Dortmund war erstmals das Ziel der NRW-Wallfahrt für obdachlose und bedürftige Menschen. Etwa 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sieben Städten in NRW besuchten Stationen am Franziskanerkloster, auf dem Ostfriedhof und in der Gastkirche St. Michael.
Gang zum Gräberfeld für Obdachlose auf dem Ostfriedhof und Gottesdienst
Nach der Ankunft am Hauptbahnhof fuhren die Wallfahrer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Franziskanerkloster. Propst Andreas Coersmeier begrüßte sie dort nach einem Frühstück.
„Als Christen sind wir in besonderer Weise herausgefordert, mit der Erfahrung von Armut und Ausgegrenztsein in ihren unterschiedlichen Erscheinungsformen umzugehen und nach unseren Möglichkeiten Abhilfe zu schaffen“, sagte Propst Coersmeier.
Im Anschluss an einen Gang zum Gräberfeld für Obdachlose auf dem Ostfriedehof wurde in der Franziskanerkirche ein Gottesdienst gefeiert. Am Nachmittag trafen sich die Wallfahrer dann bei Kaffee und Kuchen in der Gastkirche St. Michael in Dortmund Nord.
Die Gastkirche in der Pfarrei Heilige Dreikönige wird von einem Trägerkreis engagierter Laien und den zwei Seelsorgern Pastor Daniel Schwarzmann und Pfarrer Alfons Wiegel getragen. Es gibt dort Möglichkeiten zur Begegnung, zur Feier von Gottesdiensten, Essen und Trinken werden angeboten sowie Spiele-, Sing- und Begegnungsnachmittage.
Die Wallfahrt obdachloser und bedürftiger Menschen gibt es seit 15 Jahren
„Wer glaubt ist nicht allein“, sagte der Dortmunder Wohnungslosenseelsorger Daniel Schwarzmann. Dies zu spüren, sei auch ein Ziel der Wallfahrt für obdachlose und bedürftige Menschen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Dortmund, Münster, Recklinghausen, Paderborn, Maria Veen, Vreden und Köln brachten im Gottesdienst jeweils Gedanken zu einem der sieben biblischen Werke der Barmherzigkeit ein. An der musikalischen Gestaltung beteiligte sich der Dortmunder Straßenchor.
Die Wallfahrt obdachloser und bedürftiger Menschen gibt es seit 15 Jahren. Unterstützt wurde der Tag in Dortmund durch viele Ehrenamtliche. Darüber hinaus kochte die Gaststätte „Pfefferkorn“ mit Geschäftsführer Andreas Panzau für die 170 Teilnehmer ein Mittagessen und die Dortmunder Stadtwerke DSW 21 stellten Tages-Tickets für Bus und Bahn zur Verfügung. Pastor Daniel Schwarzmann dankte den Sponsoren und Helfern herzlich für ihre Unterstützung.
Plakative Botschaft von missio: „Barmherzigkeit verwandelt Euer Herz“
Mindestens 900 Kirchtürme und kirchliche Gebäude in Deutschland sollen Botschafter für das weltweite katholische „Jahr der Barmherzigkeit“ werden, das zum 8. Dezember 2015 von Papst Franziskus ausgerufen wurde.
Dieses Ziel hat sich das Internationale Katholische Missionswerk missio in Aachen mit einer Banneraktion gesetzt.
Auch die Katholische Stadtkirche Dortmund beteiligt sich und befestigte das drei mal fünf Meter große Außenbanner an der Fassade des Katholischen Centrums.
Vom Hubwagen aus entrollten Propst Andreas Coersmeier und Elmar Hoffmann, Geschäftsführer des Gemeindeverbandes Katholischer Kirchengemeinden Östliches Ruhrgebiet, das Banner mit dem Porträt von Papst Franziskus und seiner Botschaft „Barmherzigkeit verwandelt Euer Herz“ an der Außenfassade des Katholischen Centrums.
Jahr der internationalen weltkirchlichen Solidarität
Mit Bezug auf das Jesus-Wort „Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“ aus dem Matthäus-Evangelium will missio mit der Banneraktion das „Jahr der Barmherzigkeit“ auch zu einem Jahr der internationalen weltkirchlichen Solidarität machen.
Dabei geht es um eine Erinnerung an die in der Bibel genannten sieben sogenannten leiblichen Werke der Barmherzigkeit, wie „Fremde beherbergen“, „Kranke pflegen“, „Durstige tränken“, „Hungrige speisen“, „Gefangene besuchen“, „Nackte kleiden“ und „Tote bestatten“.