Eine besondere Erinnerungsaktion findet am Mittwoch, den 18. Dezember, von 15 bis 18.30 Uhr in der Jugendkirche im Markuszentrum in der Gut-Heil-Straße statt. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk IBB e.V. Und der Jugendring Dortmund wollen an die ermordeten jüdischen Kinder von Westerbork erinnern.
Alle 1145 Kinder und Jugendliche des Transports No. 15 wurden ermordet
Vor über 70 Jahren, im Mai und Juni1943, verließen hunderte „Reichsbahn“-Waggons das SS-„Durchgangslager“ Westerbork in den besetzten Niederlanden. Die Deportationen galten der jüdischen Bevölkerung Hollands und den aus Deutschland geflüchteten Emigranten. Ziel war ein Ort namens Sobibór.
Die Massenverschleppungen nahmen immer größere Ausmaße an, als der Transport No.15 die Grenze überquerte und auf dem deutschen Schienennetz „nach Osten“ fuhr: In den 46 Waggons saßen 1.145 Kinder und Jugendliche, zusammen mit 2.000 weiteren Opfern. Die Kinder und Jugendlichen wurden direkt nach der Ankunft ermordet. Von Transport No.15 kehrte niemand zurück.
Zahlreiche jüdische Familien aus dem heutigen NRW, die im niederländischen Exil lebten, waren mit ihren Kindern von den Deportationen betroffen. Unzählige Kinder und Jugendliche, deren Familien aus dem heutigen NRW stammten, wurden aus den Niederlanden in den Osten deportiert und in den Gaskammern ermordet.
Dortmunder Jugendliche bewahren die Opfer vor dem Vergessen
Gemeinsam mit engagierten Jugendlichen bewahren Dortmunder Jugendliche diese Kinder vor dem Vergessen. Über 1.000 Jugendliche besuchten die Ausstellung im Zug der Erinnerung. Mehr als 200 Jugendliche besuchten in diesem Jahr das Durchgangslager Westerbork.
Zudem führten drei mehrtägige Gedenkstättenfahrten nach Amsterdam. Dortmunder Jugendliche gedachten der Opfer in Westerbork und nahmen an der offiziellen Gedenkfeier zum 70. Jahrestag des Aufstandes von Sobibor teil.
In der Jugendkirche wird es am 18. Dezember zwischen 15 und 18.30 Uhr mehrere Workshops geben. Mit von der Partie sind auch mehrere Zeitzeuginnen, die über ihre Erlebnisses in der Nazizeit berichten werden.
Das geplante Workshop-Programm:
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aus zwei von sieben Workshops wählen:
WS 1: Gespräch mit der Zeitzeugin Mirjam Ohringer, die als Jugendliche im niederländischen Widerstand aktiv war.
WS 2: Gespräch mit der Zeitzeugin Eva Weyl, die als Kind das Lager Westerbork überlebte.
WS 3: Gespräch mit dem Zeitzeugen Micha Schliesser, der als Kind das Lager Westerbork überlebte.
WS 4: 70 Jahre Aufstand im Vernichtungslager Sobibor – Dortmunder Jugendliche erzählen von ihrem Besuch im Oktober 2013 in Polen
WS 5: Von Dortmund über die Niederlande/ Westerbork ins Vernichtungslager Jugendliche berichten über ihre Recherchen
WS 6: Weil Hannelore jüdisch war – Schüler präsentieren ihre Ausstellung Pause mit Imbiss
Es gibt zudem einen musikalischen Beitrag. Das Grußwort hält Ullrich Sierau, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund. Im Anschluss gibt es Berichte aus den Workshops. Außerdem soll eine gemeinsame Abschlusserklärung entstehen. Gegen 18.30 Uhr soll die Veranstaltung beendet sein.
Anmeldung für Gruppen und Schulklassen erwünscht
Zur Erleichterung der Planungen bitten die Veranstalter Schulklassen und Jugendgruppen um Rückmeldung an: Heiko Hamer, Internationales Bildungs- und Begegnungswerk e.V. (IBB) Bornstr. 66, 44145 Dortmund. Telefon Durchwahl: +49 (0231) 952096 – 14 Telefon Zentrale: +49 (0231) 952096 – 0 Fax: +49 (0231) 521233 E-Mail: hamer@ibb-d.de