Möglichkeit zum Gespräch mit den Protagonistinnen bei der Vernissage

Ausstellung der FH Dortmund beschäftigt sich mit den Schicksalen geflüchteter Ukrainerinnen

Für ihren Film hat Katharina Mikhrin Frauen porträtiert, die im Frühjahr 2022 aus der Ukraine geflohen und in Dortmund angekommen sind. Einige von ihnen werden bei der Vernissage in der Nordstadtgalerie in der Bornstraße vor Ort sein. Foto: Katharina Mikhrin

Für ihre Bachelor-Arbeit im Studienfach Fotografie an der FH Dortmund hat Katharina Mikhrin (Ekaterina Vorobieva) sich mit Flucht und Migration befasst. Ihre Arbeit geht dabei über eine rein künstlerische Dokumentation hinaus. Mit „Supernova“ befähigt sie geflüchtete Frauen, sich selbst kreativ zu positionieren. „In Workshops begleite ich diese Frauen, die meist keine formal-künstlerische Ausbildung haben, dabei, ihre Erfahrungen, ihre Hoffnungen und Herausforderungen durch Kunst auszudrücken“, erklärt Katharina Mikhrin. Im Fokus stehe dabei nicht die einmalige Teilnahme, sondern eine langfristige Unterstützung, Selbstermächtigung und Aufarbeitung.

Vernissage mit Kurzfilm und anschließender Gesprächsrunde

Einige dieser Arbeiten sind ab dem 23. August 2024 in der Ausstellung „Ich will die alte Zeit zurück“ in der Nordstadtgalerie der FH Dortmund zu sehen.

Zur Vernissage wird zudem der Kurzfilm „Ich will die alte Zeit zurück“ – ebenfalls Teil der Bachelor-Arbeit – gezeigt. Darin porträtiert Katharina Mikhrin Frauen, die im Frühjahr 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind.

„Der Film spiegelt die tiefe Sehnsucht der Protagonistinnen nach ihrem früheren Leben ohne Gewalt, Flucht und Krieg wider“, sagt die FH-Studentin. Er gebe tiefe Einblick in die ersten Eindrücke von Deutschland, die Erfahrungen mit der aufnehmenden Gesellschaft sowie Gedanken über die Zukunft. Einige der Protagonistinnen werden anschließend für Diskussion und Gespräch zur Verfügung stehen.

Parallel werden die Arbeiten der Frauen im Superraum in der Brückstraße gezeigt

Flankiert wird das Programm von einem Workshop zum Thema „Alte Zeiten mit neuem Blick – Antidiskriminierung und Dekolonialisierung“ am 12. September 2024 von 15 bis 16.30 Uhr.

Diplom-Sozialarbeiterin Dorothée Boecker, Lehrbeauftragte am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der FH Dortmund, will darin die Teilnehmenden für postkoloniale Strukturen sensibilisieren und praktische Ansätze zur Dekolonialisierung aufzeigen. Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei, eine Anmeldung per Mail an nordstadtgalerie@fh-dortmund.de erforderlich.

Katharina Mikhrin hatte in St. Petersburg bereits ein Wirtschaftsstudium abgeschlossen, bevor sie mit ihrem Mann nach Deutschland kam und an der FH Dortmund Fotografie studierte. Im Master an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf legt die 47-Jährige den Fokus künftig auf Kunstmanagement und Kunstvermittlung. „Ich möchte Projekte wie „Supernova“ weiter vorantreiben und ausbauen“, sagt sie.

Weitere Arbeiten der Frauen werden parallel zur Ausstellung in der Nordstadtgalerie vom 5. bis 7. September 2024 auch im Superraum in der Dortmunder Innenstadt, Brückstraße 62, zu sehen sein. Der Eintritt ist wie auch in der Nordstadtgalerie frei.


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