Der Künstler Konrad Stein zeigt sich in dieser Ausstellung in der Halle im Depot als Grenzgänger zwischen Kunst und Mathematik. Er lebt und arbeitet in Dortmund als Künstler, Programmierer und Mathematiker und bezeichnet sich als jemanden, der seine kreativen Impulse überwiegend aus Alltag und gesellschaftlichen Kontexten bezieht. Seine digitalen Arbeiten sind geprägt durch Einflüsse verschiedener künstlerischer Gattungen, die von der Malerei, der Fotografie und der Grafik bis hin zu animierten Bildsequenzen reichen.
Strukturen als Antrieb des künstlerischen Schaffens
„Mich treibt das Thema Strukturen um – Strukturen, die ‚unter den Oberflächen’ liegen – und die konditionierte, nicht tiefer dringende Sicht des Alltags darauf“, so Stein.Er versucht in seinen grafischen Arbeiten und programmierten Strukturen die Linien unserer Sinnlichkeit und unseres Denkens aufzuspüren und dabei ‚bekömmliche‘ Sichtweisen zu unterlaufen. Einen solchen ’suchenden‘ Weg bietet er dem Betrachter zur Teilhabe an. Dies korrespondiert mit dem Bestreben, mathematische Formen einer poetischen Betrachtung zugänglich zu machen.
Digital erzeugte und bearbeitete Grafiken zu sehen
In der aktuellen Ausstellung „Sichtschutz“ zeigt Konrad Stein sowohl kleinere als auch grössere Formate mit programmierten oder auf andrem Wege digital erzeugten und bearbeiteten Grafiken. „In diesen speziellen Arbeiten beziehe ich mich in Material, Formensprache und Ausführung zum Teil auf die dritte Dimension und die Fallstricke unserer Sehgewohnheiten mit Anleihen an Alltag, Kosmos, Mikrokosmos oder auch nur der Phantasie“, so Stein.
Programmierung und Mathematik erschaffen dreidimensionale Geometrie
Zur Herstellung seiner Arbeiten benutzt er die Programmierung und Mathematik der dreidimensionalen (projektiven) Geometrie, von Erzeugungsalgorithmen, Matrizenrechnung, Raytracing, Foto-Rendering etc.. Damit entwickelt er Farbkörper und farbige Raumtexturen, die dann Teil oder Hauptgegenstand der bildnerischen Gestaltung sind. „Ich möchte aus diesem komplexen Spiel von Funktion, von Licht, Flächen, Körper, Raum und Betrachter einen Aspekt auswählen, der hier in der Ausstellung im Depot eine besondere Rolle spielt.“
Öffnungszeiten:
Samstag, 21. September bis Sonntag, 6. Oktober
Vernissage: Samstag, 21. September um 20 Uhr
Finissage: Sonntag, 6. Oktober um 15 Uhr
Öffnungszeiten: Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag von 16 bis 21 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr
Eintritt: frei (Achtung Samstag, 28. September von 16 bis 24 Uhr Museumsnacht: Eintritt!)
Ort: Halle im Depot
Biografie:
- geboren am 21.10.1946 in Güstrow/Mecklenburg-Vorpommern
- In den 70er und 80er Jahren Studium der Mathematik, Philosophie und Physik an den Universitäten Bochum und Dortmund
- 1978 1.Staatsexamen Mathematik/Philosophie
- 1985 Diplom in Mathematik/Physik
- Danach Arbeit in der Industrieprogrammierung, gefolgt von Dozententätigkeiten in der Erwachsenenbildung mit Schwerpunkt Datenbank-Programmierung.
- Auftragsprojekte im IT-Bereich.
- Seit 1997 Entwicklung hin zur künstlerisch orientierten Grafik-Programmierung und Animationsentwicklung.
- Bildnerisch-digitale Bearbeitung und Programmierung / grafisch-musikalische Projekte.
Ausstellungen/Beteiligungen:
1997 Bild- und Textinstallation ‚Weichenstellen’ Depot Dortmund
2003 Programmierte Grafik ‚Rasterfahndung’ Atelier 13oben, Depot Dortmund
2004 Visuelle Wortanalyse ‚Eskapaden’ Atelier 13oben, Depot Dortmund
2004 Projektion ‚+minus’ Java-Klangprogrammierung zur Finissage der Ausstellung ‚Rorschach’ von Christian Psyk, Galerie Dr. Dieter Fischer
2005 ‚20 Minuten für 30 Leute’, Java-Klangprogrammierung + Rauminstallation mit Christian Psyk,
Depot Dortmund
2005 Actionscript-Animation ‚Wattenmeer’ Sommerwerkstatt ‚Gedichtetes’, mit Fotografin
Barbara Wozniak, Depot Dortmund
2006 Java-Animation ‚Bindestrich’ Sommerwerkstatt ‚Bindestrich’, mit Fotografin Barbara Wozniak, Depot Dortmund
2006–2007 Grafik/Fotografik Gemeinschaftsausstellungen ‚Art vor Ort’, Depot Dortmund
2008 ‚Struktur+Sicht’, Gemeinschaftsausstellung mit der Fotografin Barbara Wozniak,
Galerie Dr. Dieter Fischer
2009 Mehrere grafisch-künstlerische Gemeinschaftsprojekte, Depot Dortmund
2010 ‚Textuelles’, mit Typografie von O. Borkowsky + Fotografie von B. Wozniak,
Galerie Dr. Dieter Fischer
2010 ‚Nordsicht’, Künstler des Depot Dortmund – LINK
2012 ‚Offene Ateliers’, Künstler in Dortmund – LINK