Der Dortmunder Arbeitsmarkt zeigt sich robust und trotzt weiterhin allen konjunkturellen Unwägbarkeiten. Die Arbeitslosenzahlen sinken weiter; mit rund 31.300 Arbeitslosen wurde im November der in diesem Jahr niedrigste Stand der Arbeitslosigkeit erreicht. Die Quote hat erstmalig wieder die 10-Prozent-Marke unterschritten. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, Fachkräfte werden dringend benötig, die Einstellungsbereitschaft ist auch im späten Herbst noch hoch.
Bundesweite Aktionswoche für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung
Im November profitierten insbesondere Frauen vom angelaufenen Weihnachtsgeschäft. „Wir gehen gut gerüstet in die Winterzeit und sind zuversichtlich, dass der Arbeitsmarkt bis Jahresende stabil bleibt“, kommentiert Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund die Lage auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt.
Handlungsbedarf sieht die Agenturchefin bei der Gruppe der schwerbehinderten Menschen und weist insbesondere auf die bundesweite Aktionswoche vom 2. bis 6. Dezember 2019 hin. Diese soll sichtbare Zeichen setzen für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihre Situation ins Blickfeld der Öffentlichkeit richten.
„In der Aktionswoche nehmen wir besonders Menschen mit Behinderung in den Blick. Deren Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben sich in den vergangenen Jahren nicht entscheidend verbessert, sie partizipieren nicht in gleichem Maße an der guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt wie andere Personengruppen“, so Bettermann.
Hohe Nachfrage an Arbeitskräften – Teilhabechancengesetz wirkt positiv
„Die wirtschaftliche Gesamtlage und die weiterhin bestehende hohe Nachfrage an Arbeitskräften zeigen sich sehr stabil. Die rückläufige Arbeitslosigkeit zieht sich durch alle Alters- und Personengruppen.
Zudem ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften um weitere 80 zurückgegangen. Mehr Menschen profitieren von auskömmlichem Lohn, wodurch Unterstützungsbedarfe sinken.
„In diesem Monat ist es gelungen, mit der Arbeitslosenquote wieder unter die Zehn-Prozent-Marke zu kommen. Wir sehen, dass auch scheinbar verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit durch chancengebende Arbeitgeber und attraktive Förderinstrumente, die uns das Teilhabechancengesetz an die Hand gibt, erfolgreich durchbrochen werden kann“, erklärt die Geschäftsführerin des Jobcenters Dortmund, Dr. Regine Schmalhorst.
Die Arbeitslosenquote sinkt erstmalig 2019 unter der Zehn-Prozent-Marke
Im November 2019 wurden 31.278 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt, die bei Agentur für Arbeit oder Jobcenter Dortmund gemeldet sind, im Vergleich zum Vormonat um 442 Personen oder 1,4 Prozent gesunken.
Im Vorjahresvergleich liegt die Arbeitslosigkeit um 451 Personen oder 1,5 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote sinkt im aktuellen Berichtmonat auf 9,9 Prozent und liegt damit erstmalig 2019 unter der Zehn-Prozent-Marke.
Die Jugendarbeitslosenquote im Vergleich zum Oktober um 0,2 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent gesunken. Im November waren damit 2.632 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das ist ein Rückgang um 76 Personen oder 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Viele Jugendliche haben jetzt mit einer Ausbildung angefangen, ein Studium begonnen oder haben als Absolventen einer Ausbildung nach einer kurzen Phase der Arbeitslosigkeit im Zuge der Herbstbelebung nun als begehrte Fachkraft den Weg zurück in Arbeit gefunden.
Arbeitskräftenachfrage saisonbedingt leicht rückläufig – Unterbeschäftigung konstant
Im November ist die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften leicht rückläufig. Die Dortmunder Unternehmen und Verwaltungen meldeten im aktuellen Berichtsmonat 1.633 neue Stellen. Das sind 51 Stellen weniger als im Oktober. Der aktuelle Stellenbestand ist mit 7.073 offenen Stellen um 1,0 Prozent niedriger als im Vormonat.
Neue MitarbeiterInnen wurden im Oktober insbesondere im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, im Gesundheits- und Sozialwesen, sowie in der Zeitarbeit gesucht.
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos im Sinne der Sozialgesetzbücher (SGBIII und SGBII) gelten, weil sie zum Beispiel wegen der Teilnahme an Qualifizierungs-, Trainings- oder Beschäftigungsmaßnahmen, wegen Krankheit oder vorruhestandsähnlicher Regelungen nicht als arbeitslos gezählt werden.
Wie die Arbeitslosigkeit, so ist auch die Unterbeschäftigung erneut in diesem Monat gesunken. Insgesamt sind im November 44.081 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 138 Personen weniger. Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Berichtsmonat November unverändert bei 13,5 Prozent (Vorjahr: 13,4 Prozent).
Alle Zahlen und Fakten gibt es als PDF zum Download: Arbeitsmarktreport_November_2019
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