„Herzlich Willkommen“. Das ist die Botschaft von rund 1000 Herzbildern, die Dortmunder Kindergartenkinder und Schüler für Flüchtlingskinder gemalt haben. Mehrere hundert Bilder wurden jetzt in den Brügmann-Turnhallen aufgehängt. Denn die Sporthallen werden nun noch länger als Notunterkunft herhalten müssen: Statt ursprünglich bis zum Jahresende werden die Turnhallen nun bis 31. März 2015 als Notunterkunft benötigt.
180 Flüchtlinge im Brügmann-Block – ein Viertel davon Kinder
Die Kinder, die ihre Herzbilder eingereicht haben, sind dem Aufruf des lokalen Radiosenders „Radio 91.2.“ gefolgt. „Wir haben lediglich in zwei Dutzend Kitas, Kindergärten und Grundschulen die Handzettel verteilt“, sagte die Initiatorin Alexandra Wiemer. Es war eine spontane Idee, um bei einem Fest für Flüchtlingskinder, das am 14. Dezember im Dietrich-Keuning-Haus stattfand, ein persönliches Willkommenspräsent an die 350 Flüchtlingskinder und deren Familien überreichen zu können.
Binnen einer Woche kamen aber so viele Herzbilder an, dass damit nun auch die Wände im Spielbereich der Kinder geschmückt werden. Die Johanniter-Jugend bietet dort den Kindern täglich von 8.00 bis 16.30 Uhr Spiel- und Betätigungsmöglichkeiten an. Der Bedarf ist da: Ein Viertel der aktuell 180 Flüchtlinge in den Sporthallen sind Kinder. Sie freuen sich über das viele Spielzeug, dass Dortmunder gespendet haben. Lediglich an Winterkleidung für Kinder besteht noch Bedarf.
Bis zu 300 Menschen könnten in den Brügmann-Hallen untergebracht werden. Aus Syrien, Albanien, Marokko, dem Irak, Ghana, Nigeria, Serbien, Bosnien und dem Kosovo kommen die meisten der Hilfesuchenden.
Kitas und Grundschulen Beschäftigten sich mit Flucht und Vertreibung
Durch die Aktion wurde in einigen Kindergärten das Thema „Flüchtlinge“ erstmals aufgegriffen. Kinder fragten, was Flüchtlinge seien, warum sie hier in einer Turnhalle wohnen und warum sie fliehen mussten. Das Aufhängen der Bilder wurde fotografisch dokumentiert, damit die kleinen Künstler erfahren, was mit ihren Bildern gemacht wurde. Umgekehrt wird den Flüchtlingskindern erklärt, warum diese Bilder entstanden.
Die Herzbilder sind nicht nur außergewöhnlich phantasievoll und kreativ gestaltet, sie enthalten auch sehr persönliche Worte, wie beispielsweise: „Welcome“, „schön, dass es dich gibt“, oder „herzlich willkommen in Deutschland.“. Ein Herz von Kindern für Kinder in Dortmund.
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Ulrich Langhorst für die Grünen
Flüchtlinge brauchen eigene Wohnungen - Langfristige Unterbringung im Brügmannblock ist problematisch
Aus Sicht der GRÜNEN ist die geplante weitere Unterbringung von Flüchtlingen in den
Sporthallen am Brügmannblock in mehrerlei Sicht problematisch.
Ulrich Langhorst, Fraktionssprecher der GRÜNEN:
„Die Verwaltung macht bei der Unterbringung von Flüchtlingen einen guten Job. Das zeigen unter anderem auch die Bürgerversammlungen an den verschiedenen geplanten Standorten von Unterkünften.
Die gute Informationspolitik der Verwaltung hat mit dazu beigetragen, dass es in der Stadt eine eher positive Stimmung für die Aufnahme
von Flüchtlingen gibt. Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich und bieten Hilfestellungen an. Es muss deshalb darum gehen, diese große Bereitschaft zu erhalten.
Schwierig wird es aus unserer Sicht dann, wenn Ankündigungen gegenüber den Bürger*innen nicht eingehalten werden. Die Nutzung der Brügmannhallen als Notunterkunft sollte bis Ende des letzten Jahres dauern. Wenn sie nun bis Ende März oder sogar darüber hinaus fortgesetzt werden soll, dann stellt das die Schulen, aber auch viele Vereine vor große Probleme. Gerade auch die Vereine haben sich in den letzten Wochen solidarisch gezeigt und sich für die geplante Übergangszeit beispielhaft arrangiert.
Die Hallen sind weder wohnlich, noch hinsichtlich der sanitären Anlagen für eine längerfristige Unterbringung geeignet. Es sind halt Sporthallen und keine Wohnungen. Aus einem Provisorium darf deshalb keine Dauerlösung werden. Es darf nicht sein, dass dadurch die positive Stimmung gegenüber den Flüchtlingen kippt. Vorrangig sollten deshalb aus unserer Sicht keine bereits anderweitig belegten Gebäude, sondern leerstehende Immobilien für die Unterbringung genutzt werden.
Oberstes Ziel muss es aber sein, möglichst viele der Flüchtlinge möglichst schnell und dezentral in eigenen Wohnungen unterzubringen. Die Bemühungen, mit den seriösen Wohnungsbauunternehmen in der Stadt Lösungen zu finden, müssen intensiviert werden. Wenn es dabei Schwierigkeiten gibt, müssen sie schnell und unbürokratisch aus dem Weg geräumt werden. Wir werden genau diesen Punkt in der nächsten Sitzung des Sozialausschusses thematisieren.“