Beeindruckt zeigte sich der Paderborner Weihbischof Matthias König beim Besuch der Übergangseinrichtung für Flüchtlinge „Am Ostpark“ in Dortmund. Er dankte Flüchtlingen aus Syrien und Eritrea für das offene Gespräch und würdigte das vielfältige Engagement Ehrenamtlicher in der von der Caritas Dortmund betreuten Einrichtung.
„Wir sind dankbar, dass wir hier sind und für all die Hilfe, die wir erhalten“
„Als Christen fragen wir nicht, ‚bist du einer von uns‘, sondern wir fragen, ‚wer ist mein Nächster‘“, beschrieb Weihbischof König die Motivation vieler Ehrenamtlicher, Flüchtlingen zu helfen.
Kinder aus der von ehrenamtlichen Mitarbeitern organisierten Kinderbetreuung empfingen den Weihbischof mit einem Lied und überreichten ihm ein Bild.
Im Haus berichteten dann ein Mann und eine Frau aus Syrien sowie ein Paar aus Eritrea von ihrer Flucht nach Deutschland. Weihbischof König erfuhr von den Sorgen um die in Syrien und Eritrea zurück gebliebenen Familienangehörigen.
„Wir sind dankbar, dass wir hier sind und für all die Hilfe, die wir erhalten“, sagte der Syrer. Nun wollten sie vor allem erst einmal Deutsch lernen, ergänzte die syrische Frau.
„Es geht nicht nur um die Sprache, sondern auch um den persönlichen Kontakt“
Dabei helfen ihnen Ehrenamtliche, die unter anderem Deutschkurse für die Flüchtlinge anbieten.
„Es geht nicht nur um die Sprache, sondern sehr viel auch um den persönlichen Kontakt“, berichtete Christina Lüdeke, die als Ehrenamtliche den Einsatz der freiwilligen Helfer koordiniert.
Diese Helfer seien für die Flüchtlinge die ersten Deutschen, die sich ihnen aus privater Initiative zuwenden. Erfreulich sei, dass die Welle der Hilfsbereitschaft weiterhin groß sei.
Darüber freut sich auch Tiran Danielyan, der Leiter der Übergangseinrichtung, denn so werde den Flüchtlingen das Leben erleichtert und etwas Teilhabe ermöglicht. In den zwölf Klassenräumen der früheren Hauptschule sind jeweils zwischen zehn und elf Menschen untergebracht, so dass insgesamt 126 Flüchtlinge dort leben.
Es sind viele Familien mit Kindern, die in der Einrichtung leben. Sie würden zwischen vier Wochen und mehreren Monaten dort bleiben und dann nach Möglichkeit in eine Wohnung umziehen, berichtete Tiran Danielyan.
Die Mitarbeiter würden aber auch nach dem Auszug mit den Flüchtlingen noch einige Zeit im Kontakt bleiben. Umzugshilfen und Möbelspenden werden mit der Hilfe von Ehrenamtlichen organisiert.
Caritas betreut auch die Flüchtlingsschiffe im Hafen
An dem Besuch von Weihbischof König in der Übergangseinrichtung „Am Ostpark“ nahmen auch Propst Andreas Coersmeier, die Dekanatsreferentin Barbara Knoppe, Georg Rupa, Vorstandvorsitzender der Caritas Dortmund sowie Manfred von Kölln und Christoph Gehrmann von der Caritas Dortmund teil.
Außer dieser Einrichtung betreut die Caritas auch die in zwei Flusskreuzfahrtschiffen untergebrachte Unterkunft für 180 Flüchtlinge am Dortmunder Hafen.
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