„Tore, Türme, Mauern – Stadtansichten erzählen Geschichte“ heißt eine Ausstellung in der Berswordthalle. Auf zwei großen Tafeln sind 21 ausgewählte Dortmunder Stadtporträts aus der Zeit von etwa 1200 bis heute zu sehen.
Ausstellung von Prof. Dr. Thomas Schilp und Wilhelm Stehling zusammengetragen
Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Prof. Dr. Thomas Schilp, dem ehemaligen Leiter des Stadtarchivs, zusammen mit Wilhelm Stehling, dem Vorsitzenden der Kolpingfamilie Dortmund-Brackel.
Stadtansichten dokumentieren die Stadtgestalt zu einem bestimmten Zeitpunkt, aber sie reichen wesentlich tiefer. Sie sind ein Zeugnis der Selbstsicht und Selbstdeutung der Stadt im jeweiligen Zeitkontext. Sie gehen nicht willkürlich vor, sondern stellen die Stadt stets in den inhaltlichen Zusammenhang, in dem man die eigene Lebenswelt sehen möchte.
Die Frage an die Stadtansichten lautet stets: Wie möchte man die Stadt zum Zeitpunkt der Entstehung der Ansicht gesehen und gedeutet wissen?
Mittelalterliche Ansichten in einen sakralen und spirituellen Kontext
Die mittelalterlichen Ansichten (Stadtsiegel, Ansicht auf dem Hochaltar-Rentabel der Propsteikirche von Derik Baegert) stellen Dortmund in einen sakralen und spirituellen Kontext – sie wollen die eigene Stadt als heilige Stadt vermitteln, wie dies auch noch die berühmte Ansicht des Dietmar Mulher von 1610 tut.
Ackerbürgerstadt um 1800, Industrialisierung mit Bevölkerungsexplosion, Kriegszerstörung 1943 und 1945 sowie der Wiederaufbau waren spätere Zäsuren, die sich in den Ansichten spiegeln.
INFO:
- Die Ausstellung ist bis zum 19. November in der Berswordthalle zu sehen.
- Zur Ausstellung ist eine begleitende Publikation erschienen (39 Seiten mit farbigen Abbildungen), die im Stadtarchiv, Märkische Straße 14, für fünf Euro gekauft werden kann.