Auch eine Woche später ist die Trauer und das Entsetzen über das Attentat auf eine Friedensdemonstration in Ankara groß. Die Teilnehmer der Demonstration in der türkischen Hauptstadt wollten sich für ein Ende der Gewalt zwischen türkischen Sicherheitskräften und der kurdischen PKK einsetzen.
Die Demonstrierenden gedenken der mittlerweile 128 Toten des Attentats vor einer Woche
Mittlerweile zählt die mörderische Tat 128 Tote und Hunderte von Verletzten.
Zu einer Mahnwache hat die DIDF, die Föderation demokratischer Arbeitervereine, an der Katharinentreppe aufgerufen.
Auf einem schwarzen Tuch haben die Demonstrierenden rote Rosen niedergelegt, Teelichter flackern im Wind.
Auf den Plakaten wird Frieden statt Staatsterror gefordert. Zur Trauer ist nun auch die Angst um eine Eskalation des Konfliktes in der Türkei gekommen.
Der Veranstalter sieht die Verantwortlichen für die Tat in den Reihen der Türkischen Regierung
Profitieren davon würde die türkische Regierung mit der Regierungspartei AKP unter dem Staatspräsidenten Erdogan.
Deshalb, so die Wortbeiträge auf der Mahnwache, sind die Verantwortlichen für das Attentat in den Reihen der Regierung zu suchen.
Man sei bestrebt, die schwindende Macht mit allen Mitteln zu erhalten. Zuletzt hatte Erdogans AKP bei den Wahlen im Juni eine Schlappe erlitten.
Der Einzug der prokurdischen HDP verhinderte die absolute Mehrheit der Regierungspartei und somit die Einführung eines Präsidialsystems, dass Erdogan fast uneingeschränkte Macht über das Land am Bosporus beschert hätte.
DGB-Vorsitzende Jutta Reiter kritisiert scharf den Besuch der Bundeskanzlerin in der Türkei
Für ein Ende der Kriegspolitik und eine friedliche und demokratische Lösung in der Kurdenfrage treten die Teilnehmer der Mahnwache ein.
So auch Jutta Reiter, DGB-Vorsitzende der Region Dortmund-Hellweg. „Diese Politik ist eines demokratischen Landes nicht würdig“, so Reiter.
„Erdogan schürt den Konflikt mit der PKK, um das Land zu destabilisieren.“ Die Vorsitzende kritisiert auch die Reise der Bundeskanzlerin in die Türkei.
„Wie kann man nur Menschenrechte für die Lösung der Flüchtlingsfrage einsetzen“, fragt die DGB-Vorsitzende in ihrer Rede vor den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung.
Angesichts der Attentate in diesem Jahr sei es auch nicht zu verstehen, dass Deutschland die Türkei als sicheres Herkunftsland deklariert hat.
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