Wegen Armutszuwanderung: Ausweitung des Sprechstunden für nicht krankenversicherte Kinder und Frauen

Gesundheitsamt Dortmund
Das Gesundheitsamt ist Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung. Archiv-Fotos. Alex Völkel

Das Sprechstundenangebot für nicht krankenversicherte Kinder und der gynäkologischen Sprechstunde für nicht krankenversicherte Frauen des Gesundheitsamtes soll ausgeweitet werden. Das schlägt der Verwaltungsvorstand dem Rat vor.

Reaktion auf die Armutszuwanderung

„Die Angebote richteten wir im Zuge der verstärkten Armutszuwanderung ein. Sie können nur medizinische Basisversorgung leisten. Dennoch sprengt die Nachfrage unsere personellen Grenzen“, erläutert Sozial- und Gesundheitsdezernentin Birgit Zoerner.

Die Sprechstunde für nicht krankenversicherte Kinder bietet das Gesundheitsamt seit Juni 2011 an. Das Beratungs- und Untersuchungsangebot umfasst Impfungen, Vorsorge sowie die Basisversorgung bei akuten Erkrankungen.

In der gynäkologischen Sprechstunde wird seit August 2012 zudem ein Beratungs- und Untersuchungsangebot in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten sowie eine Basis-Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung vorgehalten.

Die Kindersprechstunde wird bislang zweimal wöchentlich und die gynäkologische Sprechstunde einmal wöchentlich durchgeführt. In beiden Sprechstunden steigen die Besuchszahlen weiter kontinuierlich an.

1800 Kinder und 400 Frauen kamen zur Sprechstunde

Gesundheitsamt Dortmund
Die Sprechstunden finden im Gesundheitsamt statt.

„Bis Dezember letzten Jahres gab es 1799 Kontakte in der Kinder- und 400 Kontakte in der gynäkologischen Sprechstunde. Für das erste Quartal können wir für die Kindersprechstunde rund 330 und für die gynäkologische Sprechstunde zirka 120 Behandlungen prognostizieren. Der Handlungsdruck ist groß“, betont Zoerner.

Akute Fälle ausgeschlossen, müssen immer häufiger Patientinnen oder Familien mit Kindern abgewiesen werden. Die Fachleute rechnen mit steigenden Zahlen. Die Ressourcen des Gesundheitsamtes sollen angepasst und die Sprechstunden sollen zukünftig an jedem Werktag angeboten werden.

Zusätzliche Stellen im Gesundheitsamt eingeplant

Um diesem Bedarf gerecht werden zu können, soll jeweils eine halbe Fachärzte-Stelle aus den Bereichen Kinderheilkunde und Gynäkologie zusätzlich im Gesundheitsamt eingerichtet werden. Dringend benötigte Unterstützung sollen eine Kinderkrankenschwester und eine medizinische Fachangestellte leisten. Auch diese Teilzeitstellen sollen neu eingerichtet werden.

Wegen der besonderen Bedeutung sollen diese vier halben Stellen bereits jetzt im Vorgriff auf den Stellenplan 2015 besetzt werden.

 

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