Ausgezeichnet: Die UZWEI, Etage für kulturelle Bildung im Dortmunder U, hat den 1. Preis beim Bundeswettbewerb „Rauskommen“ gewonnen. Vergeben wurde der mit 2500 Euro dotierte Preis für das Kunst- und Ausstellungsprojekt „Über Sinne“ mit sehbehinderten und blinden Kindern und Jugendlichen der Martin-Bartels-Schule Dortmund.
Projekte kultureller Bildung aus ganz Deutschland waren nominiert
Der Preis belohnt nicht nur die Idee, eine Kunstausstellung mit Sehbehinderten zu konzipieren und die Werke aus allen Bereichen selbst zu gestalten.
Prämiert wurde auch die Zusammenarbeit der beteiligten Akteure: Für das Projekt kooperierte die UZWEI mit kontextmedien, der Martin-Bartels-Schule sowie dem Fachbereich Rehabilitationswissenschaften der TU Dortmund.
Beteiligt waren 60 Schülerinnen und Schüler sowie 10 Kunstschaffende aus Fotografie, Film, Multimedia, Musik/Rap, Bildende Kunst, Theater und Hörspiel.
Nominiert für den Preis waren Projekte kultureller Bildung aus ganz Deutschland, die es Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihre Stärken zu zeigen und die die Zugänglichkeit von Angeboten der kulturellen Bildung verbessern.
„Über Sinne“ ist eine gemeinsame Ausstellung für Sehende und Sehbehinderte
„Eine Ausstellung muss wie eine Karussell-Fahrt sein“, lautete die Antwort einer blinden Schülerin auf die Frage, was für eine Art von Museumsbesuch für sie spannend wäre.
„Über Sinne“ ist in einem einjährigen Projekt der Frage nachgegangen, wie eine Kunstausstellung aussehen könnte, die von blinden und sehbehinderten Kindern und Jugendlichen gestaltet wird und von Sehenden ebenso wie von Nicht-Sehenden erlebt werden kann.
Auf die Suche begaben sich alle 60 Kinder und Jugendlichen der Martin-Bartels-Förderschule Dortmund zusammen mit zehn Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten.
Im stetigen Austausch, mit gegenseitigen Besuchen sowie in intensiven Konzeptphasen entwickelten Schule, Kultur, Wissenschaft und Kreative gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen eine Ausstellung, die einerseits alle Sinne anspricht und interaktiv einbezieht.
Andererseits stellt sie die Akteure selbstverständlich als kompetente Gestalter dar. Die Ausstellung war im Jahr 2015 auf der UZWEI zu erleben.
Dazu gehörten Fotoaufnahmen mit Begriffsspiel, eine Soundmaschine, Traumfilme, eine Traumorte-Schaukel, Rap-Videos, eine Schatzinsel mit QR-Code-Geschichten und Wunderbohnen, ein Geruchsautomat, Fotoinszenierungen, Tastbilder, riesenhafte Stoff-Selfies, Hörspiele, Ratevideos, ein Dunkel-Klassenraum und sehr saure Drops.
HINTERGRUND: „Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“
„Rauskommen! Der Jugendkunstschuleffekt“ ist der jährliche Innovationswettbewerb des Bundesverbands der Jugendkunstschulen und Kulturpädagogischen Einrichtungen e.V. (bjke) und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert sowie von Bundesministerin Manuela Schwesig als Schirmherrin unterstützt.