Schlag gegen Einbrecherbande:  Ermittlungskommission „Engel“ klärt über 250 Wohnungseinbrüche auf 

Rund 2000 Asservate hat die Polizei sichergestellt. Fotos: PP Do
Rund 2000 Asservate hat die Polizei bei Bandenmitgliedern sichergestellt. Fotos: PP Do

Über 250 aufgeklärte Wohnungseinbrüche in Nordrhein-Westfalen und in angrenzenden Bundesländern, annähernd 2000 sichergestellte Asservate, mehrere durchsuchte Wohnungen und Autos sowie elf inhaftierte Tatverdächtige und Ermittlungen gegen eine mindestens 25 Mann starke Einbrecherbande – so lautet die Bilanz der jüngsten Ermittlungen dieser von Kriminalhauptkommissar Roland Brüss geleiteten Ermittlungskommission (EK) „Engel“ des Polizeipräsidiums Dortmund.

Großer Schlag gegen Banden- und gewerbsmäßigen Wohnungseinbruchsdiebstahl

Rund 2000 Asservate hat die Polizei sichergestellt. Fotos: PP Do
Rund 2000 Asservate hat die Polizei sichergestellt.

Die Staatsanwaltschaft Dortmund führt gemeinsam mit der Dortmunder Polizei ein umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Wohnungseinbruchsdiebstahls gegen die aus Bosnien stammende Tätergruppe.

Ausgangspunkt für die monatelangen Ermittlungen war die Festnahme eines Wohnungseinbrechers im September 2015 in Dortmund-Berghofen. Weitere Ermittlungen zeigten sehr schnell, dass es die Polizei mit einer überregional agierenden Einbrecherbande zu tun hat.

Der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange setzte daraufhin die EK „Engel“ ein, welche durch Ermittler der Kreispolizeibehörden Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Oberhausen und Wuppertal unterstützt wird.

Höhepunkt der akribischen Ermittlungsarbeit waren dann die Täterzugriffe in der Zeit vom 17. bis zum 25. Februar 2016. So kamen die Ermittler einer Tätergruppe von mindestens 25 Männern auf die Spur, die mittlerweile für über 250 Wohnungseinbrüche verantwortlich gemacht werden kann.

Täter aus Bosnien wohnten überwiegend in Essen und Gelsenkirchen

Ihre Basis hatten die Täter überwiegend in den Städten Essen und Gelsenkirchen, begingen die Wohnungseinbrüche von dort aus im gesamten Ruhrgebiet, davon auch einige Taten in Dortmund.

Einbrüche führten sie aber auch in ländlichen Gebieten aus bis hin ins Münsterland, Sauerland und auch über die Grenzen NRW’s hinaus, bis zum Niederrhein, nach Niedersachsen und bis zum Westerwald und in die Eifel.

Die Tatverdächtigen gingen dabei immer in Kleingruppen bis zu drei Personen vor. In wechselnder Tatbeteiligung schwärmten die Einbrecher-Gruppen aus, agierten dabei selbstständig, hielten jedoch losen Kontakt.

Straff organisiert: Alle Tatverdächtigen stammen aus der bosnischen Stadt Zenica

Die Polizei muss nun die BesitzerInnen der 2000 gefundenen Asservate ermitteln.
Die Polizei muss nun die BesitzerInnen der 2000 gefundenen Asservate ermitteln.

Auffällig für die Ermittler der EK „Engel“: Alle Tatverdächtigen sind bosnische Staatsangehörige und rekrutieren sich überwiegend aus der bosnischen Stadt Zenica.

Es bestanden intensivste Kontakte nach Zenica, wo sie ein unbegrenztes Nachwuchspotential von potentiellen Einbrechern rekrutierten. Festgenommene gelten in diesen Kreisen als „Gefallene“ und werden nahtlos durch Nachwuchs aus Zenica ersetzt.

Die Beute aus den Einbrüchen ging zum großen Teil zurück nach Bosnien, darunter Bargeld, Schmuck, aber auch Haushaltsgeräte. Die Gesamtschadenssumme geht deutlich in den sechsstelligen Bereich.

13 Personen wurden zwischenzeitlich festgenommen, elf davon befinden sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Dortmunder Polizei muss die nun die EigentümerInnen von 2000 Asservaten ermitteln

Vorstellung der Kriminalstatistik Polizei-Präsidium Dortmund. Polizeipräsident Gregor Lange
Polizeipräsident Gregor Lange sendet eine klare Botschaft an Einbrecherbanden. Foto: Hartmann

Die Polizei stellte annähernd 2000 Asservate sicher, ein Großteil des sichergestellten Gutes muss nun den einzelnen Einbrüchen und den dahinter stehenden Opfern zugeordnet werden.

Für den Leiter der EK „Engel“, KHK Roland Brüss, und seine Mitarbeiter, geht die Arbeit derweil weiter, die Ermittlungen gegen die Einbrecherbande dauern an, auch müssen die annähernd 2000 sichergestellten Beutestücke einzelnen Einbrüchen zugeordnet werden.

Dieser erneute umfangreiche Ermittlungserfolg zeigt, wie wichtig die Arbeit von Ermittlungskommissionen im Kampf gegen Wohnungseinbrecher ist.

Der Dortmunder Polizeipräsident zeigt sich überzeugt: „Im Kampf gegen straff organisierte, international agierende Einbrecherbanden setze ich auf die täterorientierte umfangreiche Arbeit von Ermittlungskommissionen“, so Gregor Lange.

„Dieser Ermittlungserfolg der EK ,Engel’ ist deswegen besonders erfreulich, weil wir mittlerweile über 250 Einbrüche aufklären konnten und dieses weit über die Landesgrenzen hinaus.“

Reader Comments

  1. Polizei Dortmund

    Die Anzahl der Wohnungseinbrüche hat im letzten Jahr erneut zugenommen. Das stärkste Mittel, über das die Dortmunder Polizei im Kampf gegen Einbrecher verfügt, sind sie: die Lüner und Dortmunder Bürgerinnen und Bürger! Machen Sie es den Einbrechern schwer und sichern Sie Ihr Zuhause!

    Schon jetzt bleiben rund 40 Prozent der Wohnungseinbrüche im Versuch stecken. Mitverantwortlich dafür sind gesicherte Türen und Fenster, die sich nicht in wenigen Sekunden und vor allen Dingen nahezu geräuschlos mit einem Schraubendreher aufbrechen lassen.

    Schon kleinere Sperrriegel machen es den Einbrechern schwerer und verhindern gegebenenfalls, dass der Täter sein Werk vollendet. Für den Einbrecher ist wichtig: Kein Lärm, wenig Zeit, kaum Zeugen. Und diese Taktik geht nicht auf, je aufwändiger ein Zugang versperrt ist.

    Das Ziel der Dortmunder Polizei ist daher eindeutig: Den Anteil der in Dortmund und Lünen gesicherten Wohnungen und Häuser deutlich zu erhöhen.

    Das Kriminalkommissariat für Kriminalprävention bietet bereits seit dem letzten Jahr an jedem ersten Dienstag im Monat, jetzt am 05.04.2016, 18.00 Uhr, einen offenen Beratungstermin in der Beratungsstelle im Erdgeschoss des Polizeipräsidiums an der Markgrafenstraße 102 in 44139 Dortmund an.

    Bei diesen Terminen geben die Experten Tipps zum technischen Einbruchsschutz und zu vorbeugenden Verhaltensweisen. Jeder Interessierte ist herzlich willkommen und, es muss der Hinweis erlaubt sein: Diese Beratung ist absolut kostenlos! D.h. fast: die Kosten für einen Anruf sollten investiert werden, Anmeldung unter der Rufnummer 0231/132-7950 wird erbeten!

    Weitere Nachfragen zum Thema Einbruchsschutz werden von der Polizei ebenfalls unter der Telefonnummer 0231/132-7950 entgegengenommen.

  2. Polizei Dortmund

    „Wohnungseinbruchsradar“ der Polizei Dortmund ist ab sofort online – wöchentlicher Überblick über Wohnungseinbrüche in Dortmund und Lünen

    Im Kampf gegen Wohnungseinbrecher setzt auch die Dortmunder Polizei ab heute auf ein neues Medium, um die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund und Lünen zu sensibilisieren und ihre Aufmerksamkeit zu steigern:

    Ab sofort finden Dortmunder und Lüner den neuen „Wohnungseinbruchsradar“ der Polizei Dortmund online! Auf einer Übersichtskarte werden wir nun wöchentlich Wohnungseinbrüche – einschließlich der Versuche – in beiden Städten abbilden. Auch aus Gründen des Datenschutzes sind genaue Straßenzüge und Hausnummern auf der Karte nicht zu erkennen. Jeweils montags ab 10 Uhr informiert die Polizei Dortmund ab heute (4.4.) auf der Internetseite http://www.polizei.nrw.de/dortmund/artikel__13374.html über die Verteilung der Taten in den Stadtgebieten.

    „Dortmunder und Lüner können sich mit dem Radar nun ein eigenes Bild von den Einbrüchen in ihrer Stadt machen“ so Polizeipräsident Gregor Lange. „Wir bieten mit der wöchentlichen Übersicht deutlich mehr Transparenz. Gleichzeitig erhoffen wir uns ein erhöhtes Hinweisaufkommen von Anwohnern, aufmerksamen Nachbarn oder Zufallszeugen, die für die weitere Ermittlungsarbeit von hoher Bedeutung sein können.“

    Wer nicht nur über Einbrüche informiert sein, sondern gleichzeitig in seinem Heim vorsorgen möchte, dem legt die Polizei weiterhin nahe: Sichern Sie Ihr Haus gegen Einbrecher! Über das „WIE“ informieren unsere Experten für Einbruchschutz. Kostenlose Beratungstermine vereinbaren Interessierte unter Tel. 0231/132-7950.

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