Erneuter Höchststand bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Zum Stichtag 30. Juni 2015 waren in Dortmund 218.146 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ergibt sich ein Plus von 2,6 Prozent oder 5.524 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Die Beschäftigung in NRW steigt um 1,9 Prozent oder 121.422 auf 6.406.122 Personen, im Bund um 2,0 Prozent oder 596,792 auf 30.771.297 Personen.
Dortmund steigt die Beschäftigung bei den Frauen um 3,4 Prozent oder 3.320 Personen
Die Beschäftigung der Jüngeren (15 bis 24 Jahre) liegt leicht über dem Vorjahresniveau (+0,9 Prozent auf 21.503). Die große Gruppe der Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren wächst um 2,3 Prozent oder 3.641 auf 159.670 Personen.
Bei den 55 – bis 65 Jährigen steigt die Beschäftigung um 4,5 Prozent oder 1.544 auf 35.491 Personen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bei Ausländern steigt gegenüber dem Vorjahresstichtag um 6,7 Prozent oder 1.270 auf 20.311 (in NRW um 7,4 Prozent, in Deutschland um 10,4 Prozent).
Im Bezirk der Arbeitsagentur Dortmund steigt die Beschäftigung bei den Frauen um 3,4 Prozent oder 3.320 Personen (in NRW um 2,6 Prozent, in Deutschland um 2,4 Prozent). Der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung beträgt damit 46,6 Prozent (101.705 Personen).
Sie liegt im landes- und bundesweiten Trend. Bei den Männern steigt die Beschäftigung um 1,9 Prozent auf 116.441 Personen. Sie liegt leicht über dem landes- und bundesweiten Trend mit 1,4 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent mehr Beschäftigten.
Wirtschaftliche Dienstleistungen profitieren von der guten Entwicklung ganz besonders
Die Betrachtung nach Branchen zeigt, dass die wirtschaftlichen Dienstleistungen von der guten Entwicklung ganz besonders profitieren. Insgesamt zählt die Arbeitsagentur hier 15.331 Beschäftigungen. Das ist ein Zuwachs von 1.110 Beschäftigungen gegenüber dem Vorjahresstichtag oder ein Plus von 7,8 Prozent.
Auch die Branchen: Verkehr und Lagerwirtschaft (+6,0 Prozent auf 15.601), das Gastgewerbe (+7,0 Prozent auf 5.558), Heime und Sozialwesen (+5,7 Prozent auf 16.110) und das Gesundheitswesen (+3,2 Prozent auf 17.484 Beschäftigte) profitieren von der günstigen Gesamtentwicklung.
Auch der Handel – als starke Branche in Dortmund – mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent auf 30.767 Beschäftigte profitierte von der Entwicklung.
Geringfügig beschäftigt waren in Dortmund zum Stichtag Ende Juni 53.554 Personen. Das sind 494 Personen oder 0,9 Prozent mehr als im Vorquartal. Der Anstieg der geringfügig entlohnten Beschäftigung liegt somit leicht unter dem Landes- und Bundestrend mit 1,5 Prozent beziehungsweise 1,8 Prozent mehr Beschäftigten im gleichen Zeitraum.
Arbeitsmarkt steht angesichts der Flüchtlings-Zuwanderung vor großen Herausforderungen
„Die aktuellen Zahlen aus dem Sommer 2015 zeigen anhaltend steigende Beschäftigung in Dortmund auf hohem Niveau. Profitiert haben hiervon alle Personengruppen. Das sind gute Nachrichten für Dortmund“, bilanziert Arbeitsagenturchefin Astrid Neese.
„Der Arbeitsmarkt steht angesichts der Zuwanderung von Flüchtlingen vor großen Herausforderungen, da ist ein stabiles Fundament wichtig. Eine positive Stimmung in der Wirtschaft einhergehend mit einer kontinuierlich wachsenden Beschäftigung ist dabei ein wichtiger Baustein“, so Neese.
„Befürchtungen von negativen Verdrängungseffekten wegen der Einführung des Mindestlohnes erweisen sich bislang als unbegründet.“
Mehr zum Thema auf nordstadtblogger.de:
- Neue Wege gegen Arbeitslosigkeit: Jugendberufshaus vereint Jugendamt, Jobcenter und Arbeitsagentur unter einem Dach
- „Integration Point“ für Flüchtlinge in Dortmund gestartet – Kooperation von Arbeitsagentur, Jobcenter und Sozialamt
- Arbeitslosenquote in Dortmund sinkt im Dezember 2015 auf 11,8 Prozent: Es gibt 35.512 gemeldete Arbeitslose
Reader Comments
Linke & Piraten
Linke & Piraten: Beschäftigtenzahl wächst größtenteils im Niedriglohnsektor
Die Fraktion DIE LINKE & PIRATEN begrüßt, dass die Beschäftigtenzahlen in Dortmund gestiegen sind. Allerdings weist die Fraktion daraufhin, dass die stärksten Zuwächse in den Bereichen Lagerwirtschaft, Gastronomie und Sozialwesen in der Regel durch den Niedriglohnsektor geprägt seien.
„Was nützt eine Beschäftigung mit prekärer Bezahlung, von der man kaum leben kann und die eine Rente auf Mindestsicherungsniveau zementiert?“, fragt Carsten Klink, der finanzpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE & PIRATEN. Somit würden zwar mehr Menschen arbeiten, diese aber insgesamt nicht mehr verdienen.
Auch werden kaum Menschen aus der Langzeitarbeitslosigkeit in den ersten Dortmunder Arbeitsmarkt integriert. „Langzeitarbeitslosen gelingt es kaum noch, dauerhaft auf sozialversicherungspflichtige Stellen zu wechseln“, so Ratmitglied Carsten Klink, der sich hier durch eine aktuelle bundesweite Datenanalyse des DGB bestätigt sieht.
Linke und Piraten kritisieren daher auch die Bundesanstalt für Arbeit. „Anstatt Ausbildungsdefizite und weitere Beschäftigungshemmnisse durch eine stärkere Förderung abzubauen, sind die BA-Mittel für diese Ziele seit 2009 bundesweit extrem gekürzt worden“, so Klink. Im Zeitraum 2009 bis 2014 habe sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen, die an solche Maßnahmen teilnehmen konnten, fast halbiert.