Die Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Frauenverbände ruft Frauen und Männer zur Teilnahme an einer Demonstration unter dem Motto: ‚Da hört der Spaß auf! Nein zu sexueller Gewalt‘ auf. Am Freitag, 5. Februar 2016, ab 13.30 Uhr wird es einen Protestmarsch durch die Dortmunder Innenstadt geben.
Breites Bündnis von mehr als 50 Dortmunder Organisationen
Das Datum ist bewusst mitten in der Karnevalszeit (Freitag vor Rosenmontag) gewählt, um auch eine Warnung vor weiteren sexuellen Übergriffen auszusenden. Auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft hat sich ein breites Bündnis von mehr als 50 Dortmunder Organisationen aus fast allen gesellschaftlichen Bereichen gebildet.
Neben vielen Frauenverbänden und -Beratungsstellen beteiligen sich auch das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund, Organisationen von Migrantinnen und Migranten, Hochschulen, Parteien, Gewerkschaften, Serviceclubs und viele mehr.
„Nach den Ereignissen in der Silvesternacht auf der Domplatte in Köln, aber auch in vielen anderen Städten Deutschlands – u.a. in Dortmund wollen wir auch bei uns ein Zeichen setzen. Wir sind nicht gewillt, einfach zur Tagesordnung überzugehen“, betont Justine Grollmann.
„Jetzt rächt es sich, dass das Gesetz zur Verschärfung der Strafen bei Sexualdelikten immer noch nicht verabschiedet wurde“, so die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Frauenverbände.
Demonstration startet am Rathaus und führt zur Katharinentreppe
Auf der Kundgebung werden folgende Personen reden: Justine Grollmann von der Arbeitsgemeinschaft der Dortmund Frauenverbände, Oberbürgermeister Ullrich Sierau , Dr. Ümit Koşan vom Verbund sozial-kultureller Migrantenvereine DO e.V. (VMDO e.V.), Aysun Tekin, Vorsitzende des Integrationsrates und Kenan Küçük, Geschäftsführer des Multikulturellen Forums e.V..
Die Demonstration startet vor dem Rathaus und zieht anschließend zur Katharinentreppe am Hauptbahnhof um dort mit einer Abschlusskundgebung zu enden.
Reader Comments
DKP Dortmund
Liebe Frauen und liebe Frauenverbände in Dortmund,
o Ihr ruft zu einer großen Demonstration auf gegen sexuelle Gewalt Frauen gegenüber und sagt: „Ab hier hört der Spaß auf!“ War denn die alltägliche sexuelle und oft auch rassistische Gewalt Mädchen und Frauen gegenüber bis hierhin Spaß?
o Ihr nehmt den Karneval als Anlass zu demonstrieren und sagt: „Das Datum ist bewusst gewählt.“ Gäbe es kein bewussteres Datum, wenn es um Frauenrechte geht – den Internationalen Frauentag, den Tag der Menschenrechte, den Verfassungstag („die Würde des Menschen ist unantastbar“)?
o Ihr erinnert an Silvester in Köln und anderswo und meint damit die kolportierten sexuellen und anders kriminellen Übergriffe auf Frauen, von denen unhinterfragt gesagt wird: Die Flüchtlinge waren es, Fremde, Farbige, Schwarze! Kommt Euch der weiße mitteleuropäische, der hiesige Mann gar nicht in den Sinn?
o Ihr ruft nach einer „Verschärfung der Gesetze“ und wollt „sexuelle Belästigung als Straftat geahndet“ sehen, will sagen, Schnüffelei ausbauen und Polizei und Justiz aufrüsten. Wäre es nicht richtiger, Frauen und Mädchen gesellschaftlich wirklich zu achten und ökonomisch gleichzustellen?
Liebe Frauen und liebe Frauenverbände in Dortmund,
zur Zeit fährt ein chauvinistischer Zug durch die Bundesrepublik mit dem Ziel, den Raum ‚der Guten‘ hier zu sichern und ‚die Bösen‘ auszugrenzen. Der nationalistisch gelenkte Zug soll nun die Kampagne „Willkommenskultur“ aufs Abstellgleis fahren und die neue Kampagne „geschlossene Grenzen“ mit ständig neuen Asylverschlechterungspaketen transportieren. Es ist ein gewaltträchtiger Zug, sowohl an den Grenzen draußen als auch im Inneren verspricht er, das deutsche Wesen, die ‚deutschen Werte‘ zu sichern.
Wie sich in dieser Situation einmal mehr zeigt, sind sie im Zweifel rassistische und immer auch patriarchale. Wirklichkeit und Werte sind kapitalistisch geprägt – sie bauen auf Ungleichheit, auf Zuweisen unterschiedlicher Rollen in Produktion und Reproduktion und auf darüber bestimmte Geschlechterverhältnisse. Darin haben Frauen und Mädchen geringere Rechte, sie werden ausgenutzt, unterdrückt, sexuell belästigt, ihnen wird Gewalt angetan. Ihnen gehört unsere uneingeschränkte Solidarität.
„Alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.“ – daran wollen wir mitwirken. Heute und hier heißt dies für uns:
o Gleiche Rechte und Perspektiven für Frauen und Mädchen!
o Solidarität und Schutz für alle sexistisch Angegriffenen!
o Schutz und Perspektiven für Flüchtlinge und Asylsuchende!
o Solidarität und Schutz für alle rassistisch Angegriffenen!
Frauen und Männer in der DKP Dortmund