Arbeitsmarkt im Februar: Verstärkte Arbeitskräftenachfrage und weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit in Dortmund

Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Dortmund ist im Februar um ein Prozent auf 32.035 Personen gesunken.
Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Dortmund ist im Februar um ein Prozent auf 32.035 Personen gesunken.

Die Arbeitslosigkeit in Dortmund ist im Februar 2019 auf 10,2 Prozent gesunken. Dies sind 0,1 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Im Januar 2018 lag die Quote bei 10,8 Prozent. Insgesamt sind in der Stadt 32.035 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 317 Personen oder 1,0 Prozent gesunken. Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 1.392 Personen oder 4,2 Prozent niedriger. Die Arbeitskräftenachfrage ist im Vergleich zum Januar gestiegen. Die derzeitige Arbeitsmarktlage ist für junge, gut ausgebildete Fachkräfte günstig. Der Rückgang im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit lag im Februar bei 161 Menschen.

Vom 11. bis zum 15. März findet die „Woche der Ausbildung“ statt

Arbeitsagentur-Chefin Martina Würker.

Die Jugendarbeitslosenquote liegt bei 8,4 Prozent. Im Februar waren 2.704 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 26 Personen mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl um 7,2 Prozent oder 209 Personen zurück.

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Auch wenn die Zahl der Jugendarbeitslosigkeit um 0,1 Prozent auf 2.704 Personen angestiegen ist, ist die Chefin der Arbeitsagentur Martina Würker sich sicher, dass der Abbau der Jugendarbeitslosigkeit im Frühling weiter fortgesetzt werden kann. Aus diesem Grund rücken Arbeitsagentur und Jobcenter das Thema Ausbildung in der Woche vom 11. bis zum 15. März in den Vordergrund.

„In der „Woche der Ausbildung“ bietet das Jugendberufshaus jungen Menschen Unterstützung für einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf“, freut sich Würker über das Angebot.

Neben verschiedenen Speed-Datings und Infoveranstaltungen zu ausgewählten Ausbildungsberufen, wird es die ganze Woche ein offenes Beratungsangebot im BiZ geben. Auch in der THIER Galerie steht das Jugendberufshaus mit einem Aktionsstand allen Interessierten Rede und Antwort. Weitere Infos zur „Woche der Ausbildung“ gibt es unter dem im Anhang befindlichen Link.

Verstärkte Arbeitskräftenachfrage im Februar 

Im Februar ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften gestiegen. Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 1.333 neue Stellen. Das sind 60 Stellen mehr als im Januar, allerdings 597 Stellen weniger als im Vorjahresmonat.

Der aktuelle Stellenbestand ist mit 6.564 offenen Stellen um 1,0 Prozent niedriger als im Vormonat. Neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden im Februar insbesondere im Bereich des Handels, im Gastgewerbe sowie im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung und im Gesundheits- und Sozialwesen gesucht. 

„Die steigende Tendenz in der Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse um 0,4 Prozent auf nunmehr 239.745 verdeutlicht die positive Gesamtsituation der gegenwärtigen Wirtschaftslage, von der erfreulicherweise auch weiterhin viele Langzeitarbeitslose profitieren“, kommentiert der Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, Frank Neukirchen-Füser.

Unterbeschäftigung und Arbeitslosigkeit im Kontext von Fluchtmigration 

An der Steinstraße in der Nordstadt ist der gemeinsame „Integration Point“ von Jobcenter und Arbeitsagentur.
An der Steinstraße in der Nordstadt ist der gemeinsame „Integration Point“ von Jobcenter und Arbeitsagentur.

Im Februar waren 2.859 Personen im Kontext von Fluchtmigration arbeitslos gemeldet (Vormonat: 2.853), davon 2.044 Männer und 815 Frauen. Personen aus Syrien bilden hier mit 1.761 Meldungen die größte Gruppe. Es folgen 323 Personen aus dem Irak, 127 Personen aus Afghanistan und 88 Personen aus der Islamischen Republik Iran. 

Geflüchtete Menschen stehen dem Arbeitsmarkt häufig aufgrund von notwendiger Förderung nicht unmittelbar zur Verfügung. Zur Einschätzung der statistischen Gesamtsituation ist es daher sinnvoll, die Unterbeschäftigung hinzuzuziehen.

In der Unterbeschäftigung ist neben der Zahl der Arbeitslosen die Zahl der Personen enthalten, die zum Beispiel an Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen. Die Unterbeschäftigung von Personen im Kontext von Fluchtmigration belief sich im November auf 4.736. Das sind 18 Personen mehr als im Vormonat und 505 Personen oder 11,9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Unterbeschäftigung fiel im aktuellen Berichtsmonat mit 44.422 Personen um 79 Personen oder 0,2 Prozent höher aus als im Januar. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist im Februar um 0,9 Prozentpunkte auf 72,1 Prozent gestiegen (Vorjahr: 72,6 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote bleibt im Berichtsmonat Februar unverändert bei 13,7 Prozent (Vorjahr: 14,4 Prozent). 

Zu- und Abgänge halten den Arbeitsmarkt in Bewegung 

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block, vielmehr gibt es auf dem Arbeitsmarkt durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im Februar 6.811 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. Das sind 27 Personen oder 0,4 Prozent weniger als im Vormonat. 1.851 Personen kamen davon aus einer Beschäftigung am Ersten Arbeitsmarkt. Das sind 546 Personen weniger als im Vormonat und 118 Personen weniger als im Vorjahr. 

7.143 Personen meldeten sich im Februar bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab (Vormonat: 5.212). 1.469 Menschen beendeten wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt ihre Arbeitslosigkeit. Das sind 287 Personen mehr als im Vormonat und 40 Personen weniger als im Vorjahr.

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  1. Fraktion Linke & Piraten (Pressemitteilung)

    Linke & Piraten kritisieren: Dortmund kann nicht Schritt halten – Arbeitslosenquote über dem Durchschnitt des Ruhrgebiets

    „Die Phase des Wachstums am deutschen Arbeitsmarkt kommt erfreulicherweise auch im Ruhrgebiet an. Leider kann Dortmund mit dieser Entwicklung nicht schritthalten“, so Dr. Bernd Tenbensel, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Ratsfraktion DIE LINKE & PIRATEN.

    So sank die Arbeitslosenquote im Ruhrgebiet im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Punkte auf jetzt 9,3 Prozent. In Dortmund hingegen betrug die Arbeitslosenquote im Februar immer noch 10,2 Prozent (32.035 Menschen). Davon sind 76 Prozent im Arbeitslosengeld II-Bezug (Hartz IV).

    Die sogenannte Unterbeschäftigungsquote, darin enthalten sind all diejenigen Arbeitslosen, die in der offizielle Arbeitslosenstatistik nicht mit gezählt werden, liegt bei insgesamt 13,7 Prozent (44.267 Betroffene). Zu dieses Gruppe zählen auch die, die älter als 58 Jahre alt und Hartz IV-Bezieher sind. Es handelt sich dabei um 3.303 Personen, deren Anzahl gegenüber dem Februar 2018 in Dortmund um 7 Prozent gestiegen ist.

    „So ist es gut, wenn das Thema des kommunalen Arbeitsmarktes und damit auch das Thema der öffentlich geförderten Beschäftigung auf der Ruhrkonferenz eine Rolle spielen soll“, meint Fraktionssprecher Utz Kowalewski. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet die Stadt Dortmund nach Beschluss des Rates nun der Landesregierung.

    Dortmund ist besonders mit einem hohen Sockel von Langzeitarbeitslosigkeit konfrontiert. „Immerhin gibt es in der ganzen Metropole Ruhr das Problem, dass insbesondere die Langzeitarbeitslosigkeit sich jenseits aller Konjunkturdaten nicht verändert. Der Markt schafft hier keine Abhilfe, so dass die öffentliche Hand gefragt ist Lösungen zu entwickeln, auch für alle Arbeitslosen über 58 Jahre“, so Dr. Tenbensel abschließend.

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