In die Internationale Kindergruppe im Markus-Gemeindehaus in der Nordstadt kommen auch die Erwachsenen gerne

In der Internationalen Kindergruppe fühlen sich auch Erwachsene wohl. Fotos: Roland Klecker/ dofoto.de
In der Internationalen Kindergruppe fühlen sich auch Erwachsene wohl. Fotos: Roland Klecker/ dofoto.de

Von Susanne Schulte

Jeden Freitag um halb fünf hat Regine Tews im Keller des Markus-Gemeindehauses alles vorbereitet, damit die Jungen und Mädchen, die zwei Stunden in der Kindergruppe verbringen wollen, eine schöne Zeit haben. Wie viele Kinder kommen, das weiß sie nie. Vorbereitet ist sie aber stets auf ein gutes Dutzend. Am Freitag vor der Karwoche sind es nur Zainab und ihr Bruder Mehdi, die gespannt in den Backofen gucken, wo die Nutella-Muffins aufgehen.

Ehrenamtliche kümmern sich wöchentlich zwei Stunden lang um die Jungen und Mädchen

Die beiden Konfirmandinnen Svenja Virginia Senf und Alissa Lawson helfen gerne.
Die beiden Konfirmandinnen Svenja Virginia Senf und Alissa Lawson helfen gerne.

„Wir sind eine teiloffene Einrichtung. Wenn die Kinder nicht kommen, wissen wir nicht, warum“, sagt Regine Tews. Vermutlich sind es die beginnenden Ferien, die die Kinder fernhalten. Tews hat vor fünf Jahren die Leitung der Gruppe übernommen – ehrenamtlich.

Davor kam sie auch schon regelmäßig als Gast mit ihrem Sohn Jonas. Als ihre Vorgängerin aufhörte und man sie fragte, ob sie die Verantwortung übernehmen wolle, stimmt sie zu. Seitdem plant sie Spiele und sucht Kochrezepte heraus und bekommt stets Unterstützung von weiteren Ehrenamtliche. Zurzeit sind das die Konfirmandinnen Svenja Virginia Senf und Alissa Lawson.

Die beiden Jugendlichen der Gertrud-Bäumer-Realschule wollen sich auch nach Konfirmation weiter um die Kinder- und Jugendarbeit in der Lydia-Kirchengemeinde, zu der der Bezirk Markus gehört, kümmern. Dazu nehmen sie an Teamer-Workshops teil, helfen beim Konfirmationsunterricht und in der Kinderkirche.

Nationalität und Religionszugehörigkeit werden nicht abgefragt – Die Teilnahme ist kostenlos

Regina Tews kocht mit den Gastkindern Mehdi und Zeinab sowie ihrem Sohn Jonas Tews.
Regina Tews kocht mit den Gastkindern Mehdi und Zeinab sowie ihrem Sohn Jonas Tews.

Die Kindergruppe existiert seit mehr als zehn Jahren. Als der Gemeinde damals das Geld für die hauptamtliche Jugendarbeit ausging, war es ein Konfirmand, der alles dransetzte, um die Angebote für die ganz Jungen aufrechtzuerhalten, erinnert sich Pfarrerin Birgit Worm-Nigmann.

Er habe in der Gemeinde ehrenamtliche MitstreiterInnen gesucht und gefunden und so die Gruppe am Laufen gehalten. Der Besuch ist für die Kinder kostenlos. Niemand muss sich anmelden – wer kommt, ist da.

Nationalität und Religionszugehörigkeit spielen keine Rolle, die Schar ist international. Die Jungen und Mädchen haben Pässe aus vielen Ländern. Der christlichen Kirchen gehören die wenigstens an.

MÖWe gefällt die Arbeit so gut, dass sie eine Honorarkraft zur Unterstützung schickte

Und weil man die Gruppe nicht besser hätte erfinden können, spendierte die Mission Ökumene und Weltverantwortung, abgekürzt MÖWe, der Lydiagemeinde auf ihrem Weg zur Internationalen Gemeinde eine Honorarkraft: Morya Gnanko ist für 15 Stunden die Woche in der Gemeinde tätig, unterstützt die PfarrerInnen bei der Ausbildung der KonfirmandInnen und Regine Tews in der Kindergruppe.

„Als er im letzten Jahr plötzlich vor mir stand, an einem Nachmittag, an dem ganz viele Kinder hier waren und der Trubel groß, habe ich nur gedacht: Den schickt der Himmel.“

Ehemaliger ehrenamtlicher Betreuer kommt alle zwei Wochen extra aus Viersen angereist 

Heute steht die Ostereiersuche auf dem Programm.
Heute steht die Ostereiersuche auf dem Programm.

Gnanko ist studierter Theologe und studiert zurzeit Sozialpädagogik. Sein Berufswunsch: Diakon. Dennis Deutges, ein weiterer Ehrenamtlicher, reist alle zwei Wochen aus Viersen an. Dort arbeitet er seit einigen Wochen als Erzieher.

Früher war er jahrelang im Markus-Bezirk in seiner Freizeit und auch während der Ausbildung in der Kinderkirche aktiv. Die Atmosphäre gefiel und gefällt ihm immer noch so gut, dass er regelmäßig an die alte Stätte seines Wirkens zurückkommt. Gerne ruft er vorher Regine Tews an, möchte wissen, was für den Freitag geplant ist und was gekocht wird.

Denn die zwei Stunden enden immer mit einem Essen. Das ist mal süß, mal herzhaft. „Auch die Kinder dürfen sich was wünschen.“ Und es sind nicht nur Nudeln, die dann auf dem Herd garen. Es gibt Gemüsesuppe und Reibeplätzchen, Hot Dogs mit selbstgebackenen Quarkbrötchen. Das Essen ist, wie der Besuch der Gruppe, für die Kinder kostenlos.

Bei der Ostereiersuche haben die Erwachsenen genauso viel Spaß wie die Kinder

Weil in zehn Tagen Ostern ist, steht für diesen Freitag auch noch die Eiersuche auf dem Programm. Zwölf Körbchen hat Regine Tews gebastelt und gefüllt, sie weiß ja nie, wie viele Kinder kommen. Zeinab und Mehdi machen sich nebenan im Konfirmandenraum auf die Suche.

Die BetreuerInnen scheinen aufgeregter als die Kinder zu sein. Ein Körbchen findet sich im Schrank, das zweite taucht und taucht nicht auf. Morya Gnanko, der es versteckt hat, muss Hilfe geben. „Warm, wärmer, heiß, ganz heiß.“ Unterm Billardtisch ist es zu finden.

Weil es der letzte Tag vor den Ferien ist – dann macht auch die Kindergruppe Pause – gibt es trotz des süßen, bereits verspeisten Imbisses, noch ein Nudelpfanne. Die lässt sich niemand entgehen, auch die Erwachsenen nicht.

Tipp: Die Kindergruppe kommt wieder zusammen am Freitag, 28. April, um 16.30 Uhr im Markus-Gemeindehaus an der Gut-Heil-Straße neben der Markuskirche. Alle Jungen und Mädchen zwischen 4 und 12 Jahren sind willkommen. Wenn die Eltern dabei bleiben möchten, ist das selbstverständlich gern gesehen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Teilnahme ist kostenlos.

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