Was lange währt, wird endlich gut? Vor 13 Jahren sind die Beschäftigten des städtischen Planungsamtes aus dem unter Denkmalschutz stehenden Dortberghaus ausgezogen. Bereits zur WM 2006 sollte zwischen Sparkasse und Hautbahnhof ein Hotel entstehen. Doch passiert ist bislang nichts. Nun der neue Vorstoß: Anfang 2018 sollen die Arbeiten am Dortberghaus beginnen. Das prägende Gebäude am Eingang zur Dortmunder Innenstadt soll zu einem modernen IntercityHotel werden.
Der Dortmunder Architekt Ralf Schulte-Ladbeck plant das neue Hotel an der Katharinenstraße
Das Haus soll über 230 Zimmer, einen Konferenzbereich im Erdgeschoss mit drei Konferenzräumen (zusammenlegbar) zzgl. zwei Board-Rooms, ein Restaurant, eine Bistro-Lounge und eine Bar verfügen.
Für den Entwurf des Hotels zeichnet der Dortmunder Architekt Ralf Schulte-Ladbeck verantwortlich. Über die architektonischen Aufgaben hinaus, übernahm er auch die Funktion des Projektpartners. Öffentliche Bereiche und Zimmer werden von den Mailänder Designer und Innenarchitekten Matteo Thun & Partners gestaltet.
„1937 wurde mit dem Bau dieses inzwischen denkmalgeschützten Gebäudes begonnen. 80 Jahre später schlagen wir nun ein neues Kapitel auf. In seinen Anfängen als Verwaltungsgebäude der Bergwerks AG genutzt, wirft die kommende Nutzung als Hotel auch ein Schlaglicht auf den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte“, betont Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Die denkmalgerechte Umgestaltung und neue Nutzung des Dortberghauses werde diesen zentralen Eingangsbereich der Dortmunder Innenstadt weiter aufwerten, so der OB.
Hervorragende Lage und gute Erreichbarkeit sprachen für die Immobilie
„Die hervorragende Lage in Dortmund als wichtigster Verkehrsknotenpunkt des östlichen Ruhrgebiets und die gute Erreichbarkeit aus der gesamten Region durch den benachbarten Hauptbahnhof bilden für dieses Hotel optimale Voraussetzungen“, betont Thorsten Testorp, geschäftsführender Gesellschafter der B&L Gruppe. Sie hatte 2016 das leerstehende Gebäude übernommen.
„Dortmund ist der optimale Standort für unser IntercityHotel der nächsten Generation. Die bevölkerungsreichste Stadt der Metropolregion Rhein-Ruhr nimmt durch ihre zentrale Lage eine wichtige Rolle für Privat- und Geschäftsreisende ein“, so Joachim Marusczyk, Geschäftsführer der IntercityHotel GmbH.
Die Baugenehmigung liegt bereits vor und in den vergangenen Wochen konnten alle Abstimmungen mit den Nachbarn und der Denkmalbehörde abgeschlossen werden. Die Vergabe an den Generalunternehmer ist in Vorbereitung. Für die IntercityHotel GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der in Frankfurt ansässigen Steigenberger Hotels AG (Deutsche Hospitality) ist dies bereits der siebte Standort, der von der B&L Gruppe realisiert wird.
IntercityHotel ist eine Marke der „Deutschen Hospitality“. Sie steht nach eigener Aussage für moderne Stadthotels der gehobenen Mittelklasse. IntercityHotels befinden sich nur wenige Gehminuten entfernt von Bahnhöfen oder Flughäfen. Das Portfolio umfasst über 40 Hotels in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Oman und China. Weitere Marken der „Deutschen Hospitality“ sind „Steigenberger Hotels and Resorts“ mit 60 Standorten sowie „Jaz in the City“ mit Hotels.
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Stadt Dortmund
Gesundes Wachstum für den Hotelmarkt Dortmund
Der Standort Dortmund hat sich mit dem Masterplan ERLEBNIS.Dortmund vorgenommen, bis 2024 auf zwei Millionen Übernachtungen zu wachsen. Dieses Ziel spiegelt sich in der Entwicklung, der für Investoren und Hotelbetreibern wichtigsten Kennzahlen wider: Zimmerauslastung, Zimmerpreise und Performance. Eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsförderung, die heute im Verwaltungsvorstand vorgestellt wurde, belegt diesen Heimvorteil. Anbei die Zusammenfassung der wichtigsten Daten, Zahlen und Schlussfolgerungen.
Wie entwickelt sich der Dortmunder Hotelmarkt?
Eine Untersuchung von Schollen Hotelentwicklung belegt die ausgeprägte Dynamik des Dortmunder Hotelmarktes seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010:
– Dortmund liegt mit 1,2 Mio. Übernachtungen derzeit auf Rang 23 der TOP-25 Großstädte. Dortmund ist damit vergleichbar mit Städten wie Bonn, Cuxhaven, Essen, Münster, Freiburg etc. - Das durchschnittliche jährliche Wachstum der Nachfrage (Übernachtungen) von 2006 bis 2016 beträgt 3,5% und übersteigt damit das Wachstum des Angebotes (Betten) von 2,0%. - Im ersten Quartal 2017 stiegen die Übernachtungszahlen um 8,1%. - Die Dortmunder Häuser sind 2016 mit einer Bettenauslastung von 46% gut belegt. Der bundes- und landesweite Durchschnitt liegt weit darunter bei rund 37%. - Dortmund hat z. Z. 65 Beherbergungsstätten mit insgesamt 7131 Betten. Hierzu zählen neben Hotels und Hotels garnis auch Gasthöfe, Pensionen, Erholungs-, Ferien-, Schulungsheime, Hütten, Jugendherbergen, Vorsorge- und Rehakliniken, Campingplätze. Insgesamt weist Dortmund ca. 1,2 Mio. Übernachtungen aus. - Der eigentliche Hotelmarkt besteht aus 31 Hotels und 22 Hotels garnis mit rund 6000 Betten. Rund 1 Mio. Übernachtungen entfallen auf den Hotelmarkt. - Das heißt: Nicht nur die Übernachtungszahlen sind gestiegen, sondern auch die durchschnittliche Zimmerauslastung (2011 61,5%, 2016 67%). - Der durchschnittliche Zimmerertrag stieg von 2011 zu 2015 um 12% (von 42 auf 47 Euro). Alle Kennzahlen führen zu einem verstärkten Interesse von Hotelinvestoren und Betreibern.
In den letzten Jahren war der Dortmunder Hotelmarkt also eher von zu wenig Bewegung am Markt geprägt, was nun zu den neuen Investitionen am Hotelmarkt in Dortmund führt. Das gilt aber nicht nur für Neubauten, sondern auch Bestandshäuser werden renoviert. Zuwächse in Bettenzahlen gibt es zudem nicht nur bei Ketten, sondern auch im inhabergeführten Bereich.
Ein potentieller Wachstumsbereich bei Übernachtungen kommt von den ausländischen Gästen, die bereits einen Anteil von 24% ausmachen. Der Hauptteil der Übernachtungen mit zwei Drittel der Gäste sind nach wie vor Geschäftsreisende. Hierbei gilt zu beachten, dass Kongresse und Fachtagungen nur in eine Stadt kommen, die über die notwendigen Bettenkapazitäten verfügen. Daher benötigt die Stadt Wachstum am Hotelmarkt, um mehr Veranstaltungen, Events, Messen und Tagungen in die Stadt zu holen.
Betrachtet man nun die Zahlen von 2016 als Marktausgangspunkt, so ergibt sich aus einem jährlichen Wachstum von 7% bis 2024 eine Übernachtungszahl von rund 2 Mio. (im ersten Quartal 2017 wurde übrigens bereits eine höhere Steigerung von 8,1% erzielt).
Neben der beschriebenen lokalen Dynamik durch die vorhandene Nachfrage sind globale Immobilienentwicklungen für die erhöhte Nachfrage von Investoren verantwortlich. In den A-Städten werden nahezu unbegrenzt neue Hotelkapazitäten aufgebaut, bei massiv steigenden Grundstückspreisen, die die Rentabilität nach unten schrauben. Dortmund bietet hier aufgrund der Grundstückspreise und der zu erwarteten Auslastung gute Rentabilitätsprognosen.
Aktuelle Projekte sind: - B&B Hotel am Burgwall, 114 Zimmer, Eröffnung 2017/18 - Hampton by Hilton, PHOENIX See, 130 Zimmer, Eröffnung 2017/18 - Novum Styles, Rheinische Str., 200 Zimmer, Eröffnung 2018 - InterCity-Hotel, Dortberghaus, 220 Zimmer, Eröffnung Ende 2018 - Hotel Coffee Fellows, Schwarze-Brüder-Weg, 65 Zi., Eröffnung 2018 - Hotel Gabelsbergerstr., 98 Zimmer, Eröffnung 2018 - Leonardo Hotel, Burgwall, 190 Zimmer, Eröffnung 2019 - BASECamp Dortmund, 60 Zimmer, Eröffnung 2019 - Romberg-Höfe, Rombergpark, 100 Zimmer, Eröffnung noch offen - Albertus-Magnus-Kirche, Nordstadt, Zimmer u. Eröffnung noch offen
Fazit
Der Dortmunder Hotelmarkt hat ein ausgeprägtes Entwicklungspotential vor allem im 2-3 Sterne Segment. Die Untersuchung von Schollen Hotelentwicklung bestätigen die Grundannahmen der Hotelmarktstudie Dortmund aus dem Jahr 2014 und belegen die positive Entwicklung auf dem Markt.
Diese Entwicklung führt insgesamt zu einer Aufwertung des Dortmunder Hotelmarktes. Neue Hotelkapazitäten sind notwendig, um neue Kongress-, Messe- und Veranstaltungsformate für die Stadt zu gewinnen.
Von den 1,2 Mio. Übernachtungen heute entfallen rund eine Million auf Hotelübernachtungen. Bei angestrebten zwei Millionen Übernachtungen würden rund 1,6 Mio. Übernachtungen auf Hotels entfallen. Dies ist eine Steigerung von 60%. Rechnet man aufgrund der Attraktivitätssteigerung Dortmunds mit einer höheren Gesamtauslastung und einer höheren Zimmerbelegungsquote, da mehr Freizeitreisende kommen, ist der Mehrbedarf von 1700 Zimmern kompatibel mit dem avisierten Ziel von 2 Mio. Übernachtungen. Ob es am Ende 100 Zimmer mehr oder weniger werden, entscheidet letztendlich der Markt.
Luccio
Wenn man jetzt über die Katharinenstraße geht, sieht man, dass die ganze Natursteinfassade abgeschlagen wird, wahrscheinlich um Wärmedämmung aufzubringen. Baudenkmal ade …