Als vorbeugende Maßnahme gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners (EPS) hatte die Stadt Dortmund geplant an allen Tageseinrichtungen für Kinder (TEK) Nistkästen für die Kohlmeise aufzuhängen. Die Vögel gelten als natürliche Fressfeinde der Raupen. Die Aktion sollte aus pädagogischen und aufklärerischen Gründen als Gemeinschaftsarbeit zwischen FABIDO und dem Grünflächenamt laufen. Da die Einrichtungen aufgrund der Corona-Maßnahmen jedoch geschlossen bleiben, mussten die Arbeiten nun ohne deren Mitwirkung ausgeführt werden. Außerdem bringt die Stadt einen Flyer zum Thema in Umlauf, der über die Gefahren, die von den kleinen Raupen ausgehen informiert und Schutztipps sowie Kontaktdaten bereitstellt.
Nistkästen sind nur ein Teil der umfassenden Bekämpfungsstrategie der Stadt
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation sind die Tageseinrichtungen für Kinder derzeit geschlossen. Die Gemeinschaftsaktion mit den Kindern muss daher leider ausfallen. Doch die jahreszeitliche Entwicklung kann Corona nicht aufhalten und so haben die Mitarbeiter*innen des Grünflächenamtes inzwischen begonnen, die Nistkästen ohne die Kinder anzubringen.
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Dies bedauert auch Baudezernent Arnulf Rybicki, in dessen Aufgabenbereich auch die Arbeiten des neuen Dortmunder Grünflächenamts gehören. „Die Natur macht leider keine Pause, auch wenn die Corona-Pandemie grassiert. Leider mussten wir die ersten Maßnahmen ohne die Mitarbeit der Schulen erledigen“.
Mehr als 200 Mini-Wohnsitze zur Gründung neuer Vogelfamilien werden es am Ende sein. Die TEKs werden, sobald sie wieder öffnen dürfen, die Nistkästen und die Vögel dennoch in ihr pädagogisches Konzept einbauen können. Auch die Schulen sind nach der starken EPS-Saison 2019 bereits sensibilisiert und werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners im Unterricht zum Thema machen.
Nach Überraschung im vergangenen Jahr sieht sich die Stadt gut vorbereitet
Auch die Sport- und Freizeitbetriebe werden Nistkästen installieren: im Hoeschpark sind 60 und im Zoo rund 130 Kästen vorgesehen. Auch wenn sich bei massenhaftem Auftreten der Raupen die Wirkung in Grenzen halten wird, sind die Nistkästen als sinnvolle ergänzende Maßnahme zu sehen. Grundsätzlich ist ein positiver Effekt für den Erhalt der heimischen Vogelwelt zu erwarten.
Das Anbringen von Nistkästen ist kein Ersatz für die Absaugung der Raupen, sondern eine Zusatzmaßnahme. Ihr Einsatz ist Teil der Gesamtstrategie der Stadt Dortmund im Kampf gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die Brennhaare, die die Raupen im dritten Larvenstadium ausbilden, können leichte bis starke Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Davon können vor allem die Haut, aber auch Atemwege und Augen betroffen sein.
Neben der Installation der Nistkästen gehören zu den prophylaktischen Maßnahmen auch die Aufklärung der Bevölkerung mittels eines EPS-Flyers (siehe Anhang des Artikels), die Einrichtung der Raupenmelder-Hotline, die ab Anfang Mai erreichbar sein soll und die Meldemöglichkeit per E-Mail unter raupenmelder@dortmund.de sowie die Installation von Warnschildern in Parks, Grünanlagen, Friedhöfen und Wäldern. Hiermit möchte man im besten Falle eine Schließung der öffentlichen Grünanlagen, wie 2019 geschehen, vermeiden.
Ab Anfang April sollen Parks und andere öffentliche Grünanlagen regelmäßig und verstärkt auf EPS-Befall überprüft werden. Man sei in diesem Jahr jedoch besser vorbereitet und habe einigen Vorlauf, um der Situation vorzubeugen. Es sei jedoch durch den milden Winter damit zu rechnen, dass die Insekten wieder vermehrt auftreten werden. Zur Sicherheit habe sich die Stadtverwaltung sogar auf einen stärkeren Befall als 2019 eingestellt.
Weitere Informationen:
Aktuelle Infos rund um das Thema EPS: raupeninfo.dortmund.de
Dort finden sich jetzt auch häufige Fragen und Antworten zum Thema Eichenprozessionsspinner.
Mehr zum Thema bei nordstadtblogger.de:
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Das Grünflächenamt der Stadt Dortmund informiert mit neuem Flyer zum Eichenprozessionsspinner (Pressemitteilung Stadt Dortmund)
Das Grünflächenamt der Stadt Dortmund informiert mit neuem Flyer zum Eichenprozessionsspinner
Pünktlich zum Start der neuen Saison des Eichenprozessionsspinners (EPS) informiert das Grünflächenamt der Stadt Dortmund mit einem neuen Flyer rund um das Thema.
Der EPS ist ein Risiko, mit dem man vor allem in den nördlichen Stadtteilen überall bis ca. Ende August rechnen muss.
Daher werden in Grünanlagen, Parks, Friedhöfen und Wäldern einheitliche, temporäre Info- und Warnschilder aufgestellt. Unterstützend zu den Informationen, die man auf den Schildern findet, gibt ein nun neu gestalteter und aktualisierter Flyer des Grünflächenamtes der Stadt Dortmund alle zentralen Informationen, die man rund um den EPS wissen muss.
Der Flyer gibt Informationen zu
– dem EPS und seinen Besonderheiten,
– dem Gefährdungszeitraum,
– der Personengruppe, die gefährdet ist,
– wie man sich schützen kann,
– was die Stadt Dortmund gegen den EPS unternimmt und
– welche Gebiete möglicherweise gesperrt werden könnten.
Im Netz findet man alle aktuellen Infos zum EPS unter http://www.raupeninfo.dortmund.de .
Der Flyer steht hier zum Download bereit: EPS Infoflyer 2020
Die Dortmunderinnen und Dortmunder können jederzeit befallene Bäume unter raupenmelder@dortmund.de oder (0231) 50 16 32 0 melden.