Von Susanne Schulte
Wer den Wald liebt, dem kamen in den letzten Tagen die Tränen. Leise, still und ohne Ankündigung des Termins ließ die Stadt dutzende von Bäumen im Hoeschpark-Wäldchen, im Brügmanns Hölzchen fällen.
Einige Bäume sind von einem Pilz befallen, der größte Teil jedoch hat verfaulte Wurzeln durch das Hochwasser, das seit fünf, sechs Jahren in jedem Winter oder Frühling das nördliche Gebiet überschwemmt. Jahrelang kümmerte sich die Stadt nicht um diesen Misstand, Dr. Falk von der städtischen Wasserwirtschaft will erst im vergangenen Jahr davon erfahren haben (die Nordstadtblogger berichteten).
Stadt hat sich bislang noch nicht zur Zukunft des Waldes im Hoeschpark geäußert
Jetzt stapeln sich die Stämme entlang der Spazierwege, sind ganze Waldstücke zu Lichtungen geworden.
Als Grund für das Hochwasser wird der gestiegene Grundwasserspiegel angenommen, der deshalb steigt, weil auf dem ehemaligen Hoesch-Gelände gleich nebenan nicht mehr gepumpt wird.
Ob die heutige Eigentümerin, die Firma ThyssenKrupp die Wasserbewirtschaft einfach so einstellen durfte, dazu gibt es von der Dortmunder Stadtverwaltung keine Antwort.
Auf entsprechende Fragen der Nordstadtblogger, die vor Monaten an die Stadtpressestelle geschickt wurden, kam keine inhaltliche Antwort.
Städtische Wasserwirtschaft überlegt, statt Bäume zu pflanzen ein Regenrückhaltebecken zu bauen
Bei einer Versammlung des Vereins Freunde des Hoeschparks erzählte Dr. Falk von der Wasserwirtschaft, er habe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, Teile des Waldes für ein Regenrückhaltebecken zu nutzen.
Damit habe man auch gleich das Problem gelöst, das entstehe, wenn man für die Nordspange große Flächen versiegeln müsse.
Gegen den Grundgedanken dieser Machbarkeitsstudie hat der Verein bereits öffentlich Stellung bezogen (die Nordstadtblogger berichteten).
Zu einer Aufforstung des Waldes hat sich die Stadtverwaltung bislang noch nicht geäußert
Noch scheinen die Abholzarbeiten im Hoeschpark-Wäldchen nicht erledigt zu sein.
Weite Waldteile sind immer noch mit Absperrband gekennzeichnet, was darauf schließen lässt, dass das Brügmanns Hölzchen noch mehr Bäume lassen muss.
Von einer Aufforstung, wie sie die Hoeschpark-Freunde fordern, hat die Stadt bislang nichts verlauten lassen.
Stamm-Spaziergänger machen sich so ihre Gedanken: „Die Stadt lässt den Wald seit Jahren absaufen, muss ihn dann abholzen und anschließend heißt es: Da ist ja gar kein Wald mehr, also können wir da das Regenrückhaltebecken bauen.“
Reader Comments
Theodora
Oh Mann, wie traurig ist das denn?!