UPDATE: Achtung: Wegen der Erkrankung des Referenten muss die NSU-Veranstaltung mit Opfer-Anwalt Carsten Ilius bei der AWO ausfallen. Sie soll jedoch nachgeholt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest!
Das Projekt „Zukunft mit Herz gestalten“ der AWO Dortmund lädt im März zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Der Terror des NSU in der Einwanderungsgesellschaft“ ins AWO StadtZentrum in der Klosterstraße 8 bis 10. Zeitgleich lädt die Auslandsgesellschaft zu einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus. Außerdem findet am 4. April unter dem Titel „NSU – Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“ eine weitere Veranstaltung in der Auslandsgesellschaft in Dortmund statt.
Hinterlässt die Geschichte des NSU ein tiefes Misstrauen in die Demokratie?
Am 13. März wird das Publikum im AWO-Stadtzentrum gemeinsam mit Rechtsanwalt Carsten Ilius, der die Dortmunder Familie von Mehmet Kubasik im NSU-Verfahren vertrat, und dem Fachjournalisten und Prozessbeobachter des NSU-Verfahrens, Friedrich Burschel, Fragen nachgehen, die sich mit den Verbrechen und dem Prozess des Nationalsozialistischen Untergrundes befassen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
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Aus Sicht der VeranstalterInnen sollten die Morde und Bombenanschläge des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) unter den EinwanderInnen ein Klima der Unsicherheit und Angst schaffen. Ein Klima, das sie schlussendlich aus Deutschland vertreiben sollte.
Diese Strategie des rechtsradikalen Terrors sei auf fruchtbaren Boden gefallen. Unterschiedliche Polizei- und Geheimdienststellen hätten nicht nur bei den TäterInnen gezielt weggeschaut, sondern hätten über Jahre gegen die Familien der Opfer ermittelt.
Wie tief ist Rassismus in der Gesellschaft verwurzelt?
Mit rassistischem Blick habe der Großteil der Presse über die Exekutionen der türkischstämmigen Männer geschrieben, wenn sie „Döner-Morde“ titelten. Und der 2018 endende Gerichtsprozess gegen den NSU habe viele Hintergründe und große Teile des Netzwerks der Nazis ausgeklammert. Von einer Aufklärung könne nicht die Rede sein.
Ilius und Burschel beschäftigen die Fragen: Was heißen diese, auch staatlichen, Vorgehensweisen für MigrantInnen in unserer Gesellschaft? Handelten Presse, Verfolgungsbehörden und Justiz aufgrund rassistischer Vorteile gegen MigrantInnen? Hinterlässt die Geschichte des NSU nicht ein tiefes Misstrauen in die demokratische Ausgestaltung dieser Gesellschaft und seines Staates?
Vortrag zum Antisemitismusbericht der Bundesregierung von Prof. Andreas Nachama
Zeitgleich findet in der Auslandsgesellschaft in der Steinstraße eine Veranstaltung zum Thema Antisemitismus statt. Auf dem Programm steht ein Vortrag von Rabbiner Professor Andreas Nachama, der sich mit dem aus dem Jahre 2017 stammenden Bericht des Unabhängigen Expertenkreises Antisemitismus beschäftigt.
Auf mehr als 300 DIN-A4 Seiten informiert der Bericht umfassend über antisemitische Einstellungen in der Bevölkerung, über antisemitische Straftaten, über Erfahrungen der jüdischen Bevölkerung mit Antisemitismus und über Antisemitismus in Medien, Schule, Politik, Religionsgemeinschaften und unter Migranten sowie Geflüchteten.
In einem Querschnitt werden wichtige Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Bericht vorgestellt. Der Expertenkreis hat auch Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung des Antisemitismus gegeben.
Wurden nach einem Jahr bereits Empfehlungen umgesetzt? Wo gibt es Probleme bei der Umsetzung?Der Referent gehörte dem Expertenkreis an. Er ist geschäftsführender Direktor der Topographie des Terrors (Berlin), Rabbiner und jüdischer Präsident des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Die Veranstaltung beginnt in der Auslandsgesellschaft um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Israel und der Nahostkonflikt – Tagesseminar am 28. März im Reinoldinum
Am 28. März lädt der Länderkreis Israel der Auslandsgesellschaft zum ausgebuchten Tagesseminar „Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt“ ins Reinoldinum am Schwanenwall.
Es ist dieser Tage so wichtig wie nie, sich im Themenkomplex Israel und Nahostkonflikt gründlich auszukennen, um Zerrbildern und Vorurteilen entgegentreten zu können. Der Staat Israel wird in seiner Souveränität mit anderen Kriterien gemessen als andere Staaten.
Dabei werden Fakten übersehen und Stimmungen vermittelt, die oftmals nicht mit der Realität übereinstimmen. Bislang gibt es kaum Bildungsangebote, die sich schwerpunktmäßig mit dem Antisemitismus beschäftigen, der sich am Staat Israel entzündet.
Das Mideast Freedom Forum Berlin bietet MultiplikatorInnen aus Bildungseinrichtungen, Verbänden, Gewerkschaften, Parteien und Religionsgemeinschaften an, im Rahmen eines Workshops israelfeindliche und antisemitische Vorurteile und Ressentiments faktenbasiert anzugehen.
Der Fokus dieses Seminars liegt darauf, Israel als demokratischen Staat vorzustellen und die Geschichte des Zionismus näher kennenzulernen. In diesem Kontext wird auf den Konflikt mit der palästinensischen Führung und den arabischen Staaten eingegangen und dessen wichtigste Stationen (Unabhängigkeitskrieg, Sechstagekrieg, Friedensschluss mit Ägypten, Osloer Friedensprozess etc.) beleuchtet.
Ziel des Seminars ist es, eine politische Analyse auf Faktenbasis zu erarbeiten, um die gängigen medialen und politischen Urteile zu Israel und zum Nahostkonflikt zu reflektieren. Die Leitung der Veranstaltung übernimmt Schulreferentin Ina Annette Bierbrodt. Als Referenten werden Jörg Rensmann und Michael Spaney vom Mideast Freedom Forum Berlin erwartet.
Tanjev Schultz erlaubt am 4. April tiefe Einblicke in die Abgründe der rechten Szene
Am 4. April dann lädt das „Bündnis Tag der Solidarität“zur Lesung und anschließenden Diskussion zum Thema „NSU – Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“. Tanjev Schultz, der jahrelang für die Süddeutsche Zeitung über Innere Sicherheit und auch den NSU-Prozess berichtet hat und nun Professor an der Universität Mainz ist, erzählt die Geschichte des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) als erschütternde Kriminalgeschichte eines staatlichen Organversagens.
Sein dramatischer Blick in die Abgründe der rechten Szene – und der deutschen Behörden – stützt sich auf die Auswertung von Tausenden Aktenseiten, Hunderten Zeugenaussagen und auf jahrelange eigene Recherchen. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft und auch hier ist der Eintritt kostenfrei.
IG Metall lädt ebenfalls am 13. März zu Veranstaltungen anlässlich des UN-Tages gegen Rassismus
Auch die IG Metall Dortmund lädt anlässlich der Aktionswochen zum UN-Tag gegen Rassismus am 21. März zu zwei Veranstaltungen. Unter dem Motto: „Vielfalt ist unser Fundament“ beteiligt sich die IG Metall Dortmund gemeinsam mit der IG Metall Bochum-Herne an den Aktionswochen.
Am Mittwoch, 13. März 2019, ab 11:00 Uhr wird in der Dortmunder Innenstadt auf dem Vorplatz der Reinoldi-Kirche für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft, für mehr Miteinander, mehr Menschlichkeit, mehr Solidarität und mehr Gerechtigkeit geworben.
Unter anderem wird dort eine Weltkarte aufgestellt. Die Dortmunder Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, auf dieser Karte die Herkunft der Großeltern zu kennzeichnen. „Wir wollen damit deutlich machen, wie bunt und vielfältig wir Menschen im Ruhrgebiet schon sind“, so Ulrike Hölter, erste Bevollmächtigte der IG Metall Dortmund.
Die zweite Veranstaltung am Aktionstag findet ebenfalls am Mittwoch, 13. März 2019 um 17:00 Uhr im Wichern-Haus in der Stollenstraße 36 statt. Nihat Ötztürk, aus dem IG Metall Vorstandsressort Migration und Teilhabe, und Alexander Völkel, Redakteur des Dortmunder Nordstadtblogger stehen für Informationen und Diskussion zur Verfügung.
Weitere Informationen:
Mittwoch 13. März 2019, 19:00 Uhr:
„Der Terror des NSU in der Einwanderungsgesellschaft“
Ort: AWO-Unterbezirk, Klosterstraße 8, 44135 Dortmund / Beginn: 19 Uhr / Eintritt frei
Mittwoch 13. März 2019, 19:00 Uhr:
„Antisemitismus entschlossen bekämpfen, jüdisches Leben in Deutschland weiterhin nachhaltig fördern“
Ort: Auslandsgesellschaft.de e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund / Beginn: 19 Uhr
Eintritt frei
Mittwoch, 13. März 2019, 11 Uhr bis 16 Uhr:
„Vielfalt ist unser Fundament“ IG Metall Infoveranstaltung
Ort: Vorplatz der Reinoldikircheab 17 Uhr verlagert sich das Geschehen in das Wichernhaus in der Stollenstraße 36, 44135 Dortmund
Donnerstag, 28. März 2019, 9 Uhr bis 17 Uhr:
„Die israelische Demokratie und der Nahostkonflikt-Tagesseminar“
Das Seminar ist bereits ausgebucht!
Donnerstag, 4. April 2019, 19 Uhr:
„NSU – Der Terror von rechts und das Versagen des Staates“
Ort: Auslandsgesellschaft.de e.V., Steinstraße 48, 44147 Dortmund / Beginn: 19 Uhr /Eintritt frei
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Nordstadtblogger-Redaktion
UPDATE: Achtung: Wegen der Erkrankung des Referenten muss die NSU-Veranstaltung mit Opfer-Anwalt Carsten Ilius bei der AWO ausfallen. Sie soll jedoch nachgeholt werden. Ein neuer Termin steht noch nicht fest!
Pro-Dortmund e.V. (Pressemitteilung)
Völkisch-autoritärer Populismus – die AFD vor den Europawahlen – Vortrag von Alexander Häusler
Pro-Dortmund e.V. ( steht für Vielfalt, Toleranz und Demokratie ) lädt in Kooperation mit dem AWO Unterbezirk Dortmund zur einer Vortragsveranstaltung ein. Der Düsseldorfer Sozialwissenschafter Alexander Häusler referiert am Dienstag, dem 26. März 2019 um 17.00 Uhr im Saal des AWO-StadtZentrum, Klosterstr. 8-10 in Dortmund – Mitte über das Thema: „Völkisch-autoritärer Populismus – die AfD vor den Europawahlen“.
Alexander Häusler analysiert in dem Vortrag die ideologischen Grundlagen des Rechtspopulismus und gibt eine Übersicht über die aktuellen Erscheinungsformen und Entwicklungen von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus.
Der Eintritt ist frei. Die Teilnahme ist jedoch nur nach vorheriger Anmeldung möglich, bis zum 20. März und unter der Mail gus.deventer@arcor.de
AWO Dortmund (Pressemitteilung)
Veranstaltung am 06.06.2019: „Der Terror des NSU in der Einwanderungsgesellschaft“
Am Donnerstag, den 6. Juni, findet um 19:00 Uhr in der Klosterstraße 8-10 die Veranstaltung „Der Terror des NSU in der Einwanderungsgesellschaft“ statt.
Zum Thema werden der Rechtsanwalt Carsten Ilius, der die Witwe von Mehmet Kubasik im NSU-Verfahren vertrat, die Fachjournalistin Caro Keller von NSU-Watch und Ibrahim Arslan, Opfer und Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992, referieren; organisiert wird die Veranstaltung vom Projekt „Zukunft mit Herz gestalten“ der Arbeiterwohlfahrt Unterbezirk Dortmund.
Die Morde und Bombenanschläge des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) sollten unter dem Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ein Klima der Unsicherheit und Angst schaffen. Ein Klima, das sie aus Deutschland vertreiben sollte. Diese Strategie des rechten Terrors fiel auf fruchtbaren Boden. Unterschiedliche Polizei- und Geheimdienststellen schauten nicht nur bei den Täter*innen weg, sondern ermittelten sogar gegen die Familien der Opfer. Im 2018 endenden Gerichtsprozess gegen den NSU wurden nicht alle Hintergründe beleuchtet.
Was bedeuten diese, teils auch staatlichen, Vorgehensweisen für Migrant*innen in unserer Gesellschaft? Hinterlässt die Geschichte des NSU ein Misstrauen in die demokratische Verfasstheit dieser Gesellschaft und seines Staates?
Diesen und anderen Fragen wollen wir mit dem Rechtsanwalt Carsten Ilius, der die Witwe von Mehmet Kubasik im NSU-Verfahren vertrat, der Fachjournalistin Caro Keller von NSU-Watch und Ibrahim Arslan, Opfer und Überlebender der rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992, nachgehen.
AWO Dortmund – Projekt „Zukunft mit Herz gestalten“
Do, 06. Juni 2019, 19.00 Uhr,
Klosterstr. 8 – 10, 44135 Dortmund