Seit rund vier Wochen liegen die beiden Flußkreuzfahrtschiffe im Dortmunder Hafen. Doch vom Einzug der 180 Flüchtlinge war bisher noch nichts zu hören. Das ändert sich nun: Am Samstag gibt es eine Besichtigungsmöglichkeit auf den Schiffen, bevor ab Montag die ersten Flüchtlinge in die schwimmende Notunterkunft einziehen.
Brandschutzauflagen und vertragliche Fragen sorgten für Verzögerungen
Bauliche und vertragliche Fragen haben die Belegung verzögert. Die Brandschutzauflagen, aber auch Organisation der Verpflegung der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner, waren Knackpunkte.
So stand im Raum, gegebenenfalls die Bordküchen zu nutzen oder auf Land eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen.
Stadt und Betreiberin setzen nun auf einen externen Caterer. Auch das Personal ist mittlerweile nicht nur sprichwörtlich „an Bord“.
Caritas hat Schiffe ohne Vertrag übernommen
Denn die Schiffe wurden am Mittwoch offiziell an die Caritas als Betreiberin der Notunterkunft übergeben, auch wenn die Verträge noch nicht unterschrieben sind.
Denn die Quartiere werden benötigt: Neben Turn-, Leichtbau- und Traglufthallen sind die beiden Schiffe ein Baustein, kurzfristig Flüchtlinge unterzubringen.
Wegen der Enge in den Kabinen und der Gefahr durch das Wasser sollen dort hauptsächlich Männer, aber keine Familien mit Kindern untergebracht werden.
Samstag können Interessierte die Schiffe besichtigen
wie bei den anderen Einrichtungen auch, können sich Interessierte vor dem Bezug durch Flüchtlinge die Schiffe vorher ansehen. Sie liegen im Schmiedinghafen, Speicherstr.100.
Am Samstag, 31. Oktober, gibt es zwischen 11 und 13 Uhr zwei „Stunden der offenen Tür“. Eine Bürgerdialogveranstaltung hierzu hat bereits im September stattgefunden. Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder lädt dazu ein.
Neonazis und Rassisten dürfen nicht an Bord
Die Veranstaltenden behalten es sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu den Schiffen zu verwehren.
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