Vor gut einem Jahr hatte das Rat grünes Licht für das Stadtteil- und Bildungszentrum (SBZ) Wichlinghofen gegeben. Doch die kalkulierten Kosten laufen aus dem Ruder. Statt 18 soll das innovative Projekt nun mehr als 27 Millionen Euro kosten. Daher muss der Rat am 9. Februar erneut entscheiden.
Bürgerverein „Projekt Wichlinghofen“ setzt sich seit 2009 für den Neubau ein
Auf der Fläche, auf der sich bis vor Kurzem die Wichlinghofer Grundschule an der Vinklöther Mark befand, sind von der Schule nur noch unterirdische Bauteile und Pflasterflächen übrig. Diese Reste der aus den 1970er-Jahren stammenden und mittlerweile abgebrochenen Gebäude (Pavillon und Turnhalle) sollen bis Anfang Februar beseitigt werden. Dann ist die große Freifläche für den Neubau des Stadtteil- und Bildungszentrum (SBZ) Wichlinghofen gut zu sehen.
Diese Veränderung erfreut vermutlich auch die Mitglieder des Bürgervereins „Projekt Wichlinghofen“, der sich seit 2009 für den Neubau der Grundschule einsetzt. Der Verein, der nicht zuletzt durch seine Aktionen und Veranstaltungen im Stadtteil bekannt ist, hat den Planungsprozess mit viel Engagement begleitet.
Bevor die Arbeiten für den Neubau der Wichlinghofer Grundschule mit Turnhalle und Bürgerzentrum starten, muss jedoch erst ein Ratsbeschluss eingeholt werden. Denn die Kosten für den Neubau werden höher sein als im November 2021 berechnet. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die gestiegenen Energiekosten führen auch bei dem Neubau des SBZ Wichlinghofen zu einem Mehrbedarf von rund 8,7 Millionen Euro (Gesamtvolumen: 27,25 Millionen Euro), sodass ein Ratsbeschluss erforderlich ist, betont Baudezernent Arnulf Rybicki.
Ziel ist die multifunktionale Nutzung für alle Altersgruppen
Bis die Arbeiten für den Neubau starten, bleibt das Baugrundstück eingezäunt und es finden keine Bautätigkeiten statt. Der Baustart soll im Laufe des Jahres erfolgen. Das SBZ wird nach Fertigstellung als Grundschule und Bürgerhaus multifunktional unter einem Dach genutzt und dient den Stadtteilbewohner:innen als zentrale Anlaufstelle und Treffpunkt in der Ortsmitte Wichlinghofens.
Zukünftig sollen hier verschiedene Aktivitäten und Veranstaltungen rund um die Themen Freizeit, Kultur und Bildung stattfinden, die vom Wichlinghofer Bürgerverein organisiert werden und an denen es im Stadtteil aufgrund von fehlenden Räumlichkeiten derzeit mangelt. Die alte Turnhalle soll durch einen Neubau für den Schulsport und den TuS Wichlinghofen 77 e.V. ersetzt werden.
Die attraktiv gestaltete Stadtteilterrasse mit der Funktion eines kleinen „Stadtteilplatzes“ und der abwechslungsreiche Schulhof- und Spielbereich sollen Groß und Klein zum Verweilen einladen und als Treffpunkt im Freien dienen.
Das Zentrum ist auch als Beitrag zum Klimaschutz geplant
Der Bau des SBZ sll sich insgesamt positiv auf den Klimaschutz auswirken. Das Zentrum ist auf einen bewussten Umgang mit verfügbaren Ressourcen und auf die Minimierung des Energieverbrauchs ausgelegt.
Die extensive Dachflächenbegrünung, der Einbau eines „MiniBlockheizkraftwerks“, die Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung, die Verwendung von klimaschonenden Dämmstoffen und die über die gesetzlichen Anforderungen hinaus gehenden Wärmeschutzmaßnahmen können hierfür exemplarisch genannt werden.
Mit dem Bau des Stadtteil- und Bildungszentrums soll der Grundschulstandort Wichlinghofen langfristig gesichert und ein generationenübergreifender Treffpunkt für den gesamten Stadtteil geschaffen werden. Das Pendeln in benachbarte Stadtteile für Bildung, Sport und Freizeit, das in Wichlinghofen in hohem Maße per PKW erfolgt, könnte dann für diese Zwecke entfallen.
Reaktionen
juergen
Der schöne Süden wird verschönt.
Die Redaktion kann ja mal eine “ Stadtteil bezogene Tabelle ( Ausgaben pro Kultur und Teilhabe pro Stadtteils-Lebensqualität und Einwohnerzahl ) “ anlegen.