Was verbindet die Großregion Saarland, Lothringen und Luxemburg mit dem Rheinland und dem Ruhrgebiet? Kohle und Koks, Feuer und Stahl, die (montan)-industrielle Vergangenheit mit ihren Licht- und Schattenseiten und die alten Kohlerouten als Bindeglied.
Für das Saarländische Filmbüro Grund genug, den ehrwürdigen Kohlekahn „Maria Helena“ entlang der alten Kohlerouten mit einem mobilen Filmfestival an Bord aufs Wasser zu schicken, um im Bauch und am Rande des Schiffes in bewegten Bildern zurück und nach vorne zu blicken. Am heutigen Montag macht das Schiff zum Abschluss der Tour für zwei Tage in Dortmund an der Speicherstraße neben Herr Walter fest.
Filme, Musik und Diskussionen auf dem Kohlenkahn in der Speicherstraße
Kurzfilme, Spielfilme, Dokumentarfilme, Open-Air-Kino, Video- und Klanginstallationen stehen im Mittelpunkt. Lesungen, Vorträge, Diskussionen, performative und musikalische Interventionen bilden den Rahmen des rund 60 Veranstaltungen umfassenden Gesamtprogramms.
Eine große Rolle spielen dabei der Bergbau und die Stahlindustrie – Themenbereiche wie Arbeiterproteste, Zwangsarbeit, Zechen und Fußball, Frauen in der Industrie, Underdogs, Strukturwandlung und Nachnutzung von Bergbauflächen werfen Schlaglichter auf 100 Jahre Montangeschichte. Im Fokus stehen die Menschen, die Kultur und die Landschaften, die durch Kohle und Stahl geprägt wurden.
In Dortmund sind u.a. die Filme „Jede Menge Kohle“ (100 min/ D 1981) des Dortmunder Regisseurs Adolf Winkelmann (Montag 22 Uhr) und „Göttliche Lage“ – der Film über den Bau des Phoenixsees (D 2014/ 104 min.) zu sehen. Im Anschluss gibt es ein Regiegespräch mit Michael Loeken und Ulrike Franke (Dienstag 22 Uhr).
Bereits am Dienstag um 19.30 Uhr gibt es die Veranstaltung: „Kann man Strukturwandel hören?“ – Vortrag von Richard Ortmann. Im Anschluss: „Über UNTERtage“ – Konzert und Visuals mit den Sounds des Klangarchivs in Kooperation mit ProJazz e.V. Dortmund.
Außerdem wird eine permanente Videoinstallationen zur Industriekultur in der Großregion von Michael Koob an Deck zu sehen sein. (Mehr Details am Ende)
Umgebauter Kohlenkahn macht zum Abschluss der Tour in der Nordstadt fest
Der Weg der Péniche „Maria Helena“ führt über Saar, Mosel, Rhein, Ruhr, Rhein-Herne-Kanal und Dortmund-Ems-Kanal, von Saarbrücken und Merzig über Sarreguemines und Thionville in Lothringen und Schengen in Luxemburg. Und dann, in einer zweiten Etappe, von Köln über Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen und Recklinghausen bis Dortmund. Jeweils zwei Tage macht die „Péniche“ auf ihrem Weg in den Pott vor Ort Station, um in jedem Hafen neue und außergewöhnliche Begegnungen zu ermöglichen – ob live oder auf der Leinwand.
Hier gibt es das Dortmunder Programm als PDF zum Download:
Feuer_und_Stahl Programm Dortmund
Eine Anmeldung ist empfohlen, aber nicht notwendig.