Die tragende Brücke für die Zukunftsgärten wird am 4. Januar montiert

Bauarbeiten für die IGA 2027: Mittelteil der Brücke „Haldensprung“ schwebt über Bahngleisen ein

Das Mittelteil der Brücke „Haldensprung“ schwebt über den Bahngleisen ein. Visualisierung: Stadt Dortmund / Büro WETZEL & VON SEHT

Bei den Bauarbeiten für die neue Brücke „Haldensprung“ in Huckarde steht ein spektakuläres Ereignis an: Am Samstag, 4. Januar 2025, „schwebt“ der Mittelteil der Brücke mit Hilfe eines Schwerlastkrans über den Bahngleisen ein und wird montiert.

Meilenstein für den „Haldensprung“

In Huckarde und Mengede entsteht bis 2027 der „Zukunftsgarten“, Dortmunds Ausstellungsfläche für die Internationale Gartenschau (IGA) im Ruhrgebiet. Dafür baut die Stadt Dortmund aktuell den Kokereipark mit der Brücke „Haldensprung“. Die barrierefreie Fuß- und Radwegebrücke verbindet zukünftig den neuen Kokereipark mit dem Deusenberg und überwindet dabei mehrere Gleisanlagen. Seit Mai laufen dafür bereits die Bauarbeiten. Nun steht ein besonderer Meilenstein auf der Baustelle bevor: Das Mittelteil der Brücke wird mit einem Schwerlastkran über die Schienen gehoben und vor Ort installiert.

Gestalterisch wird sich der „Haldensprung“ am Industriestil des Kokereigeländes mit Stahlfachwerk-Konstruktionen orientieren und diesen in heutige Bauweisen überführen.
Gestalterisch wird sich der „Haldensprung“ am Industriestil des Kokereigeländes mit Stahlfachwerk-Konstruktionen orientieren und diesen in heutige Bauweisen überführen. Visualisierung: bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh

Die insgesamt 160 Meter lange Stahlbrücke wird in sieben einzelnen Abschnitten nach und nach zusammengesetzt. Den Start macht das zentrale Mittelteil, 35,7 Meter lang und 31 Tonnen schwer. Es wird von der Deusener Seite aus von einem großen, achtachsigen Mobilkran über die Bahngleise gehoben und dort auf Traggerüste montiert, die zuvor errichtet wurden und 25 Meter tief im Boden verankert sind.

Der Autokran selbst kommt bereits am Tag zuvor am Fuße des Deusenbergs an und wird dort für seinen großen Auftritt vorbereitet, das heißt mit Gewichten als Ballast versehen. Aus Sicherheitsgründen wird nach seiner Ankunft der untere Weg am westlichen Fuße des Deusenbergs gesperrt.

Der Einhub der Brücke ist nur eine Sache von wenigen Minuten

Vom Deusenberg aus werden der Aufbau des Krans und vor allem der Einhub des Brückenteils gut zu beobachten sein. Dortmunder*innen, die das Geschehen verfolgen möchten, sind herzlich willkommen, von den öffentlich zugänglichen Wegen aus von der Westseite des Deusenbergs zuzuschauen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Wege nicht mit dem Auto befahren werden dürfen.

Der Einhub des Brückenteils per Kran wird am Samstagmorgen voraussichtlich um 9 Uhr starten und nur wenige Minuten dauern. Die Fixierung des Mittelteils auf den Stützen und die Montage weiterer Bauteile schließen sich an. Beispielsweise werden auf dem Brückenteil große Betonplatten als Bodenbelag verlegt sowie die Geländer und der Berührungsschutz angebracht.

Die weiteren sechs Brückensegmente werden in den folgenden Monaten angeliefert und eingepasst, dann allerdings mit weniger großem Aufwand.

Schwergewichte unter sich: Allein das Mittelstück wiegt 31 Tonnen


So gut wie beendet ist der Aufbau der beiden Traggerüste, auf denen das Brückenmittelteil Platz nehmen wird. Für ihre tragende Rolle wirken die Gerüste fast schon filigran. Für die gesamte Brücke kommen später drei weitere Stützelemente und die Widerlager hinzu. Vom Deusenberg aus wird der Einhub des Brückenteils gut zu sehen sein. Foto: Stadt Dortmund / Karin Molde

Das Hauptbauteil, das mittlere Brückensegment, wiegt allein rund 31 Tonnen. Kranhaken und Ketten hinzugezählt, sind insgesamt rund 35 Tonnen zu transportieren. Auch die 62 Betonplatten, auf denen später gelaufen bzw. geradelt wird, kommen auf je rund 500 Kilo Gewicht.

Daraus ergibt sich, dass auch der Kran, der alles an Ort und Stelle heben soll, entsprechend leistungsstark sein muss. Mit 96 Tonnen Eigengewicht plus Auflast, somit einem Gesamtgewicht von 230 Tonnen, einer Länge von rund 20 Metern, drei Metern Breite und einem maximalen Hubgewicht von 450 Tonnen macht der Mobilkran mit seinen acht Achsen auf der Baustelle einiges her.

Damit die Arbeiten über den Gleisen gefahrlos stattfinden können, sperren die Deutsche Bahn und zwei andere Zugbetreiber die Strecke zwischen Dortmund Hauptbahnhof und Abzweig Dortmund-Nette vom 3. bis einschließlich zum 10. Januar, Züge werden entsprechend umgeleitet.

Brücke ist langgehegter Wunsch der Anwohner*innen

Eine Ost-West-Verbindung am Deusenberg war seit langem Wunsch der Bürgerschaft, der bislang vor allem wegen der hohen Kosten nicht realisiert wurde. Mit Hilfe der Fördermittel, die das Land NRW anlässlich der IGA 2027 dazugibt, kann die Stadt den Brückenwunsch nun erfüllen. Die neue Verbindung zwischen Huckarde und Deusen bleibt über die Gartenausstellung hinaus erhalten.

Für die neue Brücke werden insgesamt rund 13,59 Mio. Euro investiert. Das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW gibt rund 8,27 Mio. Euro dazu, der Eigenanteil der Stadt beträgt demnach rund 5,32 Mio. Euro.

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Reader Comments

  1. Heinz Uwe Rothe

    Zukunftsgarten, Haldensprung.
    Die Brücke soll allen Zugang verschaffen.
    Die Planung der Brücke sieht an beiden Enden einen barrierefreien Zugang vor.
    Ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt – oder nur wunderschöne Glimpfworte.
    Ein Berg voller Hoffnung.

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