Von Sascha Fijneman
Die Problematik ist seit Jahren bekannt. Der Handlungsbedarf wird immer akuter. Und doch ist bisher nicht viel geschehen, um die durch den steigenden Grundwasserspiegel verursachten winterlichen Überflutungen des Hoeschparkwaldes in direkter Nachbarschaft der Westfalenhütte, einzudämmen oder im besten Falle komplett zu verhindern. Der zuständige Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit hat nun endlich konkrete Beschlüsse gefasst.
Marodes und leistungsschwaches Grundwasserregulierungssystem wird ersetzt
Der Plan sieht vor, insgesamt vier neue und leistungsfähigere Tiefbrunnenschächte inklusive Pumpen zu errichten. Hier wird das Grundwasser gesammelt und anschließend in die bereits bestehenden Abwasserkanäle gepumpt. Die Schächte und Pumpen sollen mit der notwendigen und zeitgemäßen Strom- und Steuerungstechnik ausgestattet werden. Zudem sollen zusätzliche Druckrohrleitungen verlegt werden.
Dies hat der Ausschuss einstimmig beschlossen. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens sollen die Bauarbeiten noch in diesem Jahr beginnen und voraussichtlich bis zum Frühjahr 2018 abgeschlossen sein. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 200.000 Euro.
Da Abschreibungen und Investitionen im Wirtschaftsplan der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund, die für die Bewirtschaftung des Hoeschparks und seiner Anlagen verantwortlich sind, berücksichtigt wurden, sollen die Planungen auch über diesen finanziert werden.
Die Stadt Dortmund sieht Thyssen Krupp nicht in der Verantwortung
Nachdem die Stadt Dortmund das Grundstück im Jahr 2004 von der Thyssen Krupp Stahl AG übernommen hatte, stand lange Zeit der Vorwurf im Raum, das Unternehmen habe durch den Rückbau der Industrieanlagen die Entwässerung zerstört.
Das Unternehmen trage somit ein Großteil der Verantwortung, dass das „Brügmanns Hölzchen“ im Frühjahr einer Seenlandschaft gleiche, kritisierten KommunalpolitikerInnen und der Freundeskreis Hoeschpark.
„Historische Aufnahmen des Geländes um den Hoeschpark und das benachbarte Grundstück der Westfalenhütte belegen, dass das Gebiet auch schon vor der Ansiedlung der Schwerindustrie durch seine topografische Beschaffenheit hydrogeologisch zur Vernässung neigte“, weist Bernd Kruse, Geschäftsführer der Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund, zurück.
Viele Bäume des „Brügmann Hölzchens“ mussten aufgrund der Überflutungen gefällt werden
Außerdem habe die Stadt diese Rückbaumaßnahmen ausdrücklich vom Unternehmen verlangt. Fakt bleibt jedoch, dass der Grundwasserspiegel nach diesen Demontagen stetig weiter angestiegen ist und hier speziell im Bereich des tieferliegenden „Brügmanns Hölzchens“ zu teils massiven Überschwemmungen führte.
Wege, Spiel- und Freizeitstätten mussten mehrfach für Monate gesperrt werden. Es gibt enorme Folgeschäden für den Baumbestand – größtenteils stehen bzw. standen hier Eichen und Buchen. Durch Pilzbefall und Wurzelfäule befallen, mussten bereits im letzten Jahr zahlreiche Bäume gefällt werden. Das Thema Wiederaufforstung wird angegangen, sobald die Entwässerung wieder funktioniert.