in allen Dortmunder Haushalten“.
Darüber hinaus gibt es die Tickets auch an den externen Vertriebsstellen und KundenCentern von DSW21 ab Mittwoch, 7. September.
Mehr Informationen:
- Eine Broschüre, fast 100 Seiten stark, erhält das komplette Veranstaltungsprogramm sowie Beiträge namhafter Autoren mit Informationen zum Thema.
- Das bei Sammlern begehrte Heft gibt es kostenlos im Rathaus, den Bezirksverwaltungsstellen, Zentral- und Stadtteilbibliotheken, dem KulturInfoShop, Museen, Dortmund-Agentur am Friedenslatz oder Dortmund Tourismus am Bahnhof.
- Außerdem ist die Broschüre im Internet abrufbar: www.denkmalbehoerde.dortmund.de unter „Tag des offenen Denkmals 2016“. Hier gibt es auch Aktualisierungen.
- Die Sparkasse Dortmund hat durch eine Spende die Herstellung und Organisation der zentralen Programmbroschüre gefördert.
- Zum Besuch einzelner Veranstaltungen sind Anmeldungen erforderlich; Informationen dazu gibt es in der Programmbroschüre.
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pdp
Grabeskirche Liebfrauen ist „offenes Denkmal“ – Ausstellung und Führung der Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte
Am „Tag des offenen Denkmals“ am 11. September beteiligt sich auch die Dokumentationsstelle für Dortmunder Kirchengeschichte. Sie lädt zum Besuch der 2010 mit einer herausragenden Architektur zur Grabeskirche umgestalteten Liebfrauenkirche an der Amalienstraße ein.
Zur Geschichte der Liebfrauenkirche bietet um 11 Uhr Prof. Dr. Dieter Höltershinken eine Führung an. Historische und aktuelle Fragen greift die Ausstellung „Dreikönigsgemeinde Dortmund-Nordstadt. Katholiken auf dem Weg in die Zukunft“ auf, die um 16 Uhr in der Grabeskirche Liebfrauen eröffnet wird.
Seit 1883 prägt die Liebfrauenkirche die Stadtsilhouette von Dortmund. Da die Gemeinde immer kleiner geworden war, wurde 2008 entschieden, die Kirche in neuer Form zu nutzen. Nach vielen Jahren als lebendige Gemeindekirche ist sie nun als Grabeskirche Liebfrauen zu einem Haus des Abschiednehmens und des Gedenkens geworden.
Lebendige Kirche muss sich immer den Herausforderungen der Gegenwart stellen und dabei auch zukünftige Entwicklungen im Blick haben. Darum geht es in der Ausstellung „Dreikönigsgemeinde Dortmund-Nordstadt. Katholiken auf dem Weg in die Zukunft“, die vom 11. September an bis zum 31. März 2017 während der täglichen Öffnungszeiten von 10 bis 17 Uhr zu sehen ist.
Gezeigt wird unter anderem, wie vor mehr als 150 Jahren, als Industriearbeiter aus verschiedenen deutschen Landesteilen und aus Polen nach Dortmund kamen, die neuen Kirchen nach den damaligen Kunstvorstellungen errichtet und ausgestattet wurden. Die Zuwanderer fanden in den neu gegründeten Gemeinden, in deren sozialen Einrichtungen, wie Krankenstationen, Kindergärten und in den sich im „Vereinshaus“ zusammenfindenden Vereinen eine neue Heimat. Brennpunkte dieser Entwicklung waren besonders die Kirchen der Dortmunder Nordstadt, beispielsweise St. Joseph (ab 1890), Heilige Dreifaltigkeit, St. Aposteln (ab 1900). Das sich schon seit etwa 1860 entwickelnde „katholische Milieu“ mit Krankenhäusern, Waisenhäusern, Schulen und Vereinen wurde weiter ausgebaut.
Am 10. Januar 2016 wurde die Pfarrei „Heilige Drei Könige“ in der Dortmunder Nordstadt mit sechs ehemaligen Gemeinden gegründet. Die Ausstellung stellt diese Pfarrei mit ihren vielfältigen Ausprägungen und Aufgaben vor. Dabei vermittelt sie sowohl einen Blick in die Vergangenheit der Gemeinden als auch auf die aktuellen Herausforderungen durch Migration, Wohnungslosigkeit und die Zunahme der Armut.