Ausstellung „Arbeiterin – Hausfrau – Lyrikerin“: Das Fritz-Hüser-Institut stellt Autorin Ilse Kibgis in den Fokus

Im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt ist die Ausstellung zu sehen.
Im Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt ist die Ausstellung zu Ilse Kibgis zu sehen.

Die 1928 in Gelsenkirchen geborene Ilse Kibgis gehört zu den wenigen Frauen, die sich in die Geschichte der Arbeiterliteratur im Ruhrgebiet hineingeschrieben haben. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 sind zwar nur zwei Gedichtbände erschienen („Wo Menschen wohnen“, 1977, und „Meine Stadt ist kein Knüller in Reisekatalogen“, 1984); sie ist allerdings in etwa 40 Anthologien vertreten und hat zahlreiche Gedichte in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht.

Studierende am Germanistischen Institut der Ruhr-Uni haben den Nachlass der Gelsenkirchener Autorin gesichtet

 „Ilse Kibgis: Arbeiterin – Hausfrau – Lyrikerin“
„Ilse Kibgis: Arbeiterin – Hausfrau – Lyrikerin“ heißt die Schau.

Zu ihrem Nachlass gehören Dokumente zu Leben, Werk und Rezeption, darunter auch umfangreiches bislang unveröffentlichtes Material. Er liegt im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (Rhader Weg 5). Dort wurde jetzt die Ausstellung „Ilse Kibgis: Arbeiterin – Hausfrau – Lyrikerin“ eröffnet. Sie ist bis Ende Januar 2019 zu sehen. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist von montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Vor allem mit ihren Gedichten ist Ilse Kibgis zu einer der aussagekräftigsten Stimmen des Ruhrgebiets geworden. Sie gewährt Einblick in die Gedankenwelt und die Empfindungen von Frauen, die als Näherinnen oder Verkäuferinnen ihre Frau stehen – nicht selten vor dem Hintergrund eigener Erfahrung, auch der Erfahrung von Entbehrungen und Not, die der Zweite Weltkrieg mit sich brachte. Und sie gibt Einblicke in den Kampf um freie Minuten für die Literatur, die für sie zum Medium der Emanzipation, ja, der Freiheit von gesellschaftlichen Zwängen wird.

Studierende am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum haben unter der Leitung von Dr. Joachim Wittkowski den Nachlass der Gelsenkirchener Autorin gesichtet und ein Findbuch zu den Beständen im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut erstellt. In der von ihnen konzipierten Ausstellung werden Archivalien aus dem Nachlass präsentiert. Begleitend dazu erscheint eine von den Studierenden erstellte Broschüre mit informativen Texten zu ausgewählten Aspekten des Werks von Ilse Kibgis.

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