2023 wurden über 28.000 Solaranlagen im Ruhrgebiet installiert

Aus Sonne wird Strom: Die Solarenergie ist wichtige nachhaltige Säule der Energiewende

Green Culture Woche 2024
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Konzerthauses in der Dortmunder Innenstadt. Archivfoto: Patrick Essex

Eine Auswertung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) zeigt: 2023 war ein Rekordjahr für den Ausbau von Solaranlagen auf Dächern und an Balkonen. Mehr als 28.000 Solaranlagen wurden im vergangenen Jahr neu auf Dächern im Ruhrgebiet installiert. Damit wurde der bisherige Ausbaurekord von 2022 nahezu verdreifacht.

So gelangen Sie Schritt für Schritt zum eigenen Strom

„Die Gründe für eine Installation einer Solaranlage sind vielfältig“, weiß Siegfried Riemann, Technischer Berater bei der Handwerkskammer (HWK) Dortmund. Er berät Mitgliedsbetriebe der HWK Dortmund kostenlos zu umweltfreundlichen Technologien und Maßnahmen.

Siegfried Riemann ist Technischer Berater der Handwerkskammer Dortmund. Foto: HWK Dortmund

„In Anbetracht der gestiegenen Strompreise in den vergangenen Jahren möchten viele Verbraucher und Unternehmen ihre Energieversorgung mit selbsterzeugtem Strom absichern. Nicht wenige wollen einen Beitrag zur Energiewende leisten und suchen nach Alternativen zu Strom aus Kohle und Erdgas“.

„Da der Installationsaufwand einer Photovoltaik (PV)-Anlage sehr hoch ist, sollte man einige Punkte vorab abklären“, so der HWK-Berater. Im Vorfeld sollte man sich beispielsweise genauer über gesetzliche Vorschriften, Fördermöglichkeiten und Leistungsfähigkeit informieren.

Lassen Sie sich umfassend von Fachleuten beraten

„Es ist ratsam, direkt von Beginn an ortsansässige Fachleute wie Elektrotechniker, Dachdecker und Statiker hinzuzuziehen. Fachkundige Handwerksbetriebe bringen die notwenige Expertise schon bei der Vorbereitung mit“, so Rießmann.

Man spricht von Photovoltaik, wenn die Sonnenenergie in Strom umgewandelt wird. Dient sie der Wärmeerzeugung, ist von Solarthermie die Rede. Foto: Depositphotos.com

„Sie beraten etwa zu notwendigen Genehmigungen, planen die Anlage, berechnen, ob sich die Anlage amortisiert, überlegen, welche Anlagenkonstellation sinnvoll ist. Sie prüfen, ob beispielsweise das Dach für eine Montage überhaupt geeignet ist, berücksichtigen die Windlasten und berechnen die zur Verfügung stehende Fläche.“

Dazu gehört unter anderem auch die Vermeidung von Abschattungen, die korrekte Ausrichtung und die Berücksichtigung von Wetterbedingungen, Beratung zu Förderungen und nach der Installation der Versicherungsschutz sowie der Kontakt zu Netzbetreiber oder Direktvermarkter für den Überschussstrom.

Installation sollte ausschließlich durch Fachbetriebe erfolgen

„Wir empfehlen bei der Handwerkersuche nur auf erfahrene Betriebe zurückzugreifen, die sowohl in die Handwerksrolle als auch im Installateurverzeichnis Strom eingetragen sind. Elektrotechniker, die dort eingetragen sind, dürfen zusätzlich zur Montage auch die Anlage ans Netz anschließen“, sagt Riemann.

Die Installation einer Solaranlage sollt ausschließlich durch Fachbetriebe vorgenommen werden. Foto: Depositphotos.com

Die Eintragung ins sogenannte Marktstammdatenregister, in dem alle Anlagen und Einheiten im deutschen Energiesystem erfasst sind, übernehme in der Regel der Handwerksbetrieb. Für eine fachgerechte Installation kooperierten die meisten PV-Elektrotechniker mit Dachdeckerkollegen. Werden die Solarpanele aufs Dach montiert, entstünde schließlich eine Belastung von etwa 15 bis 20 Kilogramm pro Quadratmeter.

„Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen“, prognostiziert der HWK-Experte. „Eine Solaranlage kann den Energiebedarf mit selbsterzeugtem Strom zu einem Großteil decken. Produziert man mehr Strom, als man abnimmt, kann der überschüssige Strom gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden. Allerdings lohnt sich das ökonomisch nicht so sehr, denn die Einspeisevergütung macht etwa nur ein Viertel des Netzstrom-Preises aus. Aber man leistet damit einen Beitrag für die Allgemeinheit.“

Informationen zum Solarpaket der Bundesregierung 

Das Solarpaket macht es Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen deutlich einfacher und unbürokratischer, Photovoltaik-Anlagen zu installieren und Solarenergie zu nutzen.

Durch das Solarpaket gibt es weniger Bürokratie bei der Anmeldung eines Balkonkraftwerks. Archivfoto: Alex Völkel für Nordstadtblogger.de

Für die Energiewende ist Solarenergie neben Windenergie eine wichtige Säule. Schon 2030 sollen gut Dreiviertel des Stroms aus den erneuerbaren Energien stammen.

Insgesamt sind Auflagen und Bürokratie deutlich gesunken, beispielsweise auch für Balkonkraftwerke. Hier entfällt die Anmeldung beim Netzbetreiber und die Eintragung ins Marktstammdatenregister beschränken sich auf wenige, einfach einzugebende Daten.

Weitere Informationen zum Solarpaket der Bundesregierung finden Interessierte hier.


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