Ein neues Kapitel in der Flüchtlingshilfe schlägt die Stadt Dortmund auf: Mittlerweile haben die beiden gecharterten Flußkreuzfahrtschiffe im Dortmunder Hafen festgemacht. Sie sollen zur temporären Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden.
Die beiden Schiffe sind nur ein weiterer Baustein einer temporären Notstrategie
Die Schiffe im Schmiedinghafen sind Bestandteil der Notstrategie der Stadt, die auch die Aufstellung von Traglufthallen, Zeltdörfern und die Nutzung von Gewerbehallen vorsieht, weil kurzfristig nicht ausreichend Wohnraum in regulären Wohnhäusern und umfunktionierten ehemaligen Schulen realisiert werden kann.
Bis zu 180 Erwachsene können auf den Schiffen insgesamt untergebracht werden. Allerdings kann es noch einige Wochen dauern, bis die ersten Flüchtlinge hier einziehen. Denn es gibt noch viele offene Fragen, wie Sozialamtsleiter Klaus Süshardt auf Anfrage der Nordstadtblogger bestätigte.
Das Außengelände ist hergerichtet, die Zäune stehen. Doch aktuell sind noch viele Modalitäten noch unklar: Dazu gehört beispielsweise auch die wichtige Frage, wie die Verpflegung der Menschen erfolgen soll.
Wird ein Catering benötigt oder kann die Schiffsküche genutzt und vor Ort gekocht werden? Braucht man zum Betrieb der Schiffe als Flüchtlingswohnheim weitere Funktionscontainer am Land? Nur zwei der offenen Fragen.
Caritas ist noch nicht mit dem Betrieb dieser ungewöhnlichen Einrichtung beauftragt worden
Auch ist die Caritas noch nicht mit dem Betrieb der Schiffe beauftragt (Kirchlicher Arbeitstitel: „Projekt Arche Noah“) anlegen, was ebenfalls mit den offenen Fragen zu tun hat, bestätigte Süshardt.
Denn bevor die grundlegenden Fragen geklärt sind, kann der Sozialverband auch kein endgültiges Angebot abgeben. Am Freitag wollen sich alle Beteiligten zusammen die Karten legen und bewerten, was noch gemacht werden muss.
Erst nach der Beauftragung kann die Caritas zudem mit der Einstellung des Personals erfolgen. Keine leichte Aufgabe, denn gerade sprachlich versiertes Personal ist sehr gefragt.
Daher kann es noch einige Wochen dauern, bis die ersten Flüchtlinge in der Nordstadt untergebracht werden können. Viele Ehrenamtliche und Freiwillige haben bereits ihre Unterstützung zugesagt. Organisiert wird das von den katholischen und evangelischen Nordstadt-Gemeinden.
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