Am 1. Mai gilt damals wie heute: Die DGB-Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit sind noch lange nicht erfüllt

Die Demonstration zum Tag der Arbeit des DGB 2019 führt vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark. Fotos: Klaus Hartmann
Die Demo zum Tag der Arbeit führte vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark. Fotos: Klaus Hartmann

Von Susanne Schulte

Für eine soziale Gesellschaft zeigten am heutigen Mittwoch rund 3000 Menschen Flagge. Der Demo-Zug zum 1. Mai war dementsprechend lang. Nach gut einer Stunde Fußweg vom Opernhaus aus war der Westfalenpark erreicht, wo um 12 Uhr die Kundgebung begann. Dieses Jahr hatte der DGB Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall als Redner eingeladen. Der appelierte an die große Zuhörer*innenschaft vor der Bühne, am 26. Mai bei der Wahl zum Europaparlament unbedingt die Stimme abzugeben.

Appell des Redners Ralf Kutzner an die Zuhörer*innen: Am 26. Mai an der Europawahl teilnehmen

Die Demonstration zum Tag der Arbeit des DGB 2019 führt vom Platz der Alten Synagoge zum Westfalenpark

In seiner Rede ließ er so gut wie keinen Bereich des alltäglichen Lebens aus. Gut bezahlte Arbeit und Frieden, Löhne für Frauen und Steuerpolitik, Streichung von Sozialleistungen und Arbeitszeiten: Gemeinsam müsse man in der Europäischen Union für die Gleichstellung der Frauen kämpfen, für eine gerechte Gesellschaft, gegen Lohndumping, gegen Tarifflucht von Unternehmen, gegen Altersarmut, gegen Rassismus und Wohnungsnot.

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„Jede Maikundgebung ist für uns auch ein klares Bekenntnis für Solidarität und gegen rechts.“ Ja, auch in Europa laufe nicht alles rund. Aber, so Kutzners Aufruf: „Wenn es die Europäische Union nicht gäbe, müsse man sie erfinden. Wir Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter bekennen uns zu Europa.“

Das Familienfest im Westfalenpark war sehr gut besucht: Wer Essen anbot, meldet am Schluss: „Ausverkauft“

Die Demonstration zum Tag der Arbeit des DGB 2019 führt vom Platz der Alten Synagoge zum WestfalenparkDas anschließende Familienfest war sehr gut besucht. Viele Essensstände meldeten, anders als in den Jahren zuvor: „Ausverkauft.“ Das Wetter passte bestens zum Fest. Nicht zu kalt, nicht zu heiß, trocken und mit nachmittäglicher Sonne – so ließ es sich gut aushalten.

Politische Informationen gab es viele. 42 Ständen hatten Vereine, Initiativen, Parteien und Verbände angemeldet. Bei Bodo konnte man in Bücherkisten stöbern, beim Paritätischen das Glücksrad drehen, beim Jugendrotkreuz in der Hüpfburg springen, bei der AWO sich beim Demokratie-Quiz versuchen. Und überall roch es gut: nach Bratwurst und Waffeln, nach Fleischspießchen und Suppe, nach Kaffee und Cocktails.

Tanz und Musik auf den Wiesen, gute Gespräche an den Biertischen

Auf freien Plätzen wurde nach Live-Musik getanzt, an den Tischen gequatscht, gegessen und gelacht. Bis weit in den späten Nachmittag hinein waren die Wege voll mit Menschen und deren Taschen voll mit Info-Material zum Naturschutz und Energiesparen, zur Ausländer*innenpolitik und Verkehr, zur Lage in Kriegs- und Krisenländern und zur Geldpolitik. Erst als gegen 18 Uhr die Stände aufgebaut wurden, schlenderten auch die Festgäste wieder zu den Ausgängen.

 

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