Beim Afro Ruhr Festival freier Eintritt zum Afrika-Markt – Konzerte, Tanz und Vorträge im Dietrich-Keuning-Haus

Freuen sich auf das 7. Afro Ruhr Festival: Isabel Pfarre (Keuning-Haus), William Dountio, Veye Tatah (Vorsitzende Africa Positive), Levent Arslan (Keuning-Haus) und Burkhard Rinsche (Kulturbüro der Stadt). Foto: Joachim vom Brocke
Isabel Pfarre, William Dountio, Veye Tatah, Levent Arslan und Burkhard Rinsche. Foto: J. v. Brocke

Von Joachim vom Brocke

Ein Afrika-Markt, mitreißende Konzerte, internationale Referenten, Reiseberichte, eine Modenschau und Teilnehmer aus 30 Nationen: Das Afro Ruhr Festival im Dietrich-Keuning-Haus präsentiert an einem Wochenende einen ganzen Kontinent. Die siebte Auflage des Festivals findet vom 3. bis 5. Juni in Dortmund statt.

Live acts und Partys bis zum frühen Morgen

Geboten werden viele Neuigkeiten. „Musik ist sehr wichtig, aber auch Informationen“, sagt Veye Tatah, Vorsitzende von Africa Positive als Veranstalter.

Sieben Jahre alt geworden ist inzwischen „das Kind“ (Veye Tatah), das inzwischen im Keuning-Haus ein festes Zuhause gefunden hat. „Wir werden es stets begleiten und unterstützen“, verspricht Levent Arslan, Programmleiter des städtischen Kultur- und Stadtteilzentrums in der Nordstadt.

 Neu beim kommenden Afro Ruhr Festival: erstmals gibt es ein offenes Bühnenprogramm und der beliebte Afrika-Markt ist für alle Besucher ohne Eintritt zugänglich. „Das ist gut für die teilnehmenden Händler und die Besucher“, glaubt Veye Tatah.
Weitere Höhepunkte für Freunde afrikanischer Musik ist das lange Festivalwochenende mit vielen Live acts und Partys bis in die Nacht. Schirmherr ist OB Ullrich Sierau, der am Freitag, 3. Juni, das Festival eröffnet.

Enoh Meyomesse liest aus „Tagebuch eines Illegalen“

Enoh Meyomesse
Enoh Meyomesse

Während das Afro Ruhr Festival am Freitag um 13 Uhr mit dem Afrika-Markt, Aktionen auf den offenen Bühnen startet, gibt es ab 17 Uhr eine Autorenlesung.

Enoh Meyomesse, ein Lyriker, Romanautor, Dramatiker, Historiker und politischer Aktivist aus Kamerun, liest aus seinem Werk „Tagebuch eines Illegalen“.

Sein Buch „Die Verspätung der Demokratie in Zentralafrika – der Fall Kamerun“ hatte die Machthaber herausgefordert: er wurde zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, saß 40 Monate im berüchtigten Gefängnis Jaunde und kam Dank der Proteste internationaler Organisationen im April 2015 vorzeitig frei.

Das deutsche PEN-Zentrum hatte sich für ihn eingesetzt und ermöglichte Enoh Meyomesse eine Zuflucht in Darmstadt.

Goodluck und Niasony stellen sich musikalisch vor

Mit Livekonzerten von Goodluck und Niasony klingt der erste Tag ab 20.30 Uhr aus. Goodluck gelten als Südafrikas aufregendste Live-Elektronik-Band, mit Einflüssen aus Pop und Jazz.

Die charismatische Musikerin Niasony aus dem Kongo erklärt zu ihrem Albumtitel „AFRO steht für meine Wurzeln und PLASTIK für die Armut, die ich nie vergessen werde“. Ihre Samtstimme beeindruckt ebenso wie ihre faszinierende Bühnendarstellung.

Ab 23 Uhr heißt es „Willkommen zur nächtlichen Afro-Ruhr-Party! Als Gäste dabei: DJ Foxx, DJ Marshall Arzt, DJ General Snip und DJ Shaman. Die vier DJ’s verbinden mit vielen Musikstilen wie Hiphop, Afrobeat und Dancehall Kontinente und Kulturen.

Für Wettbewerb „Tanz dich frei“ Mitwirkende gesucht

Der Afrika-Markt öffnet am Samstag, 4. Juni, bereits um 11 Uhr. Auf den offenen Bühnen gibt es wieder viele Aktionen und der Tanz dich frei-Wettbewerb. Organisator William Dountio sucht für das Event schon jetzt Amateure als auch professionelle Tänzer und Tanzgruppe, Kinder, Jugendliche, Erwachsene.

Afro Ruhr Festival 2016„Für Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren gibt es einen Hip-Hop VS African Dance Wettbewerb, der durch eine Fachjury entschieden wird“, sagt Dountio, der in den Vorjahren Tanz- und Trommelgruppen vorgestellt hatte.

Wer mitmachen will: Freitag von 16 bis 19 Uhr ist die Auswahl, Samstag vo 16 bis 19 Uhr das Halbfinale und Sonntag von 17 bis 18 Uhr das Finale. Anmeldungen: info@africa-positive.de, Betreff: „Tanz dich frei“.

Außerdem gibt es eine Modenschau mit dem Titel „Modern Women“. Ab 14 Uhr finden im Keuning-Haus abwechselnd Workshops zu Afro-Tanz-/Afro Salsa Moves und Trommeln statt. Der Tanzkurs kombiniert agrokubanische und westafrikanische Tänze zu mitreißenden Bewegungskombinationen.

Diskussion über Frankreich und seine (ehemaligen) Kolonien

Eine Vortragsreihe mit Podiumsdiskussion gibt es um 16 Uhr. Titel: „Frankreich und seine (ehemaligen) Kolonien. Die Francafrique und ihre Schattenseiten“.

Die internationalen Referenten sind: Dr. Marie Rodet (Dozentin für Afrikanische Geschichte an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte der Sklaverei, Gender sowie der Migration in Westafrika, vor allem in Mali.

Mathieu Lopes (Vizepräsident des Vereins „Survie“ von Frankreich, in dem er seit 2008 Mitglied ist. Er ist einer der Chefredakteure der Monatszeitschrift „Billett d’Afrique“. Ramata Soré ist Journalistin und international bei verschiedenen Einrichtungen tätig, wie der halbmonatlichen Zeitung „L’Evenement“ in Burkina Faso, bei der Deutschen Welle, bei „Bauturm in Köln.

Wendpanga Eric Sekunda (Burkina Faso / Bonn, freier Journalist). Moderiert wird die Diskussion von Dr. Boniface Mabanza von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika aus Heidelberg.

Nawassa Soumano und Wiyaala sind am Samstag zu erleben

Wiyaala
Wiyaala

Livekonzert gibt es am Samstag ab 20.30 Uhr mit der Sängerin Nawassa Soumano aus Conakry in Guinea.

Schon mit sieben Jahren begann sie Musik zu machen und hat sich sowohl in ihrem Heimatland Guinea als auch in anderen afrikanischen Ländern schon früh als begabte und eindrucksvolle Sängerin bewiesen.

Nach ihrem ersten Album „Wassa Wassa“ im Jahr 2004 hat sie mit Titeln wie „Bamakele“ auf wichtigen Events in zahlreichen Ländern der Region Ost- und Westafrikas spielen dürfen. Die „junge Löwin Afrikas“, Wiyaala, präsentiert ab 22 Uhr Afro-Pop, in dem ihre afrikanischen Wurzeln mit moderner Popmusik verschmelzen.

Sie wird von einer sehr rockigen und groovenden Band begleitet: Drums, Bass, Gitarre, Keys, Schlagzeug und Gesang. Ab 23 Uhr startet wieder die nächtliche Afro-Ruhr-Party-Night, diesmal mit DJ Foxx und DJ Shaman.

Programm für die ganze Familien am letzten Tag

Auf Familien ist der dritte und letzte Festivaltag, Sonntag, 5. Juni, ausgerichtet. Neben Aktionen auf offener Bühne lädt er Kinderbereich des Dietrich-Keuning-Hauses unter dem Motto „Spiel(t) mit uns!“ alle Kinder und Junggebliebenen zu einem spannenden und abwechslungsreichen Kreativ-, Spiel- und Sportprogramm auf dem Vorplatz ein.

Highlight am Sonntag ist das Kindertheater „Tete Adehyemma Dance Theatre“ aus Accra (Ghana). Der Erhalt der ghanaischen Kultur ist den Mitgliedern besonders wichtig. Sie möchten durch ihre Synthese von Theater und traditionellen musikalischen Elementen die soziale Lage der Menschen verdeutlichen.

Die jungen Erwachsenen erzählen von ihrem Leben, ihren Wurzeln, Wünschen und Hoffnungen für die Zukunft in ihrer Heimat.

Reisebericht „Zwischen Masai Mara und Wiege der Menschheit“

Auf reiselustige Besucher wartet ein Vortrag von Hartmut Fiebig. Er arbeitet seit über 20 Jahren hauptberuflichen als Autor, Fotograf und Moderator mit Fokus auf Afrika und Arabien. Er lebt in Nairobi und Köln.

Afro Ruhr Festival 2016Mit dem Vortragstitel „Zwischen Masai Mara und Wiege der Menschheit“ lässt er den Zuschauer an den aufregenden Erlebnissen einer Safari zu den berühmtesten und gänzlich unbekannten Attraktionen des ostafrikanischen Landes teilhaben.

Fiebig vermittelt eine humorvolle, bildgewaltige und liebevolle Innenansicht von einem jungen Land auf dem Weg in die Zukunft, die das in Europa vorherrschende Afrika-Bild – buchstäblich – alt aussehen lässt.

Schließlich zeigt Diamano Couture seine Kollektion in Form einer Modenschau. Sie kombiniert afrikanische Stoffe mit modernen Schnitten. Die Models werden die aktuelle Kollektion mit Accessoires und Taschen zeigen.

Mehr Informationen:

  • Das Rahmenprogramm beginnt bereits am Donnerstag, 26. Mai, im Kino im U mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Portrait Of A Lone Farmer“, in dem der Regisseur Jide Tom Akinleminu das Leben in der dänischen Diaspora mit dem Alltag in dem nigerianischen Heimatdorf seines Vaters vergleicht. Der zweite Film „Mossane“ handelt von einer senegalesischen Legende, der zufolge alle 200 Jahre eine Frau geboren werden soll, um dann wegen ihrer Schönheit zu sterben. Safi Fayes Film steckt voller Opposition gegen eine Anpassung der Frauen, die als Tradition kaschiert wird.
  • Der Afrika-Markt ist Freitag von 13 bis 23 Uhr, Samstag von 11 bis 23 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt frei.
  •  Die Afro Ruhr Partynight Freitag und Samstag von 23 Uhr bis 5 Uhr kostet 7 Euro Eintritt (kein Vorverkauf). Besitzer von Karten für die Abendkonzerte haben freien Eintritt.
  •  Die Livekonzerte am Freitag, 3. Juni, kosten 15 Euro Eintritt (Abendkasse) bzw. 10 Euro (Vorverkauf). Am Samstag: 18 Euro Abendkasse, 13 Euro Vorverkauf. Günstiger ist das Festival-Ticket, das für 20 Euro zu haben ist. Vorverkauf: Online auf eventim.de oder bei DORTMUND-Tourismus, Max-von-der-Grün-Platz 6. Oder aber an der Abendkasse des Festivals jeweils ab 18 Uhr.
  •  Unterstützt wird das Afro Ruhr Festival vom Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem Dietrich-Keuning-Haus, der Auslandsgesellschaft NRW e.V., DEW21, dem Netzwerk Afrikaner in Dortmund (AFRIDO), dem Verein Kino im U, dem WDR Funkhaus Europa und einigen weiteren Förderern.
  •  www.africa-positive.de
  • Das Programm als PDF zum Download7-AFRORUHR2016_Flyer

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