Diese Szene macht deutlich: Mit „Heile Welt“ hat der Tatort nichts am Hut. Fotos: Martin Menke/ Bavaria Fiction/ WDRVon Jil Bastian
Alles andere als „Heile Welt“ – so der Titel – verspricht der neue Dortmunder Tatort: Nicht nur, dass es der erste „Corona“-Tatort ist. Es ist auch der erste mit der neuen Kommissarin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) in einen mysteriösen Fall, der für viel Aufsehen sorgt.
Der Neuzugang im Dortmunder Tatortteam ist keine Unbekannte
Während die Kommissarin neu ist, ist es für Autor Jürgen Werner bereits das elfte Drehbuch, was er für das Dortmunder Ermittlerteam geschrieben hat. Regie führte Sebastian Ko. Reinsberger tritt am Sonntag, 21.Februar 2021, um 20.15 Uhr die Nachfolge der Bielefelder Schauspielerin Aylin Tezel an, die acht Jahre im Dortmund-Tatort mitspielte.
Sie ist bereits die zweite neue im Team. Kommissarin Rosa Herzog macht einen forschen und selbstsicheren Eindruck, wodurch es oftmals zu Konfrontationen mit ihren Kolleg*innen Martina Bönisch (Anna Schudt), Jan Pawlak (Rick Okon) und Peter Faber (Jörg Hartmann) kommt.
Für Reinsberger (Jahrgang 1988) ist es jedoch nicht der erste Auftritt in einem Tatort: 2018 spielte sie bereits im Kiel-Krimi ,,Borowski und das Glück der Anderen“ an der Seite von Axel Milberg mit. Ihre Ausbildung machte sie am Max-Reinhardt-Seminar (Wien). Es folgte ein Engagement u.a. am Burgtheater; seit 2017 gehört sie zum Berliner Ensemble.
»Das dunkle Paradies« (2020), »How to sell drugs online (fast)« (seit 2019), »Maria Theresia« (2019), , »Schnell ermittelt – Alice Leutgeb« (2017), »Schoßgebete« (2014), »Braunschlag« (2012) waren einige ihrer TV-Rollen. Sie erhielt schon viele Auszeichnungen für ihre außergewöhnlich guten Schauspielkünste.
Einschränkung bei den Dreharbeiten durch Corona-Pandemie
Die Dreharbeiten des Tatorts konnten aufgrund der aktuellen Situation nur unter Coronabedingungen stattfinden. Einige geplante Drehs mussten abgebrochen werden. Hinter der Kamera werden Masken getragen, es wird in regelmäßigen Abständen Fieber bei allen Mitarbeiter*innen am Set gemessen sowie der Abstand gewahrt.
„Die Corona-Auflagen beherrschen uns“, äußert sich Schudt, die die Rolle der Martina Bönisch verkörpert. Vor dem Dreh von Szenen mit engen Körperkontakt müssen die Schauspieler*innen fünf Tage in Quarantäne, damit eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen werden kann.
Dies war zwar auch bei anderen Tatort-Drehs in den vergangenen Monaten der Fall. Das Besondere: Das Thema Corona spielt hier erstmals inhaltlich eine wichtige Rolle. Anders als bei „Heile Welt“ versuchte man dort jedoch, das Thema der Corona-Pandemie aus dem Tatort heraus zu halten – u.a. um die Vermarktung in Zeiten nach der Pandemie nicht zu beeinträchtigen.
Das erwartet die Zuschauer*innen im „Tatort: Heile Welt“
Worum geht es im neuen Dortmund-Tatort? Nach einem Brand im Keller einer Hochhaus-Siedlung wird die verkohlte Leiche einer jungen Frau gefunden. Die Neue in der Dortmunder Mordkommission, Rosa Herzog, erkennt schnell, dass das Opfer erschlagen wurde. Auch finden sich Hinweise auf eine versuchte Vergewaltigung. Bei den Ermittlungen wird das Team mit Rassismus, Polizeigewalt und Fake News konfrontiert.
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Ulrich Sander – Leserbrief zum Dortmunder „Tatort“ von Sonntagabend
Leserbrief zum Dortmunder „Tatort“ von Sonntagabend
Der Dortmunder Tatort soll uns zeigen: Es ist nicht so, wie es aussieht; die Polizei begeht zwar rassistische Handlungen, aber es tut ihr leid. Andererseits soll uns nahegebracht werden: Die Bösen sind die Antifaschisten und Antirassisten, sie lauern sympathischer blonder Polizistin auf und misshandeln sie. Linke und Rechte arbeiten Hand in Hand gegen den Staat? Was soll das denn? Haben wir nicht in Dortmund eine Polizei, der vom Innenministerium vorgeschrieben wird, mit Tasern und Überwachungen aller Art in einem Stadtteil mit viel Migrationshintergrund vorzugehen? Der Innenmister lässt derartiges anordnen, um Schusswaffengebrauch zu vermeiden. So stand es in Ihrer Zeitung. Und was unternimmt die sogenannte Politik dagegen?
Ulrich Sander, Dortmund