Dortmund: Online-Anmeldungen für die Kita sollen künftig die Nerven der Eltern und der Hauptamtlichen schonen

Fabido Familienzentrum Stollenstraße
Die Kinder haben gut lachen – zumindest dann, wenn die Eltern für sie einen Betreuungsplatz bekommen haben.

Kann ich meine Arbeit nach der Elternzeit wieder aufnehmen? Bekomme ich einen Kitaplatz bei mir in der Nähe? Wie lang sind die Wartezeiten und wie ist vor Ort das Angebot? Für Eltern ist die Suche nach einem Betreuungsplatz mitunter eine nervliche Zerreißprobe. Um – wie in der Nordstadt – überhaupt einen Platz zu bekommen, melden die Eltern ihren Nachwuchs gleich in verschiedenen Einrichtungen an. Doch wie groß die Nachfrage wirklich ist und wo ist wann etwas frei, das ist so kaum zu ermitteln. Abhilfe schaffen soll nun eine Online-Anmeldung, an die nicht nur die 101 städtischen, sondern auch die 200 Kitas in freier Trägerschaft angeschlossen werden können.

Es gibt in Dortmund rund 21.500 Plätze in Kitas, Kindergärten und der Tagespflege

Der Verwaltungsvorstand der Stadt Dortmund hat am Dienstag (23.01.2018) beschlossen, eine Software zur Online-Anmeldung von Kindern in Kitas und in der Kindertagespflege anzuschaffen. Die Kosten belaufen sich auf 156.000 Euro.

Gut angelegtes Geld. Denn die Verwaltung der Anmeldungen ist keine Kleinigkeit: Es gibt 18.806 Plätze in Kindergärten und Kindertageseinrichtungen sowie 2740 Plätze in der Kindertagespflege.

„Wir wissen, dass viele Mütter und Väter darauf warten, dass sich das Anmeldeverfahren für ihr Kind vereinfachen wird. Die neue Online-Plattform wird ihnen – aber auch den Trägern und Planern im Jugendamt – eine wertvolle Unterstützung sein“, verspricht Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger.

Zudem ist mit Hilfe tatsächlicher Anmelde- und Wartelistendaten eine aussagekräftigere Angebots- und Bedarfsplanung möglich. Auch die Arbeit der Koordinierungsstelle des Jugendamtes zur Verwirklichung des Rechtsanspruches auf einen Betreuungsplatz wird erleichtert.

Jugendamt will mit der Software für mehr Transparenz sorgen

Die Kinder sind in den neuen Räumen mittlerweile heimisch geworden. Foto: Alex Völkel
Auch die Tagespflegeangebote sollen an das System angeschlossen werden. Archivfotos: Alex Völkel

Denn Kinder ab der Vollendung ihres ersten Lebensjahres haben einen gesetzlichen Anspruch auf Förderung in Kitas oder in Kindertagespflege. Kinder ab dem dritten Lebensjahr besitzen einen Rechtsanspruch auf einen Platz in Kitas.

Voraussetzung dafür, einen Betreuungsplatz für sein Kind zu bekommen, ist zunächst die Anmeldung durch die Eltern bei den Trägern von Kitas vor Ort und/oder bei der Koordinierungsstelle des Jugendamtes.

Um die Chancen auf einen Betreuungsplatz zu erhöhen, melden zurzeit Eltern ihre Kinder in der Regel in mehreren Kitas an. Diese Mehrfachanmeldungen überfüllen die oftmals bestehenden Wartelisten der Kitas, da sie untereinander nicht abgeglichen werden können. Zudem wird die tatsächliche Platzvergabe an die Eltern den anderen „betroffenen“ Einrichtungen nicht bekannt. Es mangelt an Transparenz.

Das soll sich nun ändern. Für den Kauf der Software und den Einführungsprozess sorgt das Jugendamt. Das Verfahren wird allen Dortmunder Trägern zur Verfügung gestellt, damit diese mit den eingehenden Anmeldungen von Eltern ebenfalls weiter arbeiten können.

Das neue Online-System soll schnellstmöglich eingeführt werden

Diese Transparenz ist besonders wertvoll: Das Online-Anmeldeprogramm funktioniert dann nicht nur zwischen den Eltern und dem Jugendamt, sondern dient zugleich der Kommunikation zwischen Eltern, Einrichtungen und Trägern. Relativ zeitnah ist dann klar, wo welches Kind unterkommt und ob es freie Plätze gibt.

Wann genau die Software an den Start gehen kann, ist noch nicht klar. Schneckenburger hofft, dass dies schon zum neuen Kindergartenjahr klappt. Denn einen Schnellschuss mit einem nicht ausgereiften System soll es nicht geben. Allerdings ist Dortmund hier nicht Vorreiter. Das System ist bereits in anderen Städten im Einsatz.

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