Exakt drei Monate nach dem ersten Besuch aus Dortmund in der ukrainischen Stadt Schytomyr gab es nun einen Gegenbesuch: Eine sechsköpfige Delegation nahm die Einladung aus Dortmund an und war während der Digitalen Woche Dortmund (DiWoDo) zu Gast. Es war der erste offizielle Besuch einer Delegation.
Hintergrund des Besuchs ist die Solidaritätspartnerschaft zwischen Schytomyr und Dortmund
Die Stadt Dortmund befindet sich seit Februar 2023 in einer Solidaritätspartnerschaft mit der 120 Kilometer westlich von Kiew gelegenen Großstadt Schytomyr, die bis spätestens 2025 in eine formale Städtepartnerschaft münden soll.
Ziel ist es, die ukrainische Stadt gezielter unterstützen zu können. Konkret meint dies, der Stadt bestmöglich während des russischen Angriffskriegs zu helfen und anschließend den Wiederaufbau voranzutreiben, um perspektivisch langfristig auf verschiedenen Ebenen zusammen arbeiten zu können.
Im Vordergrund des Besuches stand die Teilnahme an der DiWoDo und der durch die Wirtschaftsförderung organisierten Internationalen Woche. Die Delegation hatte die Möglichkeit, die Dortmunder Unternehmer- und StartUp Szene kennenzulernen und tauschte sich zu den Themen Digitalisierung und Smart City aus.
Interesse an Strukturwandel und Transformation
Nach Ankunft wurde die Delegation von Bürgermeisterin Barbara Brunsing offiziell begrüßt, anschließend konnten sich die Gäste bei einer Stadtführung ein Bild über das Stadtgebiet und die Geschichte Dortmunds machen.
Insbesondere der bewältigte Strukturwandel interessierte die Ukrainer:innen, die Parallelen zur kriegsbedingten Situation in der Ukraine feststellten. „Wir sind sehr dankbar für die hervorragende Organisation und den tollen Besuch in Dortmund“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Schytomyrs, Svitlana Olshanska.
Sie nahm den fünftägigen Aufenthalt gänzlich positiv wahr: „Bei dem Besuch konnten wir sehen, wie gut durchdacht die Stadtplanung ist. Es war erstaunlich, wie dynamisch Dortmund den Übergang von einer Industriestadt zu einer innovativen, touristischen und grünen Stadt bewältigt hat. Wir haben großes Interesse daran, eine Zusammenarbeit in den Bereichen IT, Bildung, Kultur aus- und aufzubauen und uns darüber hinaus zu Erfahrungen bei der Stadttransformation und den Wiederaufbau Schytomyrs auszutauschen.“
Gegenseitiges voneinander Lernen
Der Besuch wurde auch dafür genutzt, eine Vereinbarung zu einer Zusammenarbeit zwischen der Stadt Dortmund und dem „Zhytomyr Volunteer Headquarter“ zu unterzeichnen. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist unter anderem ein geplanter Besuch von Jugendlichen aus Schytomyr voraussichtlich im Februar 2024.
„Der Austausch wird immer konkreter“, sagt Fabian Zeuch, der im Büro für Internationale Beziehung der Stadt Dortmund die Partnerschaft mit Schytomyr koordiniert.
„Der erste Gedanke Dortmunds war, Schytomyr während des Krieges und in der Zeit danach zu unterstützten. Das ist natürlich noch aktuell – doch dieser Besuch zeigt auch, dass wir von Schytomyr u.a. im Bereich der Digitalisierung bereits jetzt lernen können. Der erste Besuch aus Schytomyr ist ein weiterer wichtiger Meilenstein unserer Partnerschaft“, sagt er abschließend.
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