Sinnlose Gewalt überschattet den erfolgreichen Protest gegen Neonazis – Fragwürdige Strategie der Autonomen Antifa

Die Polizeihundeführer hatten teilweise die Maulkörbe ihrer Tiere abgenommen. Eine Frau wurde in die Hand gebissen.
Die Stimmung am Sonntag und Montag war teils sehr aggressiv und konfliktgeladen.

Dortmund zeigt sich – was das Entgegentreten gegen Neonazis angeht – in vergangenen Tagen so entschlossen wie lange nicht mehr. Die Neonazis bekommen im Vergleich zum Gegenprotest zahlenmäßig kein Bein auf den Boden.

Die Autonome Antifa hat hohen Anteil an der Mobilisierung gegen Nazis

Im Inneren des Bahnhofs kam es zu Auseinandersetzungen sowie zu einer Sitzblockade vor dem S-Bahn-Aufgang.
Im Inneren des Bahnhofs kam es zu Auseinandersetzungen sowie zu einer Sitzblockade vor dem S-Bahn-Aufgang.

Allerdings – und das ist die Kehrseite der Medaille – nimmt die Gewalttätigkeit auch auf Seiten der Autonomen Antifa zu. Deutlich wurde dies in der Nacht zum Sonntag und am Montagabend, wo es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen von Linksautonomen und der Polizei kam.

Klar ist: Die Autonome Antifa hat wesentlichen Anteil an der hohen Mobilisierung gegen die Neonazis. Ohne sie würden viele Protestaktionen deutlich kleiner ausfallen.

Doch ihr Vorgehen ist nicht immer von Logik geprägt: „Wenn ich einen Aufmarsch der Neonazis verhindern will, ist das eine Sache. Aber die Abreise der Neonazis zu verhindern und dann ,Haut ab’ zu brüllen, kann ich nicht nachvollziehen“, kritisiert Hartmut Anders-Hoepgen, Sonderbeauftragter für Vielfalt, Toleranz und Demokratie.

Gewalt trübt das positive Bild nach außen und hilft den Neonazis

In der Bahnhofshalle flogen Flaschen und auch ein Plakataufsteller in Richtung der Beamten.
In der Bahnhofshalle flogen Flaschen und auch ein Plakataufsteller in Richtung der Beamten.

Solche gewalttätigen Auseinandersetzungen trüben das ansonsten positive Bild nach außen und verhindern zudem, dass sich mehr friedliebende Antifaschisten den Protesten anschließen.

Außerdem hätte der Konflikt um die 30 Neonazis in der Nacht zum Sonntag fast das überwältigende Bild der unglaublichen Hilfsbereitschaft von hunderten und tausenden Dortmundern überschattet – darüber wurde bundesweit berichtet.

Entsprechend deutlich fallen auch die Reaktionen in den sozialen Netzwerken aus. „Positive Zeichen sind wichtig und Gewalt hilft keinem und vergrault eine breite gesellschaftliche Unterstützung, die gerade hier extrem wichtig wäre“, schreibt eine Userin.

„Auf vermummte, randale-geile Antifaschisten verzichten“

Protest gegen Nazihetze auf der Kampstraße und am Westentor
Auch friedlichen Protest gegen Nazihetze gab es am Montag auf der Kampstraße und am Westentor.

Ein anderer Kommentator kritisiert, „dass es keine Demo gab, sondern man aufgerufen wurde, mit den Polizisten Katz und Maus zu spielen.“

„Später, nachdem sich diejenigen zum Spielen verzogen hatten, wurde es ein schöner, friedlicher Protest in Sicht- und Hörweite der Nazis. In den Medien bleiben dann aber die gewaltbereiten Demonstranten hängen“, kritisiert ein anderer Demoteilnehmer.

„Ich finde es so bedauerlich, dass wieder mal eine solch tolle Aktion durch gewaltbereite Linke ein wenig getrübt wird. Ich kann bestens auf einen schwarzen Block oder vermummte, randale-geile Antifaschisten verzichten“, hieß es nach den Ausschreitungen am Montagabend.

Dort wurden in der Innenstadt Polizeibeamtinnen verletzt, Spiegel an Polizeiwagen abgetreten, deren Reifen zerstochen und Flaschen geworfen.

Ungeschickte Polizeitaktik provozierte in der Nacht zu Sonntag die Gewalt

Statt über die Außentreppe links führte der Polizeiführer die Neonazis in der Nacht zu Sonntag mitten in den Bahnhof, wo die Flüchtlinge erwartet wurden.
Statt über die Außentreppe links führte der Polizeiführer die Neonazis in der Nacht zu Sonntag mitten in den Bahnhof, wo die Flüchtlinge erwartet wurden.

Allerdings – und das gehört zur Klarheit und Wahrheit dazu – hat der Polizeiführer in der Nacht zu Sonntag mehr als ungeschickt agiert.

Er sah keine andere Möglichkeit, als zur Abreise der Neonazis den Weg durch den Haupteingang des Hauptbahnhofs zu wählen.

Übrigens sehr zum Missfallen seiner Kollegen der Bundespolizei: Denn diese forderten, die Neonazis über die Außentreppe zur S-Bahn zu führen.

Doch der Dortmunder Polizeiführer entschied sich für den Haupteingang, wo hunderte Gegendemonstranten vor und weitere Flüchtlingsunterstützer in der Eingangshalle warteten.

Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, weil diese irrtümlich glaubten, dass die Neonazis nun doch zu den Flüchtlingen dürften.

Viel Kritik an Polizeitaktik und der fehlenden Kommunikation

Die Polizei versuchte mit allen Mitteln, die Neonazis durch die Haupthalle zu schleusen. Doch das gelang nicht.
Die Polizei versuchte mit allen Mitteln, die Neonazis durch die Haupthalle zu schleusen. Doch das gelang nicht.

Diese Taktik wurde von vielen Organisationen und Parteien kritisiert. „Erklärungsbedürftig ist allerdings die Taktik der Polizei, den Abtransport der Nazis nicht direkt von der Katharinentreppe mit einem Bus zu organisieren, sondern sie durch den Bahnhof und damit auf den dort zu erwartenden Widerstand der FlüchtlingsunterstützerIinnen zu führen“, kommentierten Partei und Fraktion der Grünen.

Besonders problematisch war die fehlende Kommunikation. Für den größten Teil der Gegendemonstranten sah es in der Nacht zu Sonntag so aus, als wenn die Polizei den Neonazis nun doch eine Kundgebung im Bahnhof ermöglichen wolle. Dort hatten die Neonazis ursprünglich protestieren wollen, wurden dann aber auf die Katharinentreppe „verbannt“.

Polizei sah keine Alternativen – Bustransport schied aus

Die Neonazis hetzten zum wiederholten Mal gegen Flüchtlinge und legten sich mit den Gegendemonstranten an.
Die Neonazis hetzten zum wiederholten Mal gegen Flüchtlinge und legten sich mit den Gegendemonstranten an.

Dass nun aber die Abreise über den Hauptbahnhof die einzige Möglichkeit war, war für die Antifaschisten nicht erkennbar.

Die Polizei rechtfertigt sich für die Strategie: „Aus unserer Sicht gab es keine Alternativen. Ein Marsch zu Fuß durch die halbe Stadt, Nazis, grölend. Undenkbar und polizeilich auch nicht zu sichern“, kommentierte Polizeisprecher Oliver Peiler.

Die U-Bahnen fuhren nicht mehr. „Andere Alternativen schieden aus verschiedenen Gründen aus. Daher blieb nur der Weg über die Schiene“, so Peiler.

Die Forderung der Grünen und anderer Kritiker, die Nazis mit einem organisierten Bus wegzuschaffen, war gar nicht erst erwogen worden. Denn genau dafür hatte die Polizei vor Jahren massive Kritik zu hören bekommen.

Außentreppe zur S-Bahn wäre eine Alternative gewesen

Die Außentreppe - hier standen nur Schaulustige - wollte der Polizeiführer trotz Anraten seiner Bundespolizeikollegen nicht nehmen. Das trug zur Eskalation bei.
Die Außentreppe – hier standen nur Schaulustige – wollte der Polizeiführer trotz Anraten seiner Bundespolizeikollegen nicht nehmen. Das trug zur Eskalation bei.

Allerdings – und dies nicht gesehen zu haben, war die fatale Fehleinschätzung des Polizeiführers – war die Alternative über die Außentreppe gegeben.

Anders als von der Polizei dargestellt, wurde sie nicht von militanten Nazigegnern blockiert, sondern von einer handvoll Schaulustigen, die das Treiben beobachteten.

Man hätte sich also nicht den Weg „freikämpfen“ müssen – ganz anders als bei dem gewählten Weg durch hunderte Gegendemonstranten vor und in der Bahnhofshalle.

Gewalt von Linksautonomen spielt Neonazis in die Karten

Doch das dürfe nicht die Gewalt gegen Personen und Sachen rechtfertigen, findet Polizeisprecher Oliver Peiler.

Dies sei Wasser auf die Mühlen der Rechtsextremen: „Die Neonazis nutzen aktuell das Thema „Flüchtlinge“ auf unerträgliche Art und Weise, um für sich und ihre kruden Theorien eine Öffentlichkeit herzustellen, zu provozieren und einzuschüchtern“, so Peiler.

„Leider geht diese Strategie immer wieder auf, da es zumeist zu größeren Auseinandersetzungen mit linken Gewalttätern kommt, die zum Teil massivste Straftaten begehen.“

Linksautonome Gewaltaktionen rücken die Neonazis erst in den Mittelpunkt

Die Polizei versuchte mit allen Mitteln, die Neonazis durch die Haupthalle zu schleusen. Doch das gelang nicht.
Die Polizei versuchte mit allen Mitteln, die Neonazis durch die Haupthalle zu schleusen. Doch das gelang nicht.

Dabei seien die wahren Verhältnisse am Samstag doch zunächst wunderbar klar geworden: „Tausende Dortmunder helfen den Flüchtlingen und zeigen ein tolles Bild unserer Stadt; und ein kleines Häuflein Rechtsextremisten verschwindet in der Versenkung“, so Peiler.

Erst durch die teils gewaltsamen Auseinandersetzungen, mit denen die Abreise verhindert werden sollte, sei das Bild gekippt.

Auch für Hartmut Anders-Hoepgen ein Unding: „Ich kann nicht verstehen, dass die Gegendemonstranten verhindern, dass die Nazis wieder verschwinden“, ärgert sich der Superintendent. „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es ihnen nicht um die Sache geht.“

Offensichtlich geht es ihnen mehr darum, ihre jahrzehntealte Auseinandersetzung mit dem Rechtsstaat und dem Establishment zu führen – der Protest gegen Neonazis ist da offenbar nur Mittel zum Zweck.

Am heutigen Mittwoch gibt es ein erneutes Zusammentreffen 

Protest gegen Nazihetze auf der Kampstraße und am Westentor
Der Protest gegen die Nazihetze geht am heutigen Mittwochabend in der City weiter.

„Bei allem Respekt vor dem notwendigen Protest gegen Fremdenhass und Rechtsextremismus ist es für mich inakzeptabel, dass Gewalttäter friedliche Proteste missbrauchen, um sich hier in Dortmund in Gewaltexzessen gegen Polizeibeamte zu ergehen“, so Polizeipräsident Gregor Lange.

„Man bedenke, dass diese Beamten auch zum Schutz der hier ankommenden Flüchtlinge vor Ort sind und dann von diesen Straftätern aus dem Schutz der Masse heraus verletzt werden.“

Am Mittwoch gibt es ein neues Zusammentreffen, da die Rechte erneut hetzen will. Ihr Motto: „Für Versammlungsfreiheit, gegen den Asylwahnsinn!“

Auch dann will die Polizei wieder verhindern, dass die Neonazis in Hör- und Rufweite der Flüchtlinge demonstrieren können. Die Abreise wird dann allerdings nicht über den Hauptbahnhof erfolgen….

Reader Comments

  1. ichoderdu

    Danke das sie mal wieder klar machen, wo der wirkliche Gegner für Polizei und Gesellschaft stehen sollte und für sie anscheinend auch steht. Was sind schon brennende Asylheime gegen eine etwas unfriedliche Demonstration? Na da muß man ganz klare Kante zeigen. Mit solchen Artikel spielen sie den Nazis in die Hand indem, sie mal wieder, die Antifa verunglimpfen ohne die es in Dortmund noch viel schlimmer aussehen würde als ohne hin schon.

  2. derhelge

    Tachchen!
    Wir waren auch vor Ort und ich hatte den gleichen Eindruck. Natürlich wären die Proteste ohne die Antifa nicht ansatzweise so erfolgreich gewesen.
    Wenn die Leute mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht von A nach B rennen ist, um mit der Polizei Katz und Maus zu spielen, ist das für mich zwar befremdlich aber vielleicht brachte es tatsächlich was um die Neonazis auf der Stelle zu halten.
    Die Abreise zu blockieren und gleichzeitig „Nazis raus“ skandieren, ist vielleicht ein Widerspruch aber auch das ist noch in Ordnung finde ich, schließlich soll es den Idioten möglichst ungemütlich gemacht werden.

    Aber Reifen zerstechen und Flaschen werfen? Nö.

    Viele Grüße,
    derhelge

  3. PolizeiKritiker

    Es tut mir Leid, aber vieles in dem Artikel entspricht so nicht der vollen Wahrheit und die pauschale Kriminalisierung der Antifa ist dieser Tage nicht nur kontraproduktiv, sondern auch zynisch, wo fast jeden Tag rechtsextremer Terror um sich greift, der weder von staatlicher, noch zivilgesellschaftlicher Seite in dem notwendigen Maße bekämpft wird!.

    1. Zu den Vorwürfen der Gewalt gegen die Polizei

    Diese Gewalt gab es, ABER die Polizei hat bereits den gesamten Tag über unheimlich aggressiv reagiert, was sich dann später bei der Abfahrt in ein regelrechtes Freikämpfen des Weges für das Naziauto entlud. Die Polizei schien mit dem Einsatz massiv überfordert; ein besonnenerer Einsatz hätte sowohl am Montag, als auch schon am Wochenende viel Gewalt verhindern können.

    2. Zu der Aussage, dass es der Antifa nicht um die Sache ginge

    Das ist eine unerhörte, ekelhafte Anschuldigung! Es mag sein, dass es von Seiten der Antifa zu Ausschreitungen auf den Demonstrationen kommt, aber daraus abzuleiten, dass es ihr nicht um die Sache ginge, ist schlichtweg falsch, wie man auch daran sieht, wie viele Leute aus dem bösen schwarzen Block bei dem Willkommenheißen der Geflüchteten und teils stundenlang im DKH dabei waren und geholfen haben.

  4. none

    In Zeiten eines NSU und starker Gewalt die wieder von Rechts gegen Menschen ausgeht, bin ich als Bürger der Mitte (Spiesser um die 40 halt) schon froh, wenn jemand für mich den Kopf hinhält. Das dies im Falle des Rechtsterrors nicht der Staat ist, muss da halt die Antifa ran. Ich bin froh das es die gibt und froh das sie so aktiv ist. So kann ich mir sicher sein, das wenigstens gewisse Übertretungen keinen Platz haben.
    Aber ich mache halt auch nicht mit, darum sehe ich mich nicht in der Situation die genaue Protestform zu kritisieren. Das im Eifer des Gefechts mal so ne Nummer wie mit der Abreise passiert: Kann passieren.

    Würde die Polizei, mit gnadenlosem Vorgehen gegen die Nazis hier eine Lücke schliessen, dann wäre die Antifa wohl öfter abwesend. Praktisch sieht es aber dennoch so aus, dass unsere konservative Regierung den rechten Rändern unserer Gesellschaft zu nahe steht, um diese noch effektiv bekämpfen zu können. Der Rassismus ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es wäre toll, wenn diese Mitte das auch als Problem anerkennt und sich nicht zur Lösung geriert.

    Plakate haben noch wenige Nazis gestoppt. Ein Satz Backpfeifen schon mehr.

  5. franky’s videopower

    Es geht auch einfach darum, die Nazis zu stressen und zu nerven wo es nur geht. Hin- oder Abreise, egal. Die sollen spüren, dass sie nächste mal zuhause bleiben sollen und dafür ist ein aggressives Entgegentreten leider notwendig.

    Zur Polizei, wenn ich nach der Demo höre wie Cops sich damit brüsten, wie sie Nazigegner weggetreten haben und dann noch dumme Sprüche kloppen, nagut, dann bedauere ich es eben nicht mehr, dass Reifen zerstochen oder Polizisten verletzt wurden. Dazu diese existiert bei denen die absolute 0-Fehlerkultur. Schon mal irgendwo mitbekommen, dass die Polizei einen Fehler eingestanden hat?

  6. Oliver

    Leider ist die autonome Antifa offenbar nicht besser als die Aktivisten der RECHTEN. Sie spielen mit ihrer Gewalt den Nazis in die Hände – ich muss leider unterstellen – ganz bewusst. Beide Seiten lieben die randale und die Aufmerksamkeit – es geht denen nicht um die Flüchtlinge.

  7. Nordstadtblogger-Redaktion

    Liebe KommentatorInnen,

    wegen eines technischen Problems konnten wir die Kommentare zwischen 10 und 17 Uhr nicht freischalten – dafür sorry.

    Dies galt übrigens auch für unseren eigenen Kommentar. Hier ist er:

    Gegen klare Kante ist nichts einzuwenden – im Gegenteil! Auch das gewaltfreie Verhindern und Blockieren von Aufmärschen als ziviler Ungehorsam sind auch gut. Allerdings spielt nicht der Bericht, sondern das Verhalten der Gewalttäter den Nazis in die Hände.Sie bekommen unnötig viel Aufmerksamkeit und präsentieren sich als „Saubermänner“, was sie ja definitiv nicht sind. Das zeigen wir ja regelmäßig in unseren Beiträgen auf – inkl. der Gerichtsberichterstattung.

    Gewalt gegen Polizisten führt doch erst dazu, dass wieder „rechts- und linksextremistische“ Straftaten gegeneinander aufgerechnet werden. Wer braucht das? Niemand. Diese Strategie führt auch dazu, dass künftig der Gegenprotest wieder weiträumig von Nazis weggehalten wird. Gelungene Aktionen wie während des CSD 2014 werden dann unmöglich.

    Unser gemeinsames Ziel sollte es sein, die Nazis klein zu kriegen und aus der Stadt zurückzudrängen. Aber Maßnahmen, die dafür sorgen, dass sie länger als gesetzlich nötig ein Publikum bekommen, ist nicht zu akzeptieren.

    • wieauchimmer

      Für die Kundgebung der Rechten am vergangenen Mittwoch führte es dazu das diese kilometerweit so sehr abgeschirmt wurde, dass weder Passanten noch Anwohner zu ihnen kommen konnte und sie somit eine Kundgebung nur für sich selbst veranstalten konnten. Auch die Anreise von nachkommenden Neonazis war nicht mehr möglich. Dank des starken Gegenprotestes wird es vielleicht dauerhaft nicht mehr möglich für die Rechten ohne massiven Polizeischutz und Abschirmung ihre Kundgebungen zu halten. Und das würde ich persönlich schon als Sieg verbuchen.

  8. Zu_faul_für_Randale

    1. Samstagsnachts hätte mensch keine extra Busse organisieren müssen. Am hbf und an der Reinoldikirche fahren Nachtbusse 😉 und bis zum stadthaus is jetzt auch nich so weit, da fahren deren Bahnen. Die Polizei müsste sich nur endlich mal nen Stadtplan und die Vrr-App besorgen.

    2. Die Beamt*innen am Monatg konnten nicht mal bitte und danke sagen, wenn sie sich durch die Massen von Menschen bewegt haben. Leute die zu ihnen mit dem Rücken standen wurden einfach weggeschubst. Da kann mensch sich ja überlegen wie die weiter drauf waren.

  9. wieauchimmer

    Merkt ihr eigentlich was ihr selber in diesem Artikel schreibt?
    Ihr stellt selber dar das für die meisten Gegendemonstranten in der Nacht von Samstag auf Sonntag nicht klar war das die Neonazis zum Zug gebracht werden sollten. Wenn dann die Polizei auf einmal mit Pfefferspray und Hunden ohne irgendeine Vorwarnung sich den Weg in den Bahnhof erkämpfen will, noch in dem Glauben den Nazis Platz für ihren Schwachsinn zu machen, muss man sich nicht wundern wenn dann auf einmal Überreaktionen entstehen können, die man vielleicht im Nachhinein verurteilen kann, in der Situation aber verständlich sind. Ich war selber vor Ort und auch vorne mit dabei und würde mich in keinem Fall der Antifa zuordnen. Trotzdem habe ich mich der Polizei in den Weg gestellt. Auch war den meisten zu diesem Zeitpunkt auch nicht klar das der Zug mit den Flüchtlingen erst viel später kommt und somit nichts von den Neonazis mitbekommen. Diese Informationen erreichten einen erst nachdem die Neonazis abgereist waren und man sich wieder zu den Leuten am Nordausgang gesellen konnte und bei den Vorbereitungen für die Versorgung der Flüchtlinge helfen konnte.
    Die Schuld sollte nicht immer nur bei den Gegendemonstranten gesucht werden. Genauso sollte im Gegenzug auch mal das Verhalten und Auftreten der Polizei gegenüber der Gegendemonstranten be- und vielleicht auch mal verurteilt werden. Mehrere Polizeibeamte wirkten mehr als aggressiv mit Schlagstöcken in der Hand, viele von ihnen waren mehr als überfordert was eventuell auch zu dem übermäßigen Gebrauch von Pfefferspray im geschlossenem Bahnhof erklären könnte. Das gezielte und anhaltende Sprühen ins Gesicht von Menschen, die sich gegen Leute Stellen die den Tod von zwei Polizisten durch einen von ihnen feiern stellen, nicht unbedingt.
    Auch war ich selber am Montag wieder bei dem Gegenprotest vor Ort und ist es nicht wahrscheinlicher das die geworfenen Flaschen und Steine nicht Polizisten treffen sollten, sondern das Auto der Rechten? (…)
    Wir wurden mit sehr viel Gewalt weggeschubst und getreten als wir versuchten eine Mauer zu bilden an der Kreuzung, an eine friedliche Sitzblockade war bei diesem massiven Gewalteinsatz der Polizei nicht zu denken. Auch nach der Abreise des Fahrzeugs der Rechten wurden die Gegendemonstranten ohne irgendeinen erkennbaren Sinn weiter Richtung Rheinische Straße aggressiv gedrängt und danach längere Zeit nicht zum Hauptbahnhof gelassen um auf die Züge der Flüchtlinge zu warten. Erst dann wurden Fahrzeuge der Polizei beschädigt. Natürlich nicht super, jedoch immer noch besser als brennende Asylheime.
    Vielleicht ist daher der Vergleich von Links und Rechts doch nicht so passend.

    Mit freundlichen Grüßen von einer Bürgerin die einfach nur ihr Recht auf politischen Protest wahrnimmt

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