„Alle Geschlechter gegen den Faschismus“: TransAction Dortmund ruft heute zur Demo auf

„Trans Day of Visibility“: Protest für Selbstbestimmung und Vielfalt

Symbolbild zum „Trans Day of Visbility (Plakat, CSD 2022 in Dortmund) Foto: Paulina Bermúdez für Nordstadtblogger

Am heutigen Montag (am 31. März 2025) ruft die Gruppe TransAction Dortmund erneut zum Protest am sogenannten „Trans Day of Visibility“ auf. Redebeiträge und der Auftritt eines queeren Chores umrahmen das Programm. Die Versammlung beginnt um 17.30 Uhr an der Ecke Kampstraße zur Katharinenstraße. Warum die Demonstration stattfindet, wird klar, wenn man einen Blick auf die Entstehungsgeschichte des Aktionstages wirft.

Aktionstag soll Selbstbestimmung und Vielfalt feiern

Die Aktivistin Rachel Crandell-Crocker rief den Aktionstag 2009 ins Leben. Als Teil der NGO „Transgender Michigan“ wollte sie einen Tag etablieren, an welchem die Trans* Gemeinschaft zusammenkommen könne und sich in ihrer Vielfältigkeit selbst feiere.

Foto: TransAction Dortmund

Trans* ist ein Überbegriff für Menschen, die sich gar nicht oder nicht vollständig mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren, dass ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.

Mit dem Motto der Demonstration „Alle Geschlechter gegen den Faschismus“ möchte sich TransAction Dortmund dem steigenden Rechtsruck entgegenstellen, der auch die Rechte und das Leben von queeren und trans Menschen gefährde. Somit ist der Aktionstag hat sich der Aktionstag auch das Ziel gesetzt politische Botschaften nach außen zu tragen.

Aufmerksam machen auf Erhalt des Selbstbestimmungsgesetzes

Auf nationaler Ebene soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche Bedeutung das Selbstbestimmungsgesetz für die Trans*- Gemeinschaft habe, so heißt es in der Pressemitteilung der Gruppe: „Das Selbstbestimmungsgesetz ist zwar endlich im November 2024 in Kraft getreten, aber deutlich verzögert und mit weniger Selbstbestimmung als erhofft“.

Das Selbstbestimmungsgesetz soll es trans-, intergeschlechtliche und nichtbinäre Personen erleichtern, ihren Geschlechtseintrag und ihre Vornamen ändern zu lassen. TransAction Dortmund kreidet zudem an, dass in den Bundestagswahlprogrammen von CDU und CSU die Abschaffung des jungen Gesetzes festgeschrieben ist.

Wenn auch sich die SPD in den Koalitionsgesprächen gegen eine Abschaffung des Gesetzes ausgesprochen hat, ist die Zukunft des Gesetzes nicht eindeutig gesichert.

Forderung der Aufnahme in das Gewalthilfegesetz

Zentrales Thema ist zudem, die Aufnahme in das „Gewalthilfegesetz“ von Trans*Menschen. Das ab 2032 geltende Gesetz hat sich zum Ziel gesetzt Frauen und Kinder vor häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt zu schützen.

Symbolbild zum „Trans Visibility Day“ Amelie Borggrefe (eigenen Darstellung über Canva)

Warum die Aufnahme in das Gewalthilfegesetz auch für Trans* Menschen sinnvoll sein kann, zeigt der Lagebericht zur Sicherheit von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Menschen auf.

Der Bericht zeigt, dass die Fälle der gemeldeten Hasskriminalität und der Gewalttaten gegen LSBTIQ* Personen im Jahr 2023 im Verhältnis zu 2022 angestiegen sind. Zu den meisten Übergriffen gehören Beleidigungen, Gewalttaten, Volksverhetzung, Nötigung und Drohung.

Fehlende Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenkassen

TransAction Dortmund möchte mit der Demonstration zudem die Kostenübernahme geschlechtsangleichender Maßnahmen durch die gesetzlichen Krankenkassen thematisieren. „Es ist katastrophal, dass sich Krankenkassen aktuell oft weigern, die Kosten von geschlechtsangleichenden Operationen für nichtbinäre Menschen zu übernehmen“,  kritisiert River S. (dey/deren) von TransAction Dortmund:

Weitere Themen sind die drohenden Kürzungen im sozialen Bereich, wie bei der Aidshilfe Dortmund, die langfristig die Gesundheitsversorgung beeinträchtigen können. Auf internationaler Ebene ist der außenpolitische Einsatz für LGBTIAQ+ Rechte und der Asylaufnahme von queeren Menschen für TransAction Dortmund zentral.


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