Rosinenblues von Rolf Dennemann: Archaische musikalische Erzählungen und alltägliche Heimatgeschichten

Rolf Dennemann, Gregor Hengesbach und Thomas Erkelenz sorgen für den Rosinenblues. Foto: Veranstalter
Rolf Dennemann, Gregor Hengesbach und Thomas Erkelenz sorgen für den Rosinenblues. Fotos: Veranstalter

Ein Lese-Blues, eine Performance aus Text und Musik, eine Kombination aus Melancholie, coolen Riffs, warmen Worten und inspirierendem Humor erwartet die Besucherinnen und Besucher des „Rosinenblues“ im Theater im Depot.

Fünftes literarisches Programm von Rolf Dennemann

Es ist eine besondere Form von Kunst und Entertainment, die artscenico-Macher Rolf Dennemann am Samstag, 29. März um 20 Uhr und am Sonntag, 30. März, um 19 Uhr in der Nordstadt präsentiert. Ein Mal im Jahr entwickelt er ein literarisches Programm – „um das Schreiben nicht zu vernachlässigen“, wie er selbst einräumt.

Zum fünften Mal schlägt er nun diesen Weg ein. Auf der Suche nach neuen Formen, literarische Texte anders zu präsentieren, ist Dennemann rückwärts gegangen und auf den Blues gestoßen. Diese archaische musikalische Form des Erzählens trifft hier auf Alltagsgeschichten, die in ihren Überreibungen und Querschüssen mit der Musik Schabernack treibt und umgekehrt.

Lese-Performance mit modernen Heimatgeschichten und „alten Hasen“

Der Rosinenblues. Foto: Veranstalter

Dadurch wird der Abend zu einer modernen Lese-Performance, einer zeitgenössischen Betrachtung des Hier und Jetzt, der mit dem Privaten ins Politische zielt und das „alte Klagen“ über die Zustände der Welt und über sich selbst im Publikum Widerhall findet. Alte Erkenntnisse finden Bestätigung, neue kommen überraschend hinzu.

Gestaltet wird das Programm mit überwiegend modernen Heimatgeschichten von drei mehr oder weniger „alten Hasen“, die wissen, wie dieser läuft: zickzack und sprunghaft.

Akteure aus den „verbotenen“ Städten dabei

Denn neben Rolf Dennemann, der dem Abend Text und Stimme gibt, werden eine Vielzahl von Gitarren erklingen, die Thomas Erkelenz und Gregor Hengesbach spielen werden. Sie bilden eine gute Einheit, obwohl der eine Musiker aus Gelsenkirchen und der andere aus Dortmund kommt.

Dennemann selbst bildet sozusagen die Symbiose beider Städte in einer Person ab: In Gelsenkirchen geboren, lebt und arbeitet er in Dortmund. „Egal wo ich bin – ich bin immer aus der verbotenen Stadt“, betont Dennemann selbstironisch. „Aber diese Hassliebe ist ja vielen bekannt. Es ist eine furchtbare Gegend, aber man will nicht weg.“

Tickets gibt es im Vorverkauf für 13 Euro (ermäßigt acht Euro) sowie an der Abendkasse für 15 Euro (ermäßigt 13 Euro).

Mehr zum Rosinenblues-Trio – Der Sprecher und Schauspieler:

Seit Anfang 2010 schreibt Rolf Dennemann über seine Alltagsbeobachtungen und Erkundungen der Heimat für den professionellen 2010Lab.tv-Blog im Internet, zunächst als „Dman’s Tagebuch“ zur Kulturhauptstadt 2010, dann unter „Dman Blinks – alles andere, was von Interesse ist“.

Rolf Dennemann, Gregor Hengesbach und Thomas Erkelenz sorgen für den Rosinenblues. Foto: Veranstalter

Ob Ruhrgebietstatort, das Verschwinden von Briefkästen, Laubbläser oder Arztbesuche, ob aus dem Leben eines Schauspielers, Erlebnisse in der Fremde oder die Frage „Kann man von Rosinenbrot Alpträume bekommen?“ – das sind Themen, die ihn an die Tat- und Denkorte führt  und seine Ermittlungen in Sachen „Heimat“ vorantreiben –  und die jetzt auf der Bühne präsentiert werden.

„Der in Dortmund lebende Autor und Regisseur (artscenico) beobachtet das Ruhrgebietsleben und den Wandel der Städte aus seiner sehr persönlichen Perspektive und entdeckt im Kleinen die großen Zusammenhänge der Welt.“ (WAZ)

Mehr zum Rosinenblues-Trio – Die Musiker:

Thomas Erkelenz, Komponist, Arrangeur und Gitarrist, Mitbegründer Gruppe White, Hot & Blue. Sie gelten als eine der besten deutschen Bluesformationen.

Gregor  Hengesbach studierte Musik und anschließend im Masterstudiengang Improvisation und Komposition in Arnhem (NL). Neben seiner Bandtätigkeit bei Kapelsky wirkte er bei verschiedenen Produktionen des Schauspielhauses Bochum mit (u. a. „A Tribute to Johnny Cash“) und übernahm musikalische Leitungen am Theater Heilbronn und Schauspiel Leipzig. Zunächst beheimatet in Rock und Jazz, entwickelte der Dortmunder auf Reisen durch Osteuropa eine Affinität zu Balkanmusik, Klezmer und Sinti-Swing.

 

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