Am heutigen Mittwoch (5. Mai.21) beginnen die Tarifverhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel. Beschäftigte der Branche überbrachten deshalb am gestrigen Dienstag vor den Geschäftsstellen der Regionalverbände des Einzelhandels in diversen Ruhrgebietsstädten ihre Forderungen zur diesjährigen Tarifrunde. In Dortmund nahm Thomas Schäfer, Geschäftsführer des HDE (Handelsverband) Westfalen-Münsterland, die Forderungen entgegen.
Gewerkschafter*innen kämpfen gegen Tarifflucht und pochen auf Allgemeinverbindlichkeit
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) fordert für die rund 700.000 Beschäftigten 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Auszubildendenvergütung monatlich sowie ein Mindeststundenentgelt von 12,50 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Man fordere 45 Euro zusätzlich, damit die Schere zwischen den verschiedenen Lohngruppen nicht weiter auseinander gehe.
Für jemanden aus den niedrigen Lohngruppen seien die 45 Euro viel Wert und prozentual gesehen würde die Schere sich etwas schließen. Außerdem fordert ver.di von den Arbeitgebern des Einzelhandels die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (AVE) der Tarifverträge.
Der längst verhallte Applaus weicht der täglichen Angst vor dem Coronavirus
Die Beschäftigten im Einzelhandel, die seit Beginn der Pandemie, nur unzureichend geschützt würden fordern jetzt mehr Gehalt und damit auch mehr Anerkennung. Der Applaus zu Beginn der Krise sei verhallt und satt würde man von ihm auch nicht. Diese Art der Anerkennung sei schön gewesen, aber heute bräuchte man mehr.
So wäre es ein Anfang, wenn Kunden auf Abstände und Hinweise achten, die in den Filialen ausgeschildert sind. Es sei schwierig im normalen Betrieb noch auf Schutzmaßnahmen zu achten, besonders wenn Kund*innen diese von sich aus nicht einhielten. Viele Kolleg*innen würden mit „großer Angst“ zur Arbeit gehen, so Karsten Rupprecht vom Fachbereich Handel bei ver.di.
Zudem würden viele Einzelhändler*innen in Grauzonen agieren. Die Filialen würden schöner bzw. größer gerechnet als sie eigentlich sind, um so mehr Kund*innen in die Filiale zu lassen als aktuell vorgesehen. Nur wenige hätten die Anzahl der Einkaufswagen verringert, um so automatisch den nötigen Abstand in den Filialen gewährleisten zu können.
Verzerrte öffentliche Wahrnehmung: trotz Krise Umsatzplus von rund vier Prozent im Einzelhandel
Das Bild des Einzelhandels sei in der öffentlichen Wahrnehmung ein verzerrtes. Man könne denken dem Einzelhandel ginge es nicht gut, weil man aufgrund des Lockdown Umsatzeinbußen zu verzeichnen hätte. Das sei aber faktisch falsch.
Denn: „Der Umsatz ist 2020 im Einzelhandel real um vier Prozent gestiegen. Damit verzeichnet die Branche das 11. Jahr in Folge ein Umsatzplus. Dieses Plus ist keineswegs auf den Internethandel zurückzuführen“, erklärt ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
„Der Lebensmitteleinzelhandel, Baumärkte, Elektrofachmärkte und Möbelmärkte konnten deutliche Zuwächse verbuchen. Die Einzelhandelsbeschäftigten erwarten in Nordrhein-Westfalen ein Angebot von der Arbeitgeberseite, das ihre enormen Leistungen würdigt. Sie arbeiten in der Pandemie tagtäglich an vorderster Front und unter erschwerten Bedingungen. Das gilt auch für die Beschäftigten, die aufgrund von Schließungen der Geschäfte zeitweise in Kurzarbeit waren“.
Corona, der unsichtbare Gegner, gehe seit einem Jahr mit zur Arbeit. Angst vor Ansteckung, erhöhte Arbeitsbelastung – das sei das tägliche Geschäft der Verkäufer*innen. Deshalb hätten sie eine deutliche Entgelterhöhung mehr als verdient. „Wir wollen mit den örtlichen Aktionen unseren Forderungen Nachdruck verleihen und hoffen, dass dieses Zeichen bei den Arbeitgebern des Einzelhandels ankommt“, so Zimmer abschließend.
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Start der Tarifrunde – Dortmunder SPD-Landtagsabgeordnete stehen an der Seite der Beschäftigten im Einzelhandel (PM)
Start der Tarifrunde – Dortmunder SPD-Landtagsabgeordnete stehen an der Seite der Beschäftigten im Einzelhandel
Gemeinsam mit Beschäftigten, Reiner Kajewski, Philip Keens und Karsten Rupprecht von der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) fand sich heute Volkan Baran, stellvertretend für alle vier Dortmunder SPD-Landtagsabgeordneten, vor der Regionalgeschäftsstelle des Arbeitgeberverbands ein, um die Forderungen für die diesjährige Tarifrunde zu übergeben. Gleiches fand vor den anderen Geschäftsstellen der Regionalverbände in NRW statt, denn morgen (5.5.) beginnen die Tarifverhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel.
Die Forderungen der Gewerkschaft umfassen 4,5 % plus, 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Auszubildendenvergütung sowie ein Mindeststundenentgelt von 12,50 Euro für die rund 700.000 Beschäftigten, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert ver.di von den Arbeitgebern des Einzelhandels die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (AVE) der Tarifverträge.
Volkan Baran erklärt sich solidarisch mit den Beschäftigten: „Die Pandemie fordert uns alle heraus, aber besonders im Einzelhandel arbeiten die Beschäftigten seit März 2020 täglich an vorderster Front, riskieren ihre Gesundheit und versorgen uns als Gesellschaft. Zahlen zeigen, dass Lebensmitteleinzelhandel, Baumärkte, Elektrofachmärkte und Möbelmärkte deutliche Zuwächse verbuchen konnten. Wir als Dortmunder Landtagabgeordnete wünschen uns, dass die Arbeitgeber ein Angebot machen, das diese Leistung honoriert. Sie verdienen eine deutliche Erhöhung, deshalb bin ich heute hier.“
Arbeitgeber ohne Angebot in der ersten Verhandlungsrunde im Einzelhandel NRW (PM ver.di NRW)
Arbeitgeber ohne Angebot in der ersten Verhandlungsrunde im Einzelhandel NRW
Zur heutigen ersten Verhandlungsrunde für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel in Düsseldorf erschienen die Arbeitgeber ohne Angebot – Enttäuschung bei den Beschäftigten. ver.di fordert für die rund 700.000 Verkäuferinnen und Verkäufer in NRW 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung sowie ein Mindeststundenentgelt von 12,50 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Dagegen verweigern sich die Arbeitgeber jedoch vehement.
Beschäftigte arbeiten unter enormen Belastungen – nicht erst seit Corona!
„Dass die Arbeitgeber heute ohne ein Angebot für die Beschäftigten zu den Verhandlungen gekommen sind, ist absolut enttäuschend!“, erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Der Einzelhandel hat 2020 den höchsten Umsatzanstieg seit 1994 erwirtschaftet. Dieses Umsatzplus kann nicht alleine auf den Internethandel zurückgeführt werden. Auch der stationäre Einzelhandel kann ein Plus von 4,3 Prozent vorweisen. Dieser enorme Zuwachs ist allein den Beschäftigten zu verdanken. Sie arbeiten unermüdlich und unter enormen Arbeitsbelastungen – und das nicht erst seit Corona. Seit der Pandemie kommen allerdings noch die Angst vor einer Ansteckung oder Einkommensverluste durch Kurzarbeit hinzu. Es geht nicht um ein Stück vom Kuchen – es geht um Elementares: Die Beschäftigten des Einzelhandels müssen vor Armut in Arbeit und im Alter geschützt werden.“
„Sie haben ein Entgelt verdient, von dem sie gut leben können. In der Pandemie haben sie mehr denn je gezeigt, dass sie es wert sind!“ Auch die strikte Ablehnung der gemeinsamen Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge wertet die Verhandlungsführerin als unnötigen Affront: „Es wäre eine Chance, gemeinsam dem Verdrängungswettbewerb und der Tarifflucht im Einzelhandel entgegenzuwirken. Auch das Lohndumping durch Tarifflucht geht vor allem zu Lasten der Beschäftigten.“
Die Verhandlungen werden am 27. Mai fortgesetzt.
Erste Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen: „Der Druck muss erhöht werden – Beschäftigte im Einzelhandel verdienen ein Angebot!“ (ver.di NRW)
Erste ver.di-Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen:
„Der Druck muss erhöht werden – Beschäftigte im Einzelhandel verdienen ein Angebot!“
Nachdem die Arbeitgeber des Handelsverbands NRW in der ersten Verhandlungsrunde (5.5.) für die rund 700.000 Beschäftigten des Einzelhandels in NRW kein Angebot unterbreitet haben, erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) nun den Druck. Am Dienstag (11.5.) kommt es deshalb in der Region Köln/Bonn zu ersten Warnstreiks, u.a. im Lebensmittel- sowie im Möbeleinzelhandel.
Historische Belastung in der Pandemie wird von starkem Umsatz begleitet
„Dass die Arbeitgeber kein erstes Angebot vorgelegt haben, hat die Beschäftigten enttäuscht. Trotz zeitweise geschlossener Geschäfte hat der Einzelhandel das höchste Umsatzwachstum seit 1994 erreicht. Das gilt nicht nur für den Lebensmittelhandel, sondern auch für andere Teilbranchen, wie beispielweise den Elektroeinzelhandel, Baumärkte und den Möbeleinzelhandel. Die Arbeit im Einzelhandel ist äußerst belastend. Das gilt in Zeiten der Pandemie erst recht. Die Beschäftigten stehen jeden Tag im Geschäft und halten den Laden am Laufen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
„Sie sind tagtäglich mit dem Virus und der Angst vor Ansteckung konfrontiert. Hygienestandards werden nicht immer und überall eingehalten. Trotzdem machen sie unermüdlich weiter und versorgen uns mit allem Lebensnotwendigen. Dafür haben sie eine dauerhafte Verbesserung ihrer Entgelte mehr als verdient. Höhere Entgelte sind der sicherste Schutz vor Armut und Altersarmut. Wer das noch nicht versteht, braucht jetzt ein deutlicheres Zeichen!“
Die Verhandlungen werden am 27. Mai fortgesetzt.
Tarifrunde Einzelhandel NRW: Warnstreiks gehen in die 3. Runde (PM)
Tarifrunde Einzelhandel NRW: Warnstreiks gehen in die 3. Runde
Nach ersten Warnstreiks am vergangenen Dienstag (11.5.) im Einzelhandel im Raum Köln und am Mittwoch (12.5.) im Einzelhandel im Raum Hagen sowie im Groß- und Außenhandel in Hamm, erhöht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) nun weiter den Druck. Am Freitag (14.5.) gehen deshalb in Ratingen die Warnstreiks im Bereich des Lebensmittelhandels in die 3. Runde.
ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten des Einzelhandels 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung und ein Mindeststundenentgelt von 12,50 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert ver.di von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (AVE) der Tarifverträge.
Historische Belastung in der Pandemie wird von starkem Umsatz begleitet
„Wie schon am Dienstag und Mittwoch werden die Kolleginnen und Kollegen auch am Freitag in Ratingen zeigen, dass Sie bereit sind, den Druck auf die Arbeitgeberseite durch ihre Streikbereitschaft zu erhöhen – auch unter Corona-Bedingungen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Der Einzelhandel hat das höchste Umsatzwachstum seit 1994 erreicht. Das gilt nicht nur für den Lebensmittelhandel, sondern auch für andere Teilbranchen, wie beispielsweise den Elektroeinzelhandel, Baumärkte und den Möbeleinzelhandel. Die Arbeit im Einzelhandel ist äußerst belastend – in Zeiten der Pandemie erst recht. Die Beschäftigten stehen jeden Tag im Geschäft und halten den Laden am Laufen“, so Zimmer weiter.
„Sie sind tagtäglich mit dem Virus und der Angst vor Ansteckung konfrontiert. Hygienestandards werden nicht immer und überall eingehalten. Trotzdem machen sie unermüdlich weiter und versorgen uns mit allem Lebensnotwendigen. Dafür haben sie eine dauerhafte Verbesserung ihrer Entgelte mehr als verdient. Höhere Entgelte sind der sicherste Schutz vor Armut und Altersarmut. Wer das noch nicht versteht, braucht genau jetzt dieses deutliche Zeichen!“
Die Verhandlungen werden am 27. Mai fortgesetzt.
Tarifrunden Handel NRW: Weitere Warnstreiks im Einzelhandel (PM ver.di)
Tarifrunden Handel NRW: Weitere Warnstreiks im Einzelhandel
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) setzt die Warnstreikaktionen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel fort. Am Donnerstag (20.5.) legen Einzelhandelsbeschäftigte von Kaufland, real, Marktkauf, IKEA und dem LIDL Lager in Bönen ihre Arbeit nieder. Betroffen sind im Einzelhandel der Bereich rund um Dortmund, Hamm, Unna und dem Sauerland.
„Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber bringt die Menschen im Handel auf die Palme. Sie haben seit mehr als einem Jahr gezeigt, wie unverzichtbar sie für unser tägliches Leben sind. Nun sollen sie mit 0,0 Prozent abgespeist werden“, betonte die ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Mit den anhaltenden Warnstreikaktionen in dieser und der letzten Woche zeigen die Beschäftigten, dass sie ein faires Angebot erwarten. Das ist ein deutliches Zeichen in Richtung der Arbeitgeber. Diesen Druck halten wir auch am Donnerstag weiter aufrecht.“
ver.di fordert für die Beschäftigten des Einzelhandels 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert ver.di von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Hinzu kommt noch die Forderung eines Mindestentgelts von 12,50 Euro pro Stunde.
„Beschäftigte des Handels zeigen Tag für Tag, dass Sie eine deutliche Erhöhung der Gehälter mehr als verdient haben. Sie haben mit harter Arbeit unter erschwerten Bedingungen in beiden Teilbranchen des Handels Umsatzzuwächse erwirtschaftet. Jetzt gilt es, ihnen dafür Respekt und Anerkennung zu zollen. Und zwar mit einer Entgelterhöhung, die ihre Zukunft sichert und sie vor Altersarmut schützt!“ so Zimmer weiter. „Das ist die klare Botschaft, die wir mit unseren Aktionen in Richtung Verhandlungen senden.“
Die Verhandlungen werden am 27. Mai im Einzelhandel fortgesetzt.
Groß- und Außenhandel streikt landesweit – Staffelstab im Einzelhandel wird an Ostwestfalen übergeben (PM)
Groß- und Außenhandel streikt landesweit – Staffelstab im Einzelhandel wird an Ostwestfalen übergeben
Zum Ende der Woche verstärkt die Vereinte Dienstleistungsge- werkschaft (ver.di) noch einmal den Druck auf die Tarifverhandlun- gen, die in beiden Handelsbranchen in der kommenden Woche in Düsseldorf fortgesetzt werden. Am Freitag (21.5) sind in Ostwest- falen Beschäftigte aus 15 Betrieben von Marktkauf, Edeka und real zum Streik aufgerufen. Im Raum Hagen ist Kaufland aufgerufen. Zudem legen landesweit Betriebe des Groß- und Außenhandels ihre Arbeit nieder. Aufgerufen sind Betriebe von Metro Deutsch- land, Handelshof, Selgros, L. Stroetmann, Thyssen Krupp Stain- less, Lekkerland, Porta Möbel Logistik, Wera Werk und bofrost.
ver.di fordert für die Beschäftigten beider Branchen 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei ei- ner Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert ver.di von den Ar- beitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbind- lichkeit der Tarifverträge. Im Einzelhandel kommt die Forderung eines Mindestentgelts von 12,50 Euro pro Stunde hinzu. Für das nicht tarifgebundene Unternehmen bofrost fordert die Ge- werkschaft die Anerkennung der Tarifverträge des Groß- und Außenhandels.
„Beschäftigte aus mehr als 80 Betrieben des Handels haben sich in den vergangenen zwei Wochen an Warnstreikaktionen beteiligt. Das ist ein eindeutiges Zeichen an die Arbeitgeber, dass die Ge- duld der Beschäftigten ausgereizt ist. Sie erwarten nun ein faires Angebot für ihre außergewöhnliche Leistung in der Pandemie“, so die ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Der Ball liegt jetzt im Feld der Arbeitgeber. Sie können zeigen, dass sie bereit sind, mehr als nur warme Worte als Anerkennung für die außergewöhn- liche Leistung ihrer Beschäftigten aufzubringen. Wir fordern eine Entgelterhöhung, die die Zukunft der Beschäftigten sichert und sie vor Altersarmut schützt! Diese Anerkennung haben sich die Men- schen im Handel mehr als verdient.“
Die Verhandlungen im Groß- und Außenhandel werden am 26. Mai und im Einzelhandel am 27. Mai fortgesetzt.
Volle Regale, leere Geldbeutel: Beschäftigte im Groß- und Außenhandel erwarten ein erstes Angebot (PM)
Volle Regale, leere Geldbeutel: Beschäftigte im Groß- und Außenhandel erwarten ein erstes Angebot
Die Tarifverhandlungen im nordrhein-westfälischen Groß- und Außenhandel gehen morgen (Mittwoch, 26.05.) ab 10:00 Uhr in Düsseldorf in die zweite Runde. ver.di erwartet ein erstes Angebot für die rund 336.000 Beschäftigten, nachdem der Verhandlungsauftakt ohne eigenes Arbeitgeberangebot beendet wurde.
„Die erste Verhandlungsrunde ohne Arbeitgeberangebot war sehr enttäuschend für die Beschäftigten. Sie leisten unermüdlich ihren Beitrag dazu, die Regale im Einzelhandel zu füllen, die Baustellen mit Material zu beliefern, den Apotheken Medikamente zur Verfügung zu stellen und Impfstoffe auszuliefern. Ihre klare Erwartung war deshalb, dass dem Klatschen auf den Balkonen Taten folgen und die Tarifrunde mit einem fairen Angebot beginnt“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
Eine deutliche Antwort hatten bereits landesweit Streikende aus mehr als 20 Betrieben des Groß-und Außenhandel bei ersten Warnstreiks gegeben. ver.di fordert für den Groß- und Außenhandel 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert ver.di von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.
„Trotz der Krise hat der Groß- und Außenhandel deutliche Umsatzsteigerungen erwirtschaftet. Dem sollten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde endlich Rechnung tragen. Die Menschen erwarten zu recht eine echte Anerkennung durch höhere Löhne. Es zeugt nicht von Wertschätzung gar kein Angebot vorzulegen. Der Ball liegt nun in der Hälfte der Arbeitgeber“, so Zimmer abschließend.
„Dem Klatschen müssen Taten folgen“ – Beschäftigte im Einzelhandel erwarten ein faires Angebot (PM)
„Dem Klatschen müssen Taten folgen“ – Beschäftigte im Einzelhandel erwarten ein faires Angebot
Die Tarifverhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel gehen am Donnerstag (27.5.) in Düsseldorf in die zweite Runde. ver.di erwartet ein faires Angebot für die rund 700.000 Beschäftigten, nachdem der Verhandlungsauftakt ohne eigenes Arbeitgeberangebot beendet wurde. „Dass die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben, hat die Beschäftigten nach einer ersten Enttäuschung sehr erzürnt. Sie leisten unermüdlich ihren Beitrag dazu, dass die Bevölkerung trotz Pandemie mit allem Lebensnotwendigen versorgt ist. Ihre klare Erwartung ist deshalb, dass dem Klatschen auf den Balkonen Taten folgen“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
Eine deutliche Antwort hatten bereits landesweit Streikende aus rund 60 Betrieben des Einzelhandels bei ersten Warnstreiks gegeben. ver.di fordert für die Beschäftigten des Einzelhandels 4,5 Prozent plus 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung und ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.
„Trotz der Krise hat der Einzelhandel im Jahr 2020 den höchsten Umsatz seit über zwei Jahrzehnten eingefahren. Die Arbeitgeber sollten die Menschen hinter diesen Zahlen nicht vergessen. Der Ball liegt eindeutig in der Hälfte der Arbeitgeber: Sie haben die Möglichkeit, den Konflikt mit einem wertschätzenden und fairen Angebot zu beenden. Höhere Löhne zum Schutz vor Armut und Altersarmut sind der Dank, der bei den Menschen ankommt und den die Beschäftigten jetzt zu recht erwarten“, so Zimmer abschließend.
Die Verhandlungen beginnen ab 11:00 Uhr im Radisson Blue Scandinavia Hotel, Karl-Arnold-Platz 5 in 40474 Düsseldorf. Sie werden von weiteren Warnstreikaktionen der Beschäftigten der Ratio in Ratingen begleitet.
„Arbeitgeberangebot ist eine Unverschämtheit“ – Beschäftigte im Einzelhandel lassen sich nicht spalten (PM)
„Arbeitgeberangebot ist eine Unverschämtheit“ – Beschäftigte im Einzelhandel lassen sich nicht spalten
Die zweite Verhandlungsrunde für die rund 700.000 Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Einzelhandel ist am Donnerstag (27.5.) in Düsseldorf ergebnislos vertagt worden. Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot bezeichnet ver.di als Unverschämtheit.
„Die Arbeitgeber versuchen einen Keil zwischen die Beschäftigten im Einzelhandel zu treiben. Die Branche hat im Jahr 2020 den höchsten Umsatz seit über zwei Jahrzehnten eingefahren. Die Beschäftigten sollen aber erst nach drei Jahren auf dem gleichen Entgeltniveau ankommen. Das lassen wir nicht zu! Es ist eine Unverschämtheit, dass selbst Beschäftigte aus Unternehmen, die historische Umsatzsteigerungen und Gewinne aufgrund der Pandemie erzielt haben, erst nach zwei Nullmonaten eine Entgelterhöhung von gerade einmal einem Prozent erhalten sollen. Eine Laufzeit von 36 Monaten reicht aus unserer Sicht gerade in der Krise viel zu weit in die Zukunft. Die Menschen brauchen bei steigenden Preisen jetzt mehr Geld um ihr Leben zu bestreiten. Das gilt auch für Beschäftigte, die aufgrund von zeitweiser Schließung der Geschäfte nur Kurzarbeitergeld erhalten haben“, so die ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
Das Arbeitgeberangebot sieht eine gestaffelte Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen bei einer Laufzeit von 36 Monaten vor. Die drei Erhöhungsschritte greifen
für Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind:
Nach zwei Nullmonaten 1,0 Prozent zum Juli 2021
Ab 1. Mai 2022 weitere 1,4 Prozent
Ab 1. Mai 2023 weitere 2,0 Prozent
Eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent pro Monat des individuellen Bruttoentgelts für die Monate Juli 2021 bis April 2022
für Unternehmen, die von den Pandemieauswirkungen betroffen sind:
Nach 10 Nullmonaten 1,0 Prozent zum 1. März 2022
Nach sechs Nullmonaten weitere 1,4 Prozent zum 1. November 2022
Nach sechs Nullmonaten weitere 2,0 Prozent zum 1. November 2023
„Die ersten Warnstreiks haben Wirkung gezeigt, da die Arbeitgeber überhaupt ein Angebot vorgelegt haben. Beide Varianten des Angebots verordnen den Beschäftigten letztendlich Reallohnverzicht. Hier muss deutlich nachgebessert werden. Offensichtlich ist am Verhandlungstisch alleine keine Lösung zu erreichen, deshalb werden wir bis zur dritten Verhandlungsrunde den Druck erhöhen. Die Beschäftigten haben uns unter Einsatz ihrer Gesundheit in den letzten Monaten mit den wichtigsten Gütern versorgt. Sie verdienen einen Tarifabschluss, der das auch widerspiegelt. Mit dem heutigen Angebot haben die Arbeitgeber den Konflikt verschärft!“
Die Forderungen von ver.di umfassen:
die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,5 Prozent plus 45 Euro,
ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde,
bei einer Laufzeit von 12 Monaten,
sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit (AVE).
Die Verhandlungen werden am 22. Juni fortgesetzt.
Tarifkonflikt spitzt sich zu: Gemeinsamer Streiktag im Einzel- sowie im Groß- und Außenhandel (PM)
Tarifkonflikt spitzt sich zu: Gemeinsamer Streiktag im Einzel- sowie im Groß- und Außenhandel
Im nordrhein-westfälischen Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel werden die Warnstreiks am Freitag (4.6.) landesweit fortgesetzt. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erhöht nach den unzureichenden Arbeitgeberangeboten in beiden Branchen den Druck. Schwerpunkt der ganztägigen Arbeitsniederlegungen sind Betriebe des Edeka Konzerns. In den Streik treten 15 Filialen von Marktkauf, zwei Edeka Neukauf-Häuser, drei netto-Filialen, ein Lager der Edeka Schnellkauf/EKN und zwei Edeka-Lager. Eine zentrale Kundgebung dieser Streikbetriebe wird vor der Edeka-Zentrale in Moers stattfinden. Hierzu wird ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer erwartet.
Zwar hätten die vorangegangenen Warnstreiks Wirkung gezeigt und für erste Angebote in den Tarifrunden im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel gesorgt, diese werden von der Gewerkschaft aber als unzureichend bewertet.
„Der Unmut steigt. Die Arbeitgeber haben die Chance nicht genutzt, in den zweiten Verhandlungsrunden im Einzelhandel sowie im Großhandel ein faires Angebot vorzulegen. Die Beschäftigten, die den Laden auch in der Krise am Laufen gehalten haben, sollen mit Reallohnverlusten abgespeist werden. Beschäftigte im Einzelhandel sollen, sofern ihr Betrieb ‚gut durch die Krise gekommen‘ ist, erst 2021 nach zwei Nullmonaten 1 Prozent mehr Entgelt bekommen. Im Groß- und Außenhandel soll es in diesem Jahr sogar überhaupt keine tabellenwirksame Erhöhung geben. Angeboten wurde lediglich eine Einmalzahlung von 150 Euro für Beschäftigte aus Betrieben, denen es wirtschaftlich gut geht. Das ist hinsichtlich der außergewöhnlichen Leistungen aller Beschäftigten skandalös“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
Die Arbeitgeber trügen mit ihren Angeboten nicht dazu bei, den Konflikt zu befrieden. „Das nehmen die Beschäftigten im Handel nicht hin. Das Klatschen auf den Balkonen reicht nicht! ver.di steht für einen fairen Abschluss, der den Beschäftigten im Handel eine dauerhaft wirkende Erhöhung ihrer Löhne und Gehälter sichert und sie besser vor Altersarmut schützt. Dafür gehen sie auf die Straße.“
ver.di fordert in beiden Branchen 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Im Einzelhandel fordert die Gewerkschaft außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Am 22. Juni findet die dritte Verhandlungsrunde im Einzelhandel statt. Die dritte Verhandlungsrunde für den Groß- und Außenhandel ist für den 28. Juni vereinbart.
Streik im Einzelhandel NRW wird fortgesetzt: ver.di ruft am Mittwoch Beschäftigte der Innenstädte und Ikea Möbelhäuser auf (PM)
Streik im Einzelhandel NRW wird fortgesetzt: ver.di ruft am Mittwoch Beschäftigte der Innenstädte und Ikea Möbelhäuser auf
Am Mittwoch (16.6.) werden die Streiks im nordrhein-westfälischen Einzelhandel ganztägig fortgesetzt. Schwerpunkte sind Betriebe der Innenstädte sowie Möbelhäuser. In Dortmund kommen Streikende von Ikea, Primark, Saturn, H&M, TK-Maxx, Smyths Toys, Zara, Galeria Karstadt Kaufhof, Saturn, Esprit und Douglas zu einer zentralen Streikkundgebung zusammen. Dort wird auch ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer erwartet.
„Die Beschäftigten in den Innenstädten, die von Kurzarbeit aufgrund der vorrübergehenden Schließung der Geschäfte betroffen waren, mussten teilweise von heute auf morgen Gehaltseinbußen von bis zu 40 Prozent hinnehmen. Gerade für sie sind tabellenwirksame Entgelterhöhungen aufgrund der Einkommenseinbußen der letzten Monate dringend notwendig“, so die Verhandlungsführerin Silke Zimmer. Auch sie hätten den Laden während der Pandemie am Laufen gehalten, indem sie sich immer wieder auf die neuen Anforderungen durch Click&Collect und Click&Meet eingelassen und diese umgesetzt haben. „Das war mit harter Arbeit, hoher Flexibilität und nicht zuletzt auch mit vielen persönlichen Kontakten und der damit verbundenen Angst vor einer möglichen Ansteckung verbunden. Dieser Einsatz muss sich nun in einem fairen Tarifabschluss widerspiegeln!“
Ein Angebot von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts, die auch kumuliert nach 10 Monaten erst im April 2022 zur Auszahlung kommen kann, für Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, stehe in keinem Verhältnis zu den historischen Umsatzsteigerungen im Einzelhandel und der außergewöhnlichen Leistung, die die Beschäftigten in der Pandemie erbracht haben. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, die von Pandemieauswirkungen betroffen waren, soll es in 2021 gar keine Tarifanpassung geben. „Wir gehen deshalb in der laufenden Tarifrunde weiter auf die Straße und erhöhen den Druck, bis die Arbeitgeberseite unsere Botschaft versteht und bereit ist, diesen Konflikt mit einem fairen Tarifabschluss zu beenden“, so Zimmer abschließend.
ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde. Außerdem fordert ver.di die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.
Die Tarifverhandlungen im Einzelhandel werden am 22. Juni fortgesetzt.
Streiks im Groß- und Außenhandel werden ausgeweitet: Demonstration mit Kundgebung in Bochumer Innenstadt (PM)
Streiks im Groß- und Außenhandel werden ausgeweitet: Demonstration mit Kundgebung in Bochumer Innenstadt
Am Donnerstag (17. Juni) setzt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in NRW die Streiks in der laufenden Tarifrunde ganztägig fort. Über 20 Betriebe des Groß- und Außenhandels sind zu einer Demonstration durch die Bochumer Innenstadt und einer Kundgebung auf dem Dr.-Ruer-Platz aufgerufen.
„Der Groß- und Außenhandel ist der heimliche Riese der deutschen Wirtschaft!“, betonte Verhandlungsführerin Silke Zimmer im Vorfeld der kommenden Warnstreiks. Im Jahr 2020 konnte der Groß- und Außenhandel trotz Pandemie mehr als 1,3 Billionen Euro umsetzen. „Die Beschäftigten haben im Hintergrund die Versorgung der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden garantiert. Die Regale waren voll, Apotheken waren mit Medikamenten versorgt und Impfstoffe wurden geliefert.“ Diese Leistung müssten nicht nur gesehen, sondern auch entsprechend vergütet werden.
Für 2021 sieht das Arbeitgeberangebot keine tabellenwirksame Entgelterhöhung vor. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, denen es wirtschaftlich gut geht, ist eine Einmalzahlung von 150 Euro im Juli 2021 vorgesehen. Im Januar 2022 sollen alle Beschäftigten 150 Euro Einmalzahlung (Corona-Prämie) erhalten. Erst ab Juli 2022 soll eine prozentuale Erhöhung von 1,5 Prozent vereinbart werden. Unternehmen, die im Zeitraum von Januar 2021 bis Juni 2022 für mindestens drei Monate Kurzarbeitergeld, Überbrückungshilfen oder sonstige staatliche Unterstützungsleistungen erhalten haben, können die prozentuale Entgelterhöhung sogar um 6 Monate, bis spätestens 1. Januar 2023, aufschieben.
„Das Angebot ist eine Unverschämtheit und bleibt weit hinter der aktuellen Preissteigerungsrate zurück. Für die Beschäftigten bedeutet dieses Angebot Reallohnverzicht. Einmalzahlungen sind dabei keine Lösung. Die Beschäftigten fragen sich zurecht, wie sie davon steigende Preise für Mieten oder Lebensmittel bezahlen sollen. Deshalb werden wir weiter Druck machen und den Arbeitgebern so verdeutlichen, dass die Menschen im Großhandel einen fairen Tarifabschluss verdient haben!“, so Zimmer.
ver.di fordert für die rund 336.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge
Die Verhandlungen im Groß- und Außenhandel NRW werden am 28. Juni fortgesetzt.
„Es ist Zeit zu handeln!“ – Über 3000 Streikende aus mehr als 100 Betrieben senden ein klares Signal an die Arbeitgeber (PM ver.di NRW)
„Es ist Zeit zu handeln!“ – Über 3000 Streikende aus mehr als 100 Betrieben senden ein klares Signal an die Arbeitgeber
Am Dienstag (22.6.) werden im nordrhein-westfälischen Einzelhandel die Tarifverhandlungen für die rund 502.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und 196.000 geringfügig Beschäftigten fortgesetzt. Als Reaktion auf das inakzeptable Arbeitgeberangebot rief ver.di NRW in den vergangenen Wochen zu ganz- und mehrtägigen Streiks auf. Nachdem der Schwerpunkt der Streiks zunächst auf dem Lebensmitteleinzelhandel lag, sind in dieser Woche auch Beschäftigte aus Betrieben, die von zeitweisen Schließungen betroffen waren, in den Streik getreten. Beteiligt haben sich unter anderem Beschäftigte von Primark, H&M, TK Maxx, Douglas, Zara, Esprit Outlet Center, Galeria Karstadt Kaufhof und Ikea.
„Es ist Zeit zu handeln! Die Beschäftigten haben auf der Straße und vor den Betrieben deutlich gezeigt, was sie vom bisherigen Angebot der Arbeitgeber halten“, erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Die Geduld der Menschen ist am Ende. Auch Beschäftigte, deren Geschäfte pandemiebedingt zeitweise geschlossen waren benötigen gerade jetzt eine tabellenwirksame Erhöhung der Gehälter und den Schutz durch Tarifverträge.“
Das habe man auch an der Streikbeteiligung gesehen. Die Beschäftigten müssten bei der derzeitigen Preissteigerungsrate von 2,5 Prozent auch in Zukunft ihr Leben finanzieren können. Selbst von Spaltungsversuchen durch Vorweganhebung von 3 Prozent, wie etwa bei Kaufland und Lidl, ließen sich die Einzelhandelsbeschäftigten nicht davon abhalten, gemeinsam für einen Tarifabschluss einzustehen. „Das war ein Versuch, unsere Streiks zu brechen. Aber die Beschäftigten im Einzelhandel lassen sich nicht spalten und stehen gemeinsam für eine Entgelterhöhung für alle Beschäftigten ein!“
Das Angebot der Arbeitgeber umfasst, für Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, eine Erhöhung von nur einem Prozent nach zwei Nullmonaten für 2021 und eine Einmalzahlung in Höhe von 1,4 Prozent des individuellen Entgelts, die auch kumuliert nach 10 Monaten erst im April 2022 zur Auszahlung kommen kann. Für Beschäftigte, die für Unternehmen arbeiten, die von Pandemieauswirkungen betroffen waren, soll es in 2021 keine Tarifanpassung geben. Diese sind erst für die Jahre 2022 und 2023 vorgesehen.
ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel in NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung und ein Mindestentgelt von 12,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge
Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet: Arbeitgeberangebot im Einzelhandel gleicht nicht einmal die Preissteigerungsrate aus (PM ver.di NRW)
Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet: Arbeitgeberangebot
im Einzelhandel gleicht nicht einmal die Preissteigerungsrate aus
Die Tarifverhandlungen zwischen dem Handelsverband NRW und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) sind am Dienstag (22.6.) auch in dritter Runde ergebnislos vertagt worden. Der Druck der Streikmaßnahmen zeige Wirkung. Die kleinen Schritte, in denen die Arbeitgeberseite ihr Angebot verbessert hatte, reichten aber noch nicht aus. Mit weiteren Warnstreiks sei zu rechnen.
„Das heutige Angebot reicht bei weitem nicht aus“, erklärte Verhandlungsführerin Silke Zimmer am Dienstag in Düsseldorf. „Die Streiks der letzten Wochen haben Wirkung gezeigt. Mehr als 3000 Beschäftigte aus über 100 Betrieben haben ein deutliches Zeichen gesetzt und eine Reaktion erzwungen. Das heutige Angebot reicht aber nicht aus, um den Konflikt zu beenden. Im Gegenteil, es zeigt uns erneut, dass die besondere Leistung der Beschäftigten in der Pandemie nicht gewürdigt wird. Trotz ihrer harten Arbeit und dem hohen Ansteckungsrisiko liegt das Angebot weiter deutlich unter der Preissteigerungsrate von 2,5 Prozent. So kommen die Beschäftigten im Einzelhandel nicht über die Runden.“
Das Arbeitgeberangebot spaltet weiterhin die Beschäftigten:
Beschäftigte in Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, sollen nach zwei Nullmonaten zum 1. Juli 2021 eine Entgelterhöhung von 2 Prozent erhalten. Es folgt eine Erhöhung von 1,4 Prozent zum 1. Mai 2022 und eine weiter um 2 Prozent zum 1. Mai 2023. Außerdem sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 300 Euro zum 1. Oktober 2021 erhalten. Beschäftigte aus Unternehmen, die von den Pandemieauswirkungen betroffen waren, erhalten die Anpassungen mit großem zeitlichem Abstand 10 Monate oder sechs Monate später, die Einmalzahlung soll komplett entfallen.
„Für uns gilt weiterhin, dass wir uns nicht spalten lassen! Alle Beschäftigten im Einzelhandel haben Außergewöhnliches geleistet. Eine Differenzierung verkennt ihre Lebenswirklichkeit. Verkäuferinnen und Verkäufer verdienen keine Spitzenentgelte. Das gilt erst recht, da sie in den letzten Monaten aufgrund der vorübergehenden Schließung der Geschäfte nur Kurzarbeitergeld erhalten haben. Sie brauchen dringender denn je tabellenwirksame Entgeltsteigerungen, da die Ersparnisse vielfach, wenn überhaupt vorhanden, aufgebraucht sind. Wir werden den Druck nun erhöhen und zeitnah zu weiteren Streikmaßnahmen aufrufen. Die klare Botschaft der Beschäftigten bleibt die Forderung nach einem fairen Tarifabschluss – der für alle gleich ist. Sie halten den Laden am Laufen und haben deshalb auch ein Angebot verdient, von dem sie leben können.“
ver.di fordert für die rund 700.000 Beschäftigten im Einzelhandel in NRW 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Gehalt, Lohn und Ausbildungsvergütung und ein Mindestentgelt von 12,50 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem fordert die Gewerkschaft von den Arbeitgebern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge.
Die Verhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel werden am 8. Juli fortgesetzt.
Gemeinsamer Streiktag im Einzel- und Groß- und Außenhandel NRW: 2500 Teilnehmende auf Kundgebung in Bochum erwartet (PM ver.di NRW)
Gemeinsamer Streiktag im Einzel- und Groß- und Außenhandel NRW: 2500 Teilnehmende auf Kundgebung in Bochum erwartet
Nachdem die Verhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel am Dienstag (22.6.) erneut ergebnislos vertagt wurden, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) nun am Donnerstag (24.6.) ganztägig zum Streik auf. Beschäftigte des Einzelhandels kommen gemeinsam mit Streikenden des Groß- und Außenhandels, die vor der Verhandlungsrunde am kommenden Montag ein Zeichen setzen wollen, ab 11 Uhr am Bochumer Bergbaumuseum zusammen. Am Bergbaumuseum wird neben Verhandlungsführerin Silke Zimmer auch ver.di Landesleiterin Gabriele Schmidt erwartet.
„Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber sind unverschämt und inakzeptabel“, erklärte Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Die Beschäftigten des Handels haben unermüdlich und unter Einsatz ihrer Gesundheit gearbeitet, um die Bevölkerung auch in der Pandemie zu versorgen. Während Kolleginnen und Kollegen im Einzelhandel neben ihrer belastenden Arbeit und dem ständigen Ansteckungsrisiko Klopapier rationieren mussten und dafür persönlich angegriffen wurden, haben die Beschäftigten im Großhandel fortlaufend sichergestellt, dass die Regale in den Supermärkten gefüllt werden konnten oder der Impfstoff und die Medikamente an die Apotheken geliefert wurden.“ Auch das Argument der wirtschaftlich schwierigen Zeiten lasse die Gewerkschafterin nicht gelten. „Beide Teilbranchen haben trotz Krise sehr gut gewirtschaftet und ein enormes Umsatzplus erreicht.“ Die Umsätze im Groß- und Außenhandel ist trotz Pandemie real um 1,8 Prozent gestiegen. Der Einzelhandel verzeichnet den höchsten Umsatzanstieg seit über 20 Jahren.
An der Kundgebung beteiligen sich auch Beschäftigte aus Betrieben ohne Tarifbindung. Seit der Aufkündigung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge in beiden Branchen vor mehr als 20 Jahren, erodiert die Tarifbindung in Deutschland mehr und mehr. Inzwischen sind im Einzelhandel noch knapp 30 Prozent der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben beschäftigt. Im Groß- und Außenhandel sind es etwas mehr als 34 Prozent. „Nur Tarifverträge bieten einen sicheren Schutz vor Armut in Arbeit und im Alter. Dafür kämpfen die Beschäftigten und fordern die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge in beiden Branchen“, so ver.di-Landesleiterin Gabriele Schmidt.
ver.di fordert in beiden Branchen 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Im Einzelhandel fordert ver.di außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Die dritte Verhandlungsrunde im Groß- und Außenhandel findet am 28. Juni statt. Die vierte Verhandlungsrunde im Einzelhandel ist für den 8. Juli vereinbart.
Streik im Einzelhandel Arnsberg und Dortmund (PM ver.di)
Streik im Einzelhandel Arnsberg und Dortmund
Nachdem die Verhandlungen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel am Dienstag (22.6.) erneut ergebnislos vertagt wurden, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di NRW) nun erneut am Freitag (02.07.) ganztägig die Beschäftigten bei Kaufland in Arnsberg Bruchhausen und Dortmund Hombruch zum Streik auf.
„Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber sind unverschämt und inakzeptabel“, erklärte Verhandlungsführerin Silke Zimmer. „Die Beschäftigten des Handels haben unermüdlich und unter Einsatz ihrer Gesundheit gearbeitet, um die Bevölkerung auch in der Pandemie zu versorgen. Das Angebot der Arbeitgeber reicht aber nicht aus, um den Konflikt zu beenden. Im Gegenteil, es zeigt uns erneut, dass die besondere Leistung der Beschäftigten in der Pandemie nicht gewürdigt wird. Trotz ihrer harten Arbeit und dem hohen Ansteckungsrisiko liegt das Angebot weiter deutlich unter der Preissteigerungsrate von 2,5 Prozent. So kommen die Beschäftigten im Einzelhandel nicht über die Runden.“ Der Einzelhandel verzeichnete den höchsten Umsatzanstieg seit über 20 Jahren.
Das Arbeitgeberangebot spaltet weiterhin die Beschäftigten:
Beschäftigte in Unternehmen, die gut durch die Pandemie gekommen sind, sollen nach zwei Nullmonaten zum 1. Juli 2021 eine Entgelterhöhung von 2 Prozent erhalten. Es folgt eine Erhöhung von 1,4 Prozent zum 1. Mai 2022 und eine weiter um 2 Prozent zum 1. Mai 2023. Außerdem sollen die Beschäftigten eine Einmalzahlung von 300 Euro zum 1. Oktober 2021 erhalten. Beschäftigte aus Unternehmen, die von den Pandemieauswirkungen betroffen waren, erhalten die Anpassungen mit großem zeitlichem Abstand 10 Monate oder sechs Monate später, die Einmalzahlung soll komplett entfallen.
ver.di fordert in 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge Im Einzelhandel sowie ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Die vierte Verhandlungsrunde im Einzelhandel ist für den 8. Juli vereinbart.
Erneut kein Durchbruch im Tarifkonflikt im nordrhein-westfälischen Einzelhandel: Die Arbeitgeber lehnen Lösungsansatz der Gewerkschaft für Tarifkonflikt ab (PM)
Erneut kein Durchbruch im Tarifkonflikt im nordrhein-westfälischen Einzelhandel:
Die Arbeitgeber lehnen Lösungsansatz der Gewerkschaft für Tarifkonflikt ab
Am Donnerstag (15.7.) wurden die Verhandlungen für die rund 502.000 sozialversicherungspflichtig und 197.000 geringfügig Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Einzelhandel auch in 4. Runde beendet, ohne einen entscheidenden Durchbruch zu erreichen.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat einen Vorschlag in der 4. Verhandlungsrunde zur Lösung des stockenden Tarifkonflikts unterbreitet.
Auf Wunsch der Beschäftigten sollten Teile einer möglichen Entgelterhöhung für einen definierten Zeitraum in Freizeit umgewandelt werden können. Dies hätte den Beschäftigten mehr Arbeitszeitsouveränität geboten, darüber hinaus einen Beitrag zum Gesundheitsschutz geleistet und den Unternehmen, die von ihnen zeitweise geforderte Entlastung auf Seiten der Liquidität gebracht.
„Wir haben gehofft, dass die Arbeitgeber nun endlich mit uns in Richtung Abschluss gehen. Die Beschäftigten verzichten inzwischen im 3. Monat auf die so dringend benötigte Entgelterhöhung. Wie lange soll das noch so weitergehen? Die Arbeitgeber haben eine soziale Verantwortung, der sie derzeit nicht nachkommen“ sagt ver.di-Verhandlungsführerin Silke Zimmer.
Der Arbeitgeberverband hat seinen tarifgebundenen Mitgliedsunternehmen empfohlen, die Entgelte nach zwei Nullmonaten um 2 Prozent zum 1. Juli 2021 zu erhöhen. Außerdem besteht die Option, den Beschäftigten eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro zu gewähren. Der Auszahlungszeitpunkt ist hier von den Unternehmen frei wählbar. Freiwillige Zahlungen bietet den Beschäftigten keinerlei rechtlichen Anspruch.
„Anstatt sich nach unserem Vorschlag selbst auf Lösungssuche zu begeben, bleibt es bei einem einseitigen Lohndiktat des Arbeitgeberverbandes, welches Reallohnverluste für die Beschäftigten bedeutet. Der HDE spielt auf Zeit und hat offensichtlich kein Interesse daran, ein zügiges Tarifergebnis zu vereinbaren.“ so Zimmer weiter. „Dabei bleiben vor allem die Beschäftigten auf der Strecke. Sie, die im vergangenen Jahr noch als Heldinnen und Helden gefeiert wurden und uns trotz der Angst vor Ansteckung im Nacken tagtäglich mit allem Notwendigen versorgt haben, sollen mal wieder leer ausgehen bzw. vom „Good-Will“ ihres Arbeitgebers abhängig sein.“
„Das gilt auch für diejenigen, die aufgrund der zeitweisen Schließung ihrer Geschäfte in Kurzarbeit waren und auf Teile ihres Entgelts verzichten mussten. Denn für sie gab es in der Pandemie keine Subventionen auf gestiegene Preise. Die Arbeitgeber müssen jetzt endlich ihre soziale Verantwortung wahrnehmen: Sie müssen für alle Beschäftigten des Einzelhandels mit uns zu dem Tarifabschluss kommen, den sie nicht nur mehr als verdient haben, sondern den sie auch so auch unbedingt brauchen.“ so Silke Zimmer abschließend.
ver.di fordert in beiden Branchen 4,5 Prozent und 45 Euro mehr Lohn, Gehalt und Ausbildungsvergütung bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie die gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Im Einzelhandel fordert ver.di außerdem ein Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde.
Die Verhandlungen werden am 1. September fortgesetzt.