Alte Handys sind wahre Schatzkisten für Rohstoffe: Start für landesweite Handy-Sammelaktion in Dortmund

Vor der Reinoldikirche fiel der Stadtschuss für die Alt-Handy-Sammelaktion.
Vor der Reinoldikirche fiel der Stadtschuss für die Alt-Handy-Sammelaktion.

Eine Initiative von Kirchen und der Eine-Welt-Arbeit ruft zum Sammeln alter Handys auf. Mit der Handy-Aktion NRW werden sie umweltgerecht recycelt. Der Erlös der Aktion geht an Menschenrechtsprojekte im Bergbaubereich in Entwicklungsländern.

Kupfer, Zinn, Silber, Gold, Coltan: 60 Rohstoffe stecken in einem Handy

Alte Handys sind wahre Schatzkisten: Etwa 60 Rohstoffe stecken in einem Handy, darunter 30 Metalle wie Kupfer, Zinn, Silber, Gold, Coltan – die Liste der Metalle ist lang. Viele Rohstoffe werden unter Bedingungen abgebaut, die gegen Menschenrechte verstoßen und Natur zerstören.

Durch den Zinnabbau in Indonesien entstehen beispielsweise unfruchtbare Kraterlandschaften, ganze Regenwälder und Felder werden zerstört. Kleinbauern können ihre Böden nicht mehr bewirtschaften und verlieren ihre Lebensgrundlage. Der Bergbau bedroht zudem zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.

Der Coltanabbau im Osten der Demokratischen Republik Kongo verursacht gewalttätige Konflikte. Verschiedene Milizen kämpfen um den Zugang zu diesen wertvollen Rohstoffen. Besonders Frauen und Kinder leiden unter dieser Gewalt. Zehntausende Kinder wurden zum Dienst an der Waffe gezwungen.

Handy-Aktion NRW blickt auch auf die Schattenseiten der Handyproduktion

Handy-Aktion NRWDie Handy-Aktion NRW blickt deswegen auch auf die Schattenseiten der Handyproduktion für Menschen und Umwelt. Die Folgen des Bergbaus werden mit Hilfe von Infomaterialien zu verschiedenen Ländern aufgezeigt. Daneben gibt es Bildungsmaterial vor allem für Jugendliche.

In deutschen Haushalten liegen schätzungsweise rund 104 Millionen ungenutzter Mobiltelefone in Schubladen und Kisten – und somit wertvolle Rohstoffe. Angesichts der Folgen des Rohstoffabbaus ist es umso wichtiger, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und ausgediente Handys fachgerecht zu recyceln.

Rohstoffe werden somit zurückgewonnen und der illegale Export von Elektroschrott wird vermieden, etwa nach Ghana, einem Partnerland Nordrhein-Westfalens.

Der Erlös der Handy-Aktion NRW geht an Projekte von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), die sich für Menschenrechte auf den Philippinen, in der DR Kongo und in Südafrika einsetzen.

Aktion soll bis zum Kirchentag in Dortmund im Juni 2019 laufen

Die Handy-Aktion NRW, die bis zum Kirchentag in Dortmund im Juni 2019 dauern soll, ist ein Projekt des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung, des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, SÜDWIND e.V., Open Globe – Eine Welt Netz NRW e.V. sowie des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland.

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  1. Handyaktion NRW

    Dortmunder werfen Handys in Sammelboxen: Bisher 50 Altgeräte im Reindoldiforum gesammelt

    Erster Erfolg für die Handy-Aktion NRW in Dortmund: Im Reinoldiforum – dem Infozentrum der evangelischen Kirche – wurden binnen drei Wochen mehr als 50 nicht mehr benutzte Handys in eine Sammelbox geworfen. „Die Kiste war übervoll und wurde bereits durch eine neue leere ausgetauscht“, teilte Johanna Schäfer vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen am Mittwoch mit. Zwei Althandys pro Tag seien ein erfreuliches Sammelergebnis.

    Für Bürger und Bürgerinnen in Dortmund, die unbenutzte Handys abgeben wollen, steht eine weitere Sammelbox im Haus Landeskirchlicher Dienste (HLD) der westfälischen Kirche in der Olpe 35 bereit. Dort gibt es im Amt für MÖWe auch Informationsmaterial und Bildungsmaterial zur Handy-Aktion NRW, die landesweit stattfindet und bis zum Kirchentag 2019 in Dortmund dauern wird.

    „Viele Rohstoffe werden unter Bedingungen abgebaut, die gegen Menschenrechte verstoßen und Natur zerstören“, betont Schäfer. Deshalb sollen Handys möglichst lange genutzt und später recycelt werden. In Mobilfunktelefonen stecken wertvolle Rohstoffe, darunter 30 Metalle wie Kupfer, Zinn, Silber, Gold oder Coltan – manche davon können wieder verwendet werden.

    Die Handy-Aktion NRW – eine Initiative von Kirchen und der Eine-Welt-Arbeit – ruft zum Sammeln alter Mobilfunktelefone auf. In deutschen Haushalten liegen schätzungsweise rund 104 Millionen ungenutzter Geräte in Schubladen und Kisten – und somit wertvolle Rohstoffe. Angesichts der sozialen und ökologischen Folgen des Rohstoffabbaus will die Aktion dazu anregen, das eigene Konsumverhalten zu hinterfragen und dabei mithelfen, ausgediente Handys fachgerecht zu recyceln. Auch der illegale Export von Elektroschrott etwa nach Ghana, einem Partnerland Nordrhein- Westfalens, soll vermieden werden.

    Der Erlös der Handy-Aktion NRW geht an Projekte von Brot für die Welt und der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), die sich für Menschenrechte auf den Philippinen, in der DR Kongo und in Südafrika einsetzen. Die Handy-Aktion NRW ist ein Projekt des Amtes für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung sowie des Amtes für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen, des Südwind-Instituts, des Vereins Open Globe – Eine Welt Netz NRW sowie des Gemeindedienstes für Mission und Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland. In Kooperation mit Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst, der VEM und der Handy-Aktion in Baden- Württemberg.

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