„In unserem Sozialstaat ist die Politik verpflichtet, dafür zu sorgen, dass auch im Alter für alle ein würdiges Leben möglich ist“, erklärte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Eröffnung des 12. Deutschen Seniorentages in den Westfalenhallen Dortmund.
„Ich hoffe, dass das Wort‚ Pflegenotstand‘ nicht dauerhaft zum deutschen Sprachgebrauch gehören muss“
In seiner Festrede sprach er den vielen Seniorinnen und Senioren, die sich für andere einsetzen, Dank und Anerkennung aus. Die Älteren bildeten „das Rückgrat der Ehrenamtlichen“.
Mit Blick auf die Herausforderungen in der Pflegepolitik forderte er, dass die pflegenden Berufe endlich die verdiente Wertschätzung erhalten. „Ich hoffe, dass das Wort‚ Pflegenotstand‘ nicht dauerhaft zum deutschen Sprachgebrauch gehören muss“, so Steinmeier.
Im Anschluss an die Festrede des Bundespräsidenten richteten Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund ihre Grußworte an die Besucherinnen und Besucher. Alle Redner hoben das große gesellschaftliche Engagement älterer Menschen hervor. Bundesseniorenministerin Giffey versprach, „sich um diese Kümmerer zu kümmern“.
Zuvor hatte die Ministerin gemeinsam mit Franz Müntefering, dem Vorsitzenden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), bereits die Messe des 12. Deutschen Seniorentages eröffnet. Mit über 200 Ausstellerinnen und Ausstellern auf 10.000 Quadratmetern Fläche ist sie ein fester Bestandteil des Deutschen Seniorentages.
Mehr als 15.000 Besucherinnen und Besucher werden in Dortmund erwartet
Der Deutsche Seniorentag ist seit 1987 eine der wichtigsten Veranstaltungen für Seniorinnen und Senioren in Deutschland. Bis zum 30. Mai werden mehr als 15.000 Besucherinnen und Besucher erwartet. Einzelpersonen, Seniorengruppen und Fachpublikum informieren sich in mehr als 200 Veranstaltungen zu den Themen Gesundheit und Pflege, Bildung und soziales Engagement. Der Deutsche Seniorentag wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen – kurz BAGSO -ausgerichtet.
Die BAGSO vertritt über ihre 117 Mitgliedsorganisationen viele Millionen ältere Menschen in Deutschland. Mit ihren Publikationen und Veranstaltungen – dazu gehören vor allem auch die alle drei Jahre stattfindenden Deutschen Seniorentage – wirbt die Arbeitsgemeinschaft für ein möglichst gesundes, aktives und engagiertes Älterwerden.
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Reader Comments
Martina Lenzen
Pflegenotstand ist nicht nur ein Wort, es sind Menschenrechtsverletzungen, Verletzung der Menschenwürde.
Ich nehme an, dass niemand Interesse daran hat, mal zu sagen, wie viel Geld Funktionäre gekostet haben, kosten. Alexander Jorde wird nicht mehr ignoriert wie die Verfassungsklage von Alexander Frey, Claus Fussek, der seit fast vierzig Jahre die Pflegemissstände benennt. Ich empfinde es als Provokation, wenn Ministerinnen und Minister, die die Verantwortung für diese Entwicklung haben, jetzt so tun, als wären ausgerechnet sie passive Zuschauer gewesen, die nichts hätten ändern können. Alles bekannt.
Und die ehemalige Kurzzeitgesundheitsministerin Lehr – immer Gedönsamt – lacht und tut so, als wäre alles gut. Das Geld dieser Events sollte ins System.
Die Einschmeichelei bei den Ehrenamtlichen ist sehr durchschaubar
Walter Scheels Frau kritisierte die Pflege ihres dementen Mannes. Schweigen in der Politik.
Gauck nahm ihr den Dienstwagen weg.
Seit 87 diese Veranstaltungen, immer weniger Geld für Alte, jeden ins System gesteckt in der Pflege.
Und jetzt: eine Pflegekammer mit Funktionären, die wohl wie die Ärztekammer agiert.
Vielleicht wäre es besser nichts zu sagen, diese Veranstaltungen mal zu lassen.
Was war in den letzten Jahren denn wegweisendes von diesen Organisationen ausgegangen?
Blüm und Süßmuth, Seehofer… alle mal Gesundheitsminister.
Dass Versuche an dementen Menschen erlaubt sind, ist schockieren.
Wohl niemand – keiner der Damen und Herren der Veranstaltung – werden sich als Versuchskaninchen zur
Verfügung stellen.
Die Pflege hatten andere Länder anders organisiert als wir. Der Staat überließ die Pflege und die Kontrolle denen, die dran verdienen.
Whistleblower gibt es, sie wurden ignoriert und auch als Denunzianten diffamiert.