In 40 % der Familienunternehmen sind Inhaber:innen 55 Jahre oder älter

Alarmierende Zahlen: „Das Nachfolgeproblem betrifft die gesamte deutsche Wirtschaft“

 In den nächsten Jahren steht damit in NRW in 264.000 Familienunternehmen mit 1,5 Millionen Arbeitsplätzen ein Generationswechsel an.
In den nächsten Jahren steht damit in NRW in 264.000 Familienunternehmen mit 1,5 Millionen Arbeitsplätzen ein Generationswechsel an. Symbolbild: depositphotos.com

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund arbeitet künftig enger mit den IHKs in NRW zusammen, um Unternehmen beim Generationswechsel an der Spitze zu unterstützen. Dazu haben alles IHKs ihre regionalen Nachfolgeclubs zu einem gemeinsamen Pool zusammengelegt.

In NRW steht in 264.000 Familienunternehmen ein Generationswechsel an

„Bis Ende des Jahrzehnts bleibt es eine große gesellschaftliche Herausforderung, genügend Nachwuchs an die Spitze der Unternehmen zu bringen, um den Bestand an Firmen zu sichern“, betont Simone Bergmann, Geschäftsführerin der Abteilung Handel, Dienstleistungen und Existenzgründungen bei der IHK zu Dortmund.

Simone Bergmann ist IHK-Geschäftsführerin für Handel, Dienstleistungen und Existenzgründungen.
Simone Bergmann ist IHK-Geschäftsführerin für Handel, Dienstleistungen und Existenzgründungen. Foto: Isabella Thiel für die IHK Dortmund

In fast 40 Prozent der Familienunternehmen des IHK-Bezirks sind die Inhaberinnen und Inhaber 55 Jahre oder älter. In den nächsten Jahren steht damit in NRW in 264.000 Familienunternehmen mit 1,5 Millionen Arbeitsplätzen ein Generationswechsel an.

„Die Zahlen sind alarmierend. Das Nachfolgeproblem betrifft die gesamte Wirtschaft“, so Bergmann. Zwei Entwicklungen machen ihr besondere Sorgen. Zum einen schrumpfen die klassischen Gründer-Jahrgänge der 25- bis 45-Jährigen seit Jahren.

Zum anderen wollen immer weniger Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten und das Familienunternehmen übernehmen. Immer mehr Unternehmen müssen sich daher außerhalb der Familie auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge begeben.

Landesweite Plattform will Firmen und Interessierte zusammenbringen

Immer mehr Unternehmen müssen sich daher außerhalb der Familie auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge begeben.
Immer mehr Unternehmen müssen sich daher außerhalb der Familie auf die Suche nach einer geeigneten Nachfolge begeben. Symbolbild: depositphotos.com

Mit dem neuen digitalen Nachfolge-Pool NRW entsteht nun eine landesweite Plattform, über die die IHK suchende Senior-Unternehmer:innen mit potenziellen Nachfolgekandidat:innen vertraulich zusammenbringen kann. „Durch die bezirksübergreifende Unterstützung erhöhen sich die Erfolgschancen“, ist sich Simone Bergmann sicher.

Die IHK unterstützt den Nachfolgeprozess mit frühzeitiger Sensibilisierung und Informationen über eine fachkundige Einzelberatung bis hin zur vertraulichen Vermittlung von potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern. Die Nachfolgegeneration kann zudem Angebote der IHK-Weiterbildung zur Vorbereitung nutzen. Ziel der IHK ist es, den Unternehmensbestand der Region und damit die Arbeitsplätze so weit wie möglich zu erhalten.

„Fortsetzung folgt!“: Bundesweite IHK-Aktionswoche Unternehmensnachfolge

An der unter dem Slogan „Fortsetzung folgt!“ stattfindenden bundesweiten IHK-Aktionswoche Unternehmensnachfolge vom 19. bis zum 23. Juni beteiligt sich die IHK zu Dortmund mit drei Angeboten:

  • 19. Juni, 10:00 – 11:00 Uhr (digital), Webinar Unternehmensnachfolge rechtzeitig planen – die wichtigsten Schritte
  • 20. Juni 9:30-14:15 Sprechtag Unternehmensbewertung (digital)
  • 20. Juni, ab 16:00 Uhr, Unternehmen sucht Frau – Selbstständig durch Nachfolge, Schloss Berge, Adenauerallee 103, Gelsenkirchen: Potenzielle Nachfolgerinnen kommen mit abgebenden Unternehmern sowie Fachleuten beratender Institutionen ins Gespräch.
  • Weitere Informationen und Anmeldung zu den Veranstaltungen: www.ihk.de/dortmund
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  1. IHK lädt zum Informationstag der Weiterbildung ein (PM)

    Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund lädt am Freitag, 27. Oktober, von 13:00 Uhr bis 18:00 Uhr zum großen Informationstag der IHK-Weiterbildung ein. Die Veranstaltung richtet sich an Weiterbildungsinteressierte, Personalverantwortliche, Auszubildende und Ausbilder sowie Fach- und Führungskräfte, die sich über das breite Angebot der IHK-Weiterbildung informieren möchten.

    Das gesamte Team der Weiterbildung steht für kostenlose Einzelberatungen bereit. Darüber hinaus gibt es Kurzvorträge zum Aufstiegs-BAföG und die Möglichkeit, sich zum Thema Bildungsscheck NRW beraten zu lassen. Das IHK-Weiterbildungs-Quiz bietet die Gewinnchance auf einen IHK-Dortmund-Weiterbildungsgutschein. Schnupperunterricht und Impulsvorträge runden das Angebot ab.

    Die Veranstaltung ist kostenlos und kann ohne Voranmeldung bei der IHK zu Dortmund, Märkische Str. 120, 44141 Dortmund besucht werden. Programmübersicht und weitere Informationen unter http://www.ihkdo-weiterbildung.de.
    Ansprechpartnerin ist Sabrina Schnell, s.schnell@dortmund.ihk.de, Tel.: 0231 5417-421.

  2. IHK und HWK geben praxisnahe Einblicke in die Unternehmensnachfolge (PM)

    Die Zahlen sind beunruhigend: In fast 40 Prozent der Familienunternehmen in der IHK-Region sind die Inhaberinnen und Inhaber 55 Jahre oder älter. Und in ganz Nordrhein-Westfalen steht bei rund 264.000 Familienunternehmen mit rund 1,5 Millionen Beschäftigten in den kommenden Jahren die Übergabe an.

    Auch das Handwerk vermeldet eine düstere Prognose: Hier benötigen bundesweit gesehen in den nächsten fünf Jahren mindestens 125.000 Handwerksbetriebe eine neue Chefin oder einen neuen Chef. Allein im Kammerbezirk Dortmund muss in den kommenden Jahren jeder vierte Betrieb übergeben werden.

    Insofern ist das Thema Unternehmensnachfolge für den Mittelstand von enormer Bedeutung und Aktualität. Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund und Handwerkskammer (HWK) Dortmund hatten deshalb am 30. November 2023 rund 80 Unternehmerinnen und Unternehmer zur Informationsveranstaltung eingeladen.

    Die Herausforderungen bei einer Unternehmensnachfolge sind vielfältig und anspruchsvoll. „Die Erfahrungen aus unserer IHK-Nachfolgeberatung zeigen, dass sich viele Unternehmen zu spät mit der Nachfolgeregelung beschäftigen. Wir empfehlen bereits fünf bis zehn Jahre vor dem Übergabetermin erste Weichen zu stellen“, betont IHK-Geschäftsführerin Simone Bergmann. Wie kann eine erfolgreiche Übergabe gestaltet werden? Wann sollte mit der Suche nach einer passenden Nachfolge begonnen werden? Welche Rolle spielen dabei der Kaufpreis und die Finanzierung? Diese brennenden Fragen wurden im Großen Saal der IHK erörtert. Beide Kammern gaben dabei praxisnahe Einblicke, die neben den Chancen auch die Stolpersteine der Unternehmensnachfolge beleuchteten.

    Martin Gatz, Geschäftsführer der GTRON Industrieelektronik GmbH in Lünen, und sein Vater Lothar Gatz machten den Auftakt und gewährten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Chancen einer erfolgreichen Familiennachfolge.

    „Es wird, gerade in der Familienübergabe, immer mal zu Unstimmigkeiten und Reibereien kommen, doch am Ende setzt man sich dann wieder zusammen. Nur durch Diskussionen, Überlegungen und Bedenken aller kann nach einem längeren Prozess mit einem guten Gewissen der Übergabeprozess vollzogen werden“, berichtete Martin Gatz, der zugleich empfahl: „Langjährige Wegbegleiter wie Steuerberater oder die IHK sollten frühzeitig in den Prozess integriert werden, damit man die wertvollen Ratschläge in die Überlegungen miteinbeziehen kann.“

    Auch die Themen Unternehmenswert und Kaufpreisfinanzierung standen im Fokus der Veranstaltung. Mario Döring von der NRW.BANK erläuterte verschiedene Wege der Unternehmensübergabe sowie Aspekte der Unternehmensbewertung und Finanzierung im Rahmen einer Unternehmensnachfolge. Besonderes Augenmerk legte er dabei auf die Rolle des Kaufpreises und dessen Bedeutung für einen erfolgreichen Übergabeprozess.

    Sabine Matuschowski, Beraterin bei der Handwerkskammer Dortmund, stellte konkrete Beispiele aus dem Beratungsalltag vor und beleuchtete die typischen Stolpersteine, denen Unternehmen bei Betriebsübergaben begegnen. Für die Unternehmen hat sie folgenden Rat: „Nutzen Sie die kostenlosen Beratungsangebote der Kammern rund um das Thema Nachfolge. Ziele der Angebote sind die frühzeitige Sensibilisierung für das Thema Betriebsübergabe und das Matching von Inhabern und Übernahmeinteressierten. Konkrete Unterstützung bieten u.a. der HWK-Nachfolgepool sowie die Unternehmensbörse ‚nexxt-change‘.“

    Die Veranstaltung bot nicht nur fachkundige Einblicke, sondern ermöglichte auch einen regen Austausch zwischen den Unternehmerinnen und Unternehmern. Die IHK zu Dortmund und die Handwerkskammer Dortmund freuen sich über den Erfolg der Veranstaltung und danken den Referentinnen und Referenten sowie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre aktive Teilnahme.

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