Die Arbeitslosenquote ist im Mai um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat April gesunken. 562 Personen haben eine Anstellung gefunden. Insgesamt sind 32.081 Menschen in Dortmund arbeitslos. Dies sind 2.141 Personen oder 6,3 Prozent weniger als im Mai 2017. Rund 25.000 hiervon entfallen auf die Zuständigkeit des Jobcenters und circa 6.000 auf die Arbeitsagentur Dortmund. Die Quote beträgt 10,2 Prozent und nimmt somit um weitere 0,4 Prozentpunkte ab. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist weiterhin rückläufig. Noch rund 1.600 Jugendliche sind auf der Suche nach einer Lehrstelle.
Den deutlichsten Arbeitslosenrückgang gibt es bei der Gruppe der Über-50-Jährigen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, Drittes Sozialgesetzbuch, SGB III) ist die Arbeitslosigkeit um 4,1 Prozent oder 294 Personen auf insgesamt 6.922 Personen gesunken. Im Vorjahr lag die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich der Agentur für Arbeit bei 7.422 Personen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit erstreckt sich über alle Personengruppen. Im Vorjahresvergleich ist er am deutlichsten bei der Gruppe der Über-50-Jährigen (-222 Personen) ausgeprägt.
„Dass dieser Rückgang sowohl Jüngere als auch Ältere, Deutsche wie Ausländer mit einschließt, ist ein positives Signal. Insbesondere auch langzeitarbeitslose Menschen konnten von der weiterhin robusten Verfassung des Arbeitsmarktes profitieren“, kommentiert die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund, Martina Würker, den aktuellen Arbeitsmarkt.
Die positiven Trends in der Wirtschaft, und damit einhergehend auf dem Arbeitsmarkt, sind auch in den Arbeitslosenquoten im Rechtskreis des Zweiten Sozialgesetzbuches (SGB II) spürbar. In der Zuständigkeit des Jobcenters waren im Mai 2018 rund 270 Menschen weniger arbeitslos, als im Monat zuvor. Im Vergleich zum Mai des Vorjahres sind es sogar 1.641 Arbeitslose weniger. Damit sind beim Jobcenter Dortmund im Mai 25.159 Personen arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote beider Rechtskreise zusammen liegt bei 10,2 Prozent. Die Einstelligkeit der Quote rückt in greifbare Nähe. „Das sind erfreuliche Ergebnisse für Dortmund, die dank guter Wirtschaftslage, dem intensiven Einsatz von beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen und verschiedener Förderinstrumente erreicht werden konnten“, erklärt der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Frank Neukirchen-Füsers.
Jugendarbeitslosigkeit: Über 1.600 Jugendliche suchen noch nach einer Lehrstelle
Die Jugendarbeitslosigkeit ist rechtskreisübergreifend. Im Vergleich zum Vormonat ist die Quote um 0,4 Prozentpunkte gefallen und beträgt aktuell 8,2 Prozent.
Im Mai waren damit 2.614 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen satten Rückgang der Quote um 11,9 Prozent oder 354 junge Menschen, die nun eine Perspektive haben.
„Der Ausbildungsmarkt startet in die heiße Phase. Viele Jugendliche sind noch auf der Suche nach der passenden Lehrstelle. Ein junger Mensch muss nicht immer hundert Prozent der Anforderungskriterien für eine Stelle erfüllen. Wichtig ist, dass er Potentiale mitbringt, um sich zu entwickeln“, so Martina Würker.
„Diese Bereitschaft, es einmal zu versuchen, wird später oft mit Erfolg in der Ausbildung belohnt. Auch wird der Pool an Bewerbern ja in Zukunft nicht größer. Zudem geht in den kommenden Jahren eine Vielzahl der älteren Fachkräfte in den Ruhestand“. Es sei daher keine Alternative für die Unternehmen, nicht auszubilden.
Die Situation auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt zeigt positive Tendenz
Im Mai wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Dortmund 162 neue Ausbildungsstellen gemeldet. Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen liegt damit aktuell bei 3.461. Das ist ein Stellenplus von 553 Stellen oder 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahl der jugendlichen BewerberInnen ist leicht rückläufig. Seit Oktober 2017 meldeten sich 3.876 Jugendliche bei der Berufsberatung als BewerberInnen. Das sind 194 Jugendliche oder 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Zum jetzigen Zeitpunkt sind davon noch 1.631 ohne Zusage. Weitere 538 haben sich schon eine Alternative gesucht, sind aber nach wie vor an Ausbildung interessiert.
Die jungen Menschen, die noch eine Ausbildungsstelle suchen, sollten das Beratungsangebot der Arbeitsagentur Dortmund nutzen. Hierfür können sie sich telefonisch unter der kostenlosen Hotline-Nummer 0800 4 5555 00 oder online unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch anmelden und einen Termin vereinbaren.
Angebote gibt es unter anderem in folgenden Berufen: Bankkaufmann/frau (53), Fachkraft Lagerlogistik (53), Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk (41), Gesundheits- und Krankenpfleger/in (75), Handelsfachwirt/in (41), Kaufmann/frau Einzelhandel (98), Kaufmann/frau für Büromanagement (72), Kaufmann/frau für Versicherungen und Finanzen (47), Koch/Köchin (26), Maler/in und Lackierer/in (28), medizinische Fachangestellte (35), Verkäufer/in (76), Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (44).
Arbeitgeber die noch vakante Ausbildungsstellen anbieten können, werden gebeten dies der Arbeitsagentur kostenlos unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 oder per Mail an Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de. mitzuteilen.
Geflüchtete Menschen brauchen mehr Zeit, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen
Insgesamt waren im Mai 1.755 Männer und 649 Frauen im Flüchtlingskontext arbeitslos gemeldet. Personen aus Syrien bilden hier mit 1.476 Meldungen die größte Gruppe. Es folgen 232 Personen aus dem Irak und 86 Personen aus Afghanistan.
Geflüchtete Menschen benötigen oftmals zunächst Sprachschulungen und Maßnahmen zur Vermittlung von Fachwissen, bevor sie dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen können. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, zur Einschätzung der statistischen Gesamtsituation, die Unterbeschäftigung hinzuzuziehen.
Hier wird neben der Zahl der Arbeitslosen die Zahl der Personen berücksichtigt, die zum Beispiel an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen. Die Unterbeschäftigung von Personen im Kontext von Fluchtmigration belief sich im Februar auf 4.501. Das sind 213 Personen mehr als im Vormonat und 260 Personen oder 6,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Da die Daten in diesem Bereich mit einer dreimonatigen Wartezeit ermittelt werden, dient hier der Februar als Vergleichsmonat.
Arbeitskräftenachfrage: Mehr als 2.000 neue offene Stellen gemeldet
Neue MitarbeiterInnen wurden im Mai insbesondere in den Bereichen der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, im Bereich Verkehr und Lagerei sowie in den Bereichen Gesundheits- und Sozialwesen gesucht. Die Nachfragesituation hat sich leicht verbessert.
Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 2.032 neue Stellen. Das sind 243 Stellen mehr als im April sowie 195 Stellen oder 10,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand ist mit 7.103 offenen Stellen um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat angestiegen.
Die Unterbeschäftigungsquote ist im Mai 2018 leicht abgefallen. Sie fiel mit 45.079 Personen um 317 Personen oder 0,7 Prozent niedriger aus als im April. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Mai um 0,7 Prozent auf 71,2 Prozent gesunken. Sie fällt somit um 0,3 Prozent auf aktuell 13,9 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 15,0 Prozent.
Der Arbeitsmarktreport für Dortmund im Mai 2018 als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_Mai_2018