Du hast Interesse an einem Ausbildungs- oder Praktikumsplatz, aber weißt nicht wo Du dich bewerben sollst? Darauf möchte die Ausbildungsmesse „Deine Zukunft nach der Schule!“ eine Antwort geben. 51 Ausbildungsbetriebe möchten nach zwei Jahren pandemie-bedingter Pause am 20. September 2022 zwischen 10 und 15 Uhr im Keuning-Haus (Leopoldstraße 50-58) mit möglichen Azubis ins Gespräch kommen.
„Zeige deine Stärken“: Schüler:innen können mit Betrieben in Kontakt treten
Bereits zum vierten Mal bekommen Jugendliche die Chance, sich bei einer Vielzahl von Betrieben über deren Ausbildungsangebote zu informieren. Doch die Schüler:innen werden nicht nur informiert. Sie können Praxisaufgaben erledigen, Kontakt zu potenziellen Arbeitgeber:innen knüpfen und sich direkt vor Ort bewerben. ___STEADY_PAYWALL___
„Wir sagen immer, zeige deine Stärken“, sagt Levent Arslan, Direktor des Dietrich-Keuning-Haus (DKH). Die Schüler:innen, viele aus der Nordstadt, haben ihre Kompetenzen, Potenziale und auch häufig eine Mehrsprachigkeit, die für viele Betriebe interessant sein könnten.
Doch vielen Schüler:innen aus dem Dortmunder Norden ist es nicht bewusst, dass sie Potenziale mitbringen. Daher soll die Messe diesen Jugendlichen Hilfestellungen und Ideen für ihre berufliche Zukunft geben. Zudem haben ethnische Betriebe die Chance, sich auf der Ausbildungsmesse zu präsentieren. Sie bieten häufig Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten, in die die Jugendlichen leichter hineinkommen. Auf der Messe bekommen die Unternehmen den direkten Zugang zu möglichen Azubis.
Auf dieser Ausbildungsmesse sind viele ethnische Betriebe vertreten
Die Besucher:innen haben die Möglichkeit kulturell-vielfältige und integrative Betriebe kennenzulernen, denen sonst die Plattform dafür fehlt. Dabei sind ethnische Betriebe ein wichtiger Faktor im Dortmunder Wirtschaftsleben – jedes dritte Unternehmen wird von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte geführt.
Allerdings erfüllen diese formal nicht die Anforderungen, die im Feld der beruflichen Aus- und Weiterbildung vorausgesetzt wird. Daher hat sich Aysun Tekin, Leiterin von „Unternehmen.Bilden.Vielfalt“ (UBV) dafür eingesetzt, dass die ethnischen Betriebe Ausbilderqualifikationen erhalten und damit auch ausbilden können.
Die Messe „Deine Zukunft nach der Schule!“ ist nicht eine bloße Schauveranstaltung, sondern ergebnisorientiert: Dort wo Jugendliche und Firmen zusammengeführt werden, sollen Praktika vereinbart und Ausbildungsverträge abgeschlossen werden.
Die jungen Menschen bekommen vor Ort auch direkte Hilfe. So können sie auch an den Workshops rund um das Thema Bewerbung teilnehmen.Der direkte Zugang zu möglichen Auszubildenden ist auf Grund des Fachkräftemangels sehr wichtig. Dieses Jahr ist auch die Stadt Dortmund mit insgesamt neun Ständen vertreten.
Nicht nur junge Menschen soll die Ausbildungsmesse anziehen
Die Veranstaltergemeinschaft hat in diesem Jahre deutlich kräftiger die Werbetrommel“ gerührt und mehr Schulen angefragt, damit diese ihre Schüler:innen zur Berufswahlmesse schicken. Angesprochen wurden unter anderem die Nordstadt-Schulen und auch die Berufkollegs, berichtet Aysun Tekin.
Die Zielgruppe der Messe seien aber nicht nur junge Menschen. Die Veranstalter:innen hoffen, dass mehr Unternehmer:innen mit Zuwanderungsgeschichte dazukommen. In der letzten Messe wurden 28 Ausbildungsplätze vermittelt. Direkt vor Ort wurden 40 Praktika vereinbart.
Die Veranstalter:innen sind das DKH, UBV-Servicestelle Dortmund e.V., MIA-DO-Kommunales Integrationszentrum Dortmund. Weitere Unterstützer:innen sind: DEW 21, DSW 21, Handwerkskammer Dortmund, IHK zu Dortmund, Jugendberufshaus Dortmund, Zentrum Ethnische Ökonomie (ZEÖ), Stadt Dortmund und Integrationsrat Dortmund. Schirmherr der Ausbildungsmesse ist Stadtdirektor Jörg Stüdemann.
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Schreinermeister
Dass manche „ethnischen Betriebe“ nicht ausbilden dürfen, liegt vermutlich daran, dass es sich dabei um Dönerbuden oder Trinkhallen handelt und nicht, dass der Inhaber Migrationsgeschichte hat. Ein pakistanischer Schreinermeister darf selbstverständlich ausbilden, wenn sein Betrieb die nötigen Voraussetzungen erfüllt und er persönlich geeignet ist. Die Kriterien sind hier doch unabhängig von der Migrationsgeschichte, oder nicht?