Mit dem Spatenstich für das neue ICE-Werk startet der Bau:

Ausbau eines neuen Bahnwerks in Dortmund-Hafen beginnt bereits in diesem Jahr 

Visualisierung des geplanten Bahnwerkes in Dortmund. Deutsche Bahn AG / Henn GmbH

Der Spatenstich für das neue ICE-Werk in Dortmund-Hafen ist gesetzt. Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs beginnen – früher als geplant. Das „modernste Bahnwerk Europas“ soll 2027 fertig werden, so Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr der Deutschen Bahn AG. Die Bahn investiert rund 400 Millionen Euro in das Bahnwerk. Hier sollen bis zu 500 neue Arbeitsplätze entstehen.

DB sieht weitreichende Vorteile beim Bau des neuen Bahnwerks

Bereits im Oktober 2021 verkündete die Deutsche Bahn die Planung für das neue Bahnwerk in Dortmund-Hafen. Nun beginnen in diesem Jahr die Bauarbeiten. Ein zusätzliches Bahnwerk benötigt das Unternehmen für ICE-Wartungen, denn die Anzahl der ICE-Züge soll bis zum Ende des Jahrzehnts von rund 410 auf 450 steigen.Von diese Entwicklung profitierten viele Menschen und besonders Bahnreisende in Deutschland, so Peterson.

DB-Vorstand Personenfernverkehr Dr. Michael Peterson (v. li.), Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrick Wüst und Bürgermeister der Stadt Dortmund Norbert Schliff beim Spatenstich. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Besonders in Nordrhein-Westfalen sei die Anzahl der Berufspendler:innen hoch, die auf den Bahnverkehr angewiesen sind. So soll das neue Bahnwerk dazu beitragen, die Pünktlichkeit im Bahnverkehr zu verbessern, indem Fernverkehrszüge schneller wieder in Betrieb genommen werden können und seltener ausfallen, so Peterson.

Hinzu kommt, dass durch die zukünftige Entstehung neuer Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen ein „starker wirtschaftlicher Impuls“ gesetzt wird, sagte der Vorstand Personenfernverkehr weiter.

Achtung der Nachhaltigkeit verstärkt im Fokus der DB

Ein Fokus des neuen Bahnwerks ist der klimafreundliche Ausbau. Ähnlich zum Bahnwerk in Köln-Nippes möchte die Deutsche Bahn beim Dortmunder Bahnwerk den Strom aus Sonnenenergie und Erdwärme gewinnen. Unter anderem ist dafür der Bau einer Geothermie-Anlage geplant, die so viel Strom produziert wie rund 2.400 Einfamilienhäuser für Strom und Heizung benötigen, so Peterson.

Vertreter:innen der DB und des Landes Nordrhein-Westfalen begrüßen den Bau des neuen ICE-Werkes. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Zusätzlich kündigt Peterson an, keine Versiegelung neuer Flächen durchzuführen: Rund 60 Prozent der Dachflächen des Werkes sollen begrünt werden, was einer Fläche von 8.500 Quadratmetern entspricht.

Nachhaltigkeit ist für die Bahn zentral, so Peterson. „Wir sind ja als Transportunternehmen aus der Nachhaltigkeit verpflichtet. Wir möchten mit den Zielen der Bundesregierung im Einklang eine nachhaltige Mobilität in Deutschland sicherstellen.

Wir stehen dafür, den Verkehr von der Straße und aus der Luft auf die Schiene zu verlagern. Und dazu gehört nicht nur, dass unsere Züge betrieblich fahren, sondern auch, dass alle Prozesse rundherum in einer nachhaltigen Art und Weise bereitgestellt werden.“ Konkret beziehe er sich mit den weiteren Prozessen auch auf die Wartungen, Reparaturen und Ver- und Entsorgungen der Züge in dem neuen Werk.

Dortmund-Hafen stellt für DB einen geeigneten Standort dar

Die Wahl des Standorts Dortmund-Hafen fiel laut Peterson schnell. Ausschlaggebende Aspekte waren unter anderem die zentrale Lage Dortmunds in Deutschland. Des Weiteren stelle Dortmund einen Bahnknotenpunkt in Nordrhein-Westfalen dar. Die Nähe zum Hauptbahnhof ermögliche zudem, in Zukunft Züge nach Reparaturen oder Wartungen schnell in den Fahrgastbetrieb zu bringen.

Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs steht bislang leer. Foto: Darya Moalim für Nordstadtblogger.de

Auch Bürgermeister Norbert Schilff begrüßt den Bau des Bahnwerks in Dortmund: „Für die Stadt Dortmund ist das wirklich ein bedeutendes Bauprojekt, das wir sehr zu schätzen wissen, und das ist ein Bekenntnis für die gesamte Stadt Dortmund.“

Er betrachte den Bau dabei als „Meilenstein für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung“ der Stadt, denn nachdem Dortmund „in den letzten 50 Jahren 30.000 Arbeitsplätze im industriellen Bereich verloren hat, hat es jetzt genau 40 Jahre gedauert, bis wir diese Arbeitsplätze wiederbekommen haben. Und wenn dann noch ein innovativer und guter Arbeitgeber hier in diese Stadt investiert, dann freuen wir uns natürlich ganz besonders.“

Baubeginn des Bahnwerks geschieht schneller als gedacht

Der Baubeginn des Bahnwerks erfolgt schneller als ursprünglich geplant. Bereits in diesem Jahr soll es losgehen. „Wir hatten hier wirklich eine ganz ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, der Stadt Dortmund und den Verantwortlichen der Deutschen Bahn hier in Dortmund.

Und wir haben von Anfang an das Ziel gemeinsam verfolgt, dieses Werk jetzt zeitnah zu realisieren und es geschafft, diese ganzen bürokratischen Genehmigungsprozesse um ein halbes Jahr zu beschleunigen“, erläutert Peterson. Bis 2027 soll das Bahnwerk dann fertiggestellt werden. Im selben Jahr soll auch die Inbetriebnahme erfolgen.

Eine weitere Darstellung des ICE-Werks, das in Dortmund gebaut wird. Deutsche Bahn AG / Henn GmbH

 


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