So nah wie am Sonntagabend kam ein Demonstrationszug für den Frieden und gegen einen Bundeswehreinsatz in Syrien dem Fest des Friedens, oder dem was man dafür hält, wohl nie.
Über die Kampstraße vorbei an Glühweinständen, Kartoffellord und Kinderkarussell zogen die knapp 150 Demonstrierenden, weihnachtlich illuminiert, um auf ihren Protest gegen die Eskalation im Syrienkonflikt mit deutscher Beteiligung, aufmerksam zu machen.
Route über die weihnachtliche Kampstraße garantierte maximale Aufmerksamkeit
Mehr Öffentlichkeit hätte man an keinem anderen Ort in Dortmund an diesem milden Winterabend haben können, als beim Gang durch ein Spalier glühweintrinkender Menschen.
Zuvor hatte Ula Richter vom Bündnis Dortmund gegen Rechts – in ihrer Rede an den Katharinentreppen – die Legitimation für den Syrien-Einsatz der Bundeswehr aufgrund der Attentate von Paris in Frage gestellt.
„Der furchtbare Anschlag in Paris vom französischen Präsident Hollande, Krieg genannt,ist keiner, sondern „…ein Verbrechen, das als Verbrechen geahndet werden muss“, so Richter.
„Auch kamen die Mörder nicht aus Syrien, sondern aus den verwahrlosten Vorstädten europäischer Metropolen, in denen die Jugend keinerlei Perspektive hat“, betonte die Rednerin.
„Aber Krieg musste dieser Anschlag genannt werden, um in den Krieg zu ziehen…“, resümiert Ula Richter.
Fazit aller Beteiligten: „Um unseren Schutz vor dem islamistischen Terror geht es hier nicht“
SDAJ, Linksjugend Solid, DIDF-Jugend, SAV Ruhrgebiet, Attac, DKP, DIDF, das Dortmunder Friedensforum, und das Bündnis Dortmund gegen Rechts hatten kurzfristig zu dieser Demonstration aufgerufen.
Die gemeinsame kapitalismuskritische Botschaft aller ist, dass es in diesem Konflikt wiederum nur um Rohstoffe, Ressourcen und Einflusssphären gehe.
„Um unseren Schutz vor dem islamistischen Terror geht es hier nicht“, erklärten die Rednerinnen und Redner des Abends unisono. Der Kriegseinsatz führt zu weiteren Flüchtlingsströmen aus den Krisengebieten nach Europa.
Ob man die Menschen auf dem Weihnachtsmarkt mit diesen Botschaften erreichen konnte, schien fraglich. Zu oft war Erstaunen und Unverständnis in den Gesichtern der Besucher des Marktes zu sehen.
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