Neue AWO-Kita in der Nordstadt: Der Rohbau steht und kann voraussichtlich Anfang November bezogen werden

Insgesamt 105 Kinder werden in dem hellen, dreigeschossigen Neubau einen Platz finden.
Insgesamt 105 Kinder werden in dem hellen, dreigeschossigen Neubau einen Platz finden.

Von Sascha Fijneman

Die Nordstadt bekommt eine neue AWO-Kindertagesstätte. Diese wird auch dringend benötigt. Im Vergleich zum restlichen Stadtgebiet besteht akuter Nachholbedarf im kinderreichsten Stadtteil von Dortmund. Nach anfänglichen Verzögerungen durch die Schlechtwetterlage zu Beginn des Jahres ist die Dortmunder Baugesellschaft Derwald zuversichtlich, den planungsmäßigen Eröffnungstermin zum 1. November 2018 halten zu können. Der Rohbau steht. Zur Zeit werden die Rohre der Fußbodenheizung verlegt. Anschließend folgen die restlichen Innen- und die finalen Fassadenarbeiten, bevor dann auch das Außenareal kindergerecht umgebaut werden soll.

Ein Tropfen auf den heißen Stein, aber auch ein erster Schritt in die richtige Richtung

Die Innenarbeiten sind in vollem Gang. Zu Zeit werden die Rohre der Fußbodenheizung verlegt.
Die Innenarbeiten sind in vollem Gang. Zur Zeit werden die Rohre der Fußbodenheizung verlegt.

Mit der neuen Kindertagungsstätte in der Braunschweiger Straße/Ecke Burgholzstraße wird ein erster Schritt getan, eine große Versorgungslücke in der Nordstadt zu schließen. Auch wenn dieser zunächst nur klein ist, geht er dennoch in die richtige Richtung. 

„Es wird höchste Zeit, dass die Nordstadt diesbezüglich aufholt“, betont Bezirksbürgermeister Dr. Ludwig Jörder. „In der Vergangenheit wurde das Problem sträflich vernachlässigt. Gerade in Bezug auf Migrantenkinder herrschte der Gedanke vor, diese würden sowieso nicht in die Kitas geschickt. Heute hecheln wir da hinterher und müssen diese Fehleinschätzungen korrigieren.“

Die Vorsitzende des AWO-Unterbezirks Dortmund pflichtet ihm bei. Für sie sei die neue Kita im Endeffekt nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es sei trotzdem ein kleiner Erfolg, in der Nordstadt ein geeignetes Baugrundstück gefunden zu haben. „Wir werden hier mit guten pädagogischen Angeboten vor allem auch Entlastung für die Eltern schaffen, so dass diese Familie und Beruf besser miteinander vereinbaren können“, so Gerda Kieninger.

Die Zahlen zeigen deutlich, dass etwas getan werden muss

Gerade im Bereich der unter dreijährigen Kinder herrscht Mangel an freien Kita-Plätzen. Hier kommt die Nordstadt auf eine prozentuale Quote von 22,6 Prozent im Gegensatz zu 31,9 Prozent im restlichen Stadtgebiet.

Angestrebt ist hier eine Quote von 35 Prozent. Bei Kindern über drei Jahren stehen in der Nordstadt 22,4 Prozent gegenüber 93,6 Prozent im restlichen Stadtgebiet. Hier ist eine hundertprozentige Versorgung das Ziel. Die Zahlen zeigen, dass dringender Bedarf an Plätzen in beiden Altersbereichen besteht, vor allem in der Nordstadt.

Die neue Kita wird rund 105 Kindern Platz bieten, die in sechs Gruppen aufgeteilt werden. Zwei Gruppen für Kinder im Alter von null bis drei Jahren mit rund 22 Plätzen, zwei Gruppen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und zwei Gruppen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.

Gute Kooperationsmöglichkeit mit dem AWO-Familienzentrum in der Burgholzstraße

Die Verantwortlichen der AWO und der Unternehmensgruppe Derwald sind zuversichtlich, den Eröffnungstermin im November halten zu können.
Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, den Eröffnungstermin im November halten zu können.

Die pädagogische Ausrichtung ist laut Petra Bock, die als AWO-Fachbereichsleiterin im Bereich Elementarerziehung arbeitet, schwerpunktmäßig auf Sprachförderung, Bewegung und Sport, interkulturelle Erziehung und gesundes Leben abgestimmt.

Rund 20 MitarbeiterInnen, unter anderem 16 ErzieherInnen und HeilerziehungspflegerInnen in Vollzeit werden sich um die Kinder kümmern und sie betreuen. Sie komplettieren das Team um Kita-Leiter Victor da Silva, der sich schon auf die Eröffnung im November freut.

„Durch das in der Nähe gelegene AWO-Familienzentrum in der Burgholzstraße erhoffen wir uns eine gute Zusammenarbeit und neue Möglichkeiten des Austauschs. So können wir zum Beispiel besser auf gewisse Bedarfe der Eltern reagieren und Personal gezielter einsetzen“, so Petra Bock. Außerdem könnten auf diesem Wege Notbetreuungen organisiert und durch die Absprache der Schließzeiten könnten Tagesabläufe flexibler gestaltet werden.

Das neue, helle, dreigeschossige und barrierefreie Gebäude in der Braunschweiger Straße verfügt auf jeder Etage über Gruppenräume mit Kinderküche – und Mehrzweckzimmer. Außerdem gibt es auf der Rückseite direkten Zugang zur Außenspielfläche.

Schon jetzt sind Beratungen und Anmeldungen für die neue Kita möglich

Die Kindertagesstätte ist die zweite der AWO in der Nordstadt und eine von insgesamt 16 Einrichtungen im Stadtgebiet. Langfristig ist geplant, für mindestens fünf zusätzliche Kitas im Norden zu sorgen. Mit 21 Einrichtungen insgesamt und fünf allein in der Nordstadt sollte dem massiven Mangel an freien Plätzen zumindest schonmal ein gutes Stück entgegen gearbeitet worden sein.

Die Verantwortlichen der AWO bedanken sich ausdrücklich bei der Unternehmensgruppe Derwald, die hier lokal Verantwortung übernimmt. Nur ihnen sei es zu verdanken, dass letztendlich mehr Fläche zur Verfügung stünde, als refinanziert würde. 

Eltern, die sich für freie Stellen in der neuen Kita in der Braunschweiger Straße interessieren und im Vorfeld gerne beraten werden möchten, können sich an drei Ansprechpartner wenden. Die mail-Adressen und Telefonnummern befinden sich im Anhang des Artikels.

Weitere Informationen:

Beratung:

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