Das Grünflächenamt hat einen Fuhrpark zum schonenden Mähen:

Auch Wildblumenwiesen müssen gemäht werden

Der Fuhrpark des Grünflächenamts Dortmund in Aktion zur Pflege der wilden Wiesen.
Kein Kahlschlag, sondern schonendes Mähen: Der Fuhrpark des Grünflächenamts zur Pflege der wilden Wiesen. Foto: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Oft gibt es zwei sehr gegensätzliche Meinungen: „Wollen die hier nicht langsam mal das Unkraut mähen? Wie sieht das denn hier aus?!“ ist die eine. „Die Wiese hat so schön geblüht – und jetzt macht die Stadt Kahlschlag!“ ist die andere Position. Beides die mal so oder so zu hören. Die Antwort der Stadt ist klar: Ja, das soll so aussehen. „Wildblumenwiese. Hier blüht das Leben“ steht daher auf dem Schild am Wegesrand. Und ja. Es muss auch mal gemäht werden. Zwei Mal im Jahr – sonst blüht hier nichts mehr. Damit das künftig (noch) besser geht, hat das Grünflächenamt seinen Fuhrpark erweitert.

Rund 200 Hektar Fläche sind mittlerweile Wildblumenwiese

Auf vielen öffentlichen Flächen in Dortmund erblühen seit dem Frühjahr wieder „wilde Wiesen“, die zur Artenvielfalt beitragen. Doch nun müssen Mitarbeitende des Grünflächenamts diese Blühwiesen nach und nach mähen. Der Prozess erfolgt nach einem herkömmlichen, alten Verfahren und ist besonders schonend.

Um Blühwiesen zu erhalten, müssen sie zwei mal im Jahr gemäht werden - sonst setzt sich hohe Gräser und Büsche durch.
Um Blühwiesen zu erhalten, müssen sie zwei mal im Jahr gemäht werden – sonst setzt sich hohe Gräser und Büsche durch. Foto: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Das Ziel des „Saat- und Mähmanagements“: Die Dortmunder:innen sollen auch in den kommenden Jahren Blütenpracht erleben können statt nur hohe Gräser und Büsche auf öffentlichen Flächen.

Um mehr Rasen in Wiese umzuwandeln und zu pflegen, hat das Grünflächenamt seinen Maschinenpark in den vergangenen Jahren erheblich erweitert und umgestellt. Mittlerweile sind ca. 200 Hektar umgewandelt worden.

Mehr als einhundert Flächen, über das Stadtgebiet verteilt, wurden mit einer regionalen Saatgutmischung eingesät. Auf Teilflächen wurden spezielle, ganz unterschiedliche Blühmischungen eingesät, um die Attraktivität der Flächen für die Insekten, aber auch den Augen der Bürger*innen etwas zu bieten.

Balkenmähwerk und Ballenpresse zum Wohl der Insekten in Aktion

Konkret gehen die Mitarbeitenden des Grünflächenamtes zuerst mit einem Balkenmähwerk an die Fläche und schneiden das Gras. Anschließend werden die Flächen mit einem Wender bearbeitet, so dass sich das Schnittgut locker verteilt. Das Wenden stellt sicher, dass sich die Samen der Blühpflanzen verteilen. Das getrocknete sogenannte Mahdgut wird dann mit einem Schwader in Reihe gelegt. Im nächsten Arbeitsgang werden Rundballen gepresst, hierfür wird eine Rundballenpresse eingesetzt.

Jürgen Hundorf (hinten links) und das Team vom Grünflächenamt der Stadt Dortmund.
Jürgen Hundorf (hinten links) und das Team vom Grünflächenamt der Stadt Dortmund. Foto: Stadt Dortmund / Christian Teichmann

Bei normaler Wetterlage muss dieses Mähmanagement zweimal im Jahr erfolgen – der erste Schnitt im Juni/Juli, der zweite Schnitt im September/Oktober. Denn: Wenn eine Wiese nur einmal im Jahr gemäht wird oder sogar über Jahre brach liegt, setzen sich die Gräser durch.

Das weiß auch Jürgen Hundorf vom Grünflächenamt. Den hohen Arbeitsaufwand rund um die wilden Wiesen begründet er so: „Blühwiesen sind vom Menschen gemacht. Auf einer allein der Natur überlassenen Wiese setzen sich mittelfristig immer Gräser und Büsche durch. Um also lange etwas von der Blütenpracht zu haben, muss der Mensch die Pflege der Wiese übernehmen.“

Je nach Wiese gibt es unterschiedliche Blüten

Dass Insekten wilde Wiesen gefallen und besondere Arten bei entsprechenden Angeboten sogar den Weg zurück auf städtische Flächen finden, ist inzwischen mehrfach wissenschaftlich bestätigt worden.
Langfristiges Ziel des Grünflächenamtes ist es, ein Mosaik aus verschiedenen Wiesentypen über das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln und zu vernetzen.

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